Chapter Six

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Diana

Mit einem wirklich unguten Gefühl stieg ich aus dem Wagen aus, wobei mein Blick sofort auf die Villa viel, die ich schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr betreten hatte.

Es stellte sich heraus, dass ich eine viel zu gute Freundin war und Brianna nun doch zu dem Essen mit ihrer ungewollten neuen Familie begleitete. Ich wusste bereits, dass dieser Abend in einer Katastrophe enden würde. Von der neuen, veränderten Brianna war in dem Moment, als sie ebenfalls aus dem Auto gestiegen war, nichts mehr zu sehen. Es war so als wäre sie wieder zu der kaltherzigen Eisprinzessin von damals geworden. Nun.. die Verachtung für ihre Mutter war größer als alles andere. Dagegen hatte nicht mal die Blöde Ziege Ella eine Chance.

Natürlich hatte ich mich dazu bereit gestellt den Fahrer zu spielen, denn ich wusste dass Bree diesen Abend nicht nüchtern überstehen würde. Gleichzeitig bereitete ich mich auch darauf vor, was passieren würde, sollte sie tatsächlich zu tief ins Glas schauen.

Im Ernst... Worauf hatte ich mich hier nur eingelassen?

Vor der Tür, hielt ich Brianna noch einmal auf und zog sie etwas näher an mich heran. >>Egal was passiert, verspreche mir, dass du keinen Mist baust.<<

>>Kann ich nicht garantieren.<< Herr im Himmel.. Die Kälte in ihrer Stimme jagte sogar mir einzige Schauer über den Rücken.

Schwer seufzend entfernte ich mich wieder von ihr und ich betätigte die Türklingel. Innerlich bereitete ich mich bereits auf die aufkommende Hölle.

Es dauerte nicht lange und die Tür wurde von einer älteren Dame geöffnet, die offensichtlich für die Familie arbeitete. Sie bat uns gleich darauf rein, doch bereits beim Eintreten merkte ich, wie die Enge um meine Brust immer stärker wurde. So viele Erinnerungen waren mit diesen Gebäude verbunden. So viele schöne aber auch schreckliche. Andrew war wir ein zweiter Vater für mich gewesen. Und er hatte mich wie seine Tochter behandelt. Doch nun wieder hier zu sein, nachdem er nicht länger da war, tat wirklich weh. Zumal, dass das Innere der Villa schon lange nicht mehr so aussah, wie vorher. Es fühlte sich an, als wären wir in einem ganz anderen Haus. Alles wurde moderner gestaltet und die Räumlichkeiten wurden sogar umgebaut. Das gesamte Innenleben war ausgetauscht worden und von den schönen Erinnerungen war nichts mehr zu sehen.

Mein Blick fiel auf Brianna und auch sie schien verstanden zu haben, was geschehen war. Ich merkte, wie sie die Fäuste ballte und konnte mit deutlich vorstellen, was sich in ihr abspielte. Das Haus ihrer Kindheit und Jugend gab es nicht länger. Ich wusste auch, dass diese Tatsache die Verachtung zu ihrer Mutter nur noch mehr wachsen ließ.

Vorsichtig nahm ich ihre Hand und merkte gleich, wie diese zitterte. Sie tat mir leid, doch ich konnte ihren Schmerz wirklich nachvollziehen.

Nachdem uns diese bittere Erkenntnis ergriffen hatte, hörte ich Schritte, die aus dem Salon kamen. Gleich darauf tauchte Seth auf. Mit einen leicht unsicheren Blick betrachtete er erst mich und dann Brianna. Ich musste nicht mal darum wetten, dass er diesen Abend früher oder später bereuen würde, denn ich wusste, dass dem so wäre. So wie es Brianna bereits erwähnt hatte, würde er sich schon bald wünschen, sie nie zu diesen Essen gedrängt zu haben, dessen war ich mich sicher.

>>Schön, dass ihr gekommen seid<<, sagte er vorsichtig.

>>Danke für die Einladung<<, erwiderte ich, da ich wusste, dass wir von Brianna keine großen Worte zu erwarten hatten.

Eine peinliche Stille breitete sich aus. Es was so verflucht unangenehm hier zu sein. Ich fühlte mich vollkommen fehl am Platz.

>>Kommt durch. Der Tisch ist bereits gedeckt.<< Seth trat zur Seite, was eine Bitte war ihm zu folgen.

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