Kapitel 27

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„Die kleine Aylin also. Dich hatte ich als allerletzte hier erwartet. Ich konnte kaum meinen Ohren trauen, als man mir erzählte, wer sich da zu mir in die Hölle gewagt hatte", meinte Lucifer, lehnte sich vor und platzierte seine Arme auf dem gewaltigen Schreibtisch vor sich. Aylin lächelte bloß leicht. Sie hatte ihre Hände miteinander verschränkt und in den Schoß gelegt, wirkte damit noch jünger und schutzloser, als je zuvor. Und wer es nicht wusste, würde niemals ahnen, dass genau das das Ziel war. Sie traute sich kaum dem grinsenden Teufel in die roten Augen zu blicken.

„Ich habe gehört, du hast dich mit deinen Jungs zerstritten. Stimmt das?", fragte dieser und das Mädchen zuckte kurz zusammen. Sie presste die Lippen aufeinander und nickte dann zögerlich. Schließlich hob sie den Kopf, öffnete den Mund, um etwas zu sagen und schloss ihn dann schnell wieder. Sie wirkte selbst überrascht darüber. Eine seltsame Stille breitete sich aus, sich scheinbar ewig dehnend. Lucifer musterte Aylin mit zusammengekniffenen Augen. Er wäre nicht der Teufel, würde er nichts ahnen.

„Ich habe dir ein Angebot zu machen", meinte Aylin schließlich doch, hatte wohl endlich die richtigen Worte gefunden. „So?", antwortete er, zog die rechte Augenbraue hoch und lehnte sich wieder zurück in seinen Sessel. Der Teufel verschränkte abwartend die Arme und drehte sich leicht mit dem beweglichen Stuhl hin und her, durchweg ein süffisantes Grinsen auf den Lippen.

„Du musst jemanden für mich aus der Hölle holen" Er lachte. „Wieso sollte ich?", Aylin antwortete nicht direkt, „Und wen überhaupt? Soweit ich weiß, gibt es da niemanden, der dir nahe steht" Das Mädchen vor ihm schien mit sich zu kämpfen. Zeitweise hatte sie die Augen geschlossen und murmelte so leise vor sich hin, dass er es nicht verstehen konnte. Ihre Hände krampften sich um die Enden der Armlehnen an ihrem Stuhl. Plötzlich schüttelte sie den Kopf, schrie: „Nein!" und öffnete abrupt wieder die Augen.

„Jemand kontrolliert dich", stellte Lucifer fest und hielt Aylin damit vom Gehen ab. Kurz vor der Türe blieb sie stehen, die Hand vor der Klinke in der Luft hängend. Sie hatte dem Teufel den Rücken zugedreht und war nicht darauf gefasst gewesen, dass er sie so schnell durchschauen würde. Ihr innerer Widerstand gegen Danas Kontrolle, den sie gerade verzweifelt aufgebaut hatte, bröckelte schon. Hinter ihr kicherte es leise. Ihm war nach seiner Erkenntnis sofort klar gewesen, wer da sein Spielchen mit dem Mädchen spielte.

„Setz dich, Aylin. Ich möchte wissen, was Dana mir für ihre Freilassung anbietet" Automatisch, ohne, dass sie sich erinnern könnte das entschieden zu haben, drehte Aylin sich um und setzte sich wieder. Damit hatte sie ihr eigenes Todesurteil unterschrieben, die Stimme in ihrem Kopf kehrte zurück.

„Wenn du Dana gehen lässt, erhältst du Angwarding zurück und auch jegliche Kontrolle über mich", meinte sie, sah dem Teufel direkt in die Augen, „Das ist ein mehr als fairer Handel" Lucifer nickte zustimmend, legte den Kopf schräg und musterte abermals das Mädchen vor sich. Er konnte fast nicht glauben, dass Dana ernsthaft die Kontrolle über das Mädchen hatte. Doch es sprach alles dafür, sonst würde sie sich ja wohl nicht sich selbst opfern. Er stand auf, setzte sich auf die Tischplatte und fuhr Aylin sanft durch die Haare. Sie hatte ihn also widerbelebt, auf Danas Verlangen hin.

„Es ist wirklich schade um so ein hübsches Ding wie dich. Und was werden nur Black und Lucas dazu sagen? Bestimmt wären sie sehr traurig", murmelte Lucifer mehr zu sich selbst, während Aylins Blick fest nach vorne gerichtet war. „Dennoch werde ich auf den Deal eingehen", entschied sich Lucifer, als hätte er ernsthaft über etwas anderes nachgedacht. „Wo ist das Schwert?"

„Du bekommst es, wenn sie draußen ist", antwortete Aylin. Der Teufel schnaubte. „Ich kenne Dana. Sie ist eine bösartige Hexe. Ich will das Schwert zumindest sehen und mir sicher sein können, dass ich es danach auch erhalte"

Aylin nickte. „Verständlich. Und da wir das mit einberechnet haben, ist das Schwert sicher bei Michael hinterlegt. Sobald Dana draußen ist, wird er es dir überlassen"

Bei der Erwähnung seines Bruders horchte Lucifer auf. Er hatte nicht erwartete, dass dieser darüber Bescheid wusste. Michael liebte Dana noch immer über alles und war ein ehrbarer Engel.

„Okay, Deal"


Here we go, viel Spaß!

Grüßle, 

Grüßle, 

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White  -die AuserwählteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt