Ich hockte zu Boden, hob Liam's Kopf an. Sein Blut schmierte sich auf meine Hand. Ich spürte wie sich meine Brust zusammen zog. "Liam!", schrie ich erneut. "Liam steh auf!"
Die Tränen rannten mir ununterbrochen die Wangen hinunter. Meine Hände zitterten. Nicht einmal der Gedanke einen Krankenwagen zu rufen fiel mir ein. Ich hatte nur eines im Kopf und das waren meine Worte die ich noch vor ein paar Sekunden zu ihm gesagt hatte. Ich wünschte ich hätte dich niemals kennengelernt.
Ich schüttelte ihn wie verrückt an den Schultern. "Steh auf hab ich gesagt, das ist nicht lustig, Liam!"
Er kann nicht sterben. Schon gar nicht nach so einem Streit.
Das Blut breitete sich noch weiter aus. Ich legte meine Hand erneut unter seinen Hinterkopf. So wie das Blut durch meine Hand auf den Boden sickerte, blitzte die Realisierung tief in meinem Sinn dass das Leben meines besten Freundes einfach so vor meinen Augen erlosch. "Du kannst mir das nicht antun, du Arsch! Du kannst mich nicht einfach im Stich lassen!"
Die bittere Realität dass es zu spät war diese Worte auszusprechen stach sich in meine Brust. Ich konnte meine Blicke von Liam's Gesicht nicht wenden. Was ist wenn dies das letzte Mal war dass ich ihn ansah? "Okay du Heulsuse, genug geweint. Ich bin nie in Ohnmacht gefallen und sterben tu ich erst recht nicht.", hörte ich Liam sagen der seine Augen öffnete.
Meine Augen breiteten sich. Eine Wärme machte sich in mir breit. Ich stürzte mich auf ihn und drückte mich fest gegen seine Brust. "Mach das... Mach das nie wieder. Hörst du mich?" Ich konnte mein Schluchzen nicht einstellen. Ich hatte den Gedanken meinen besten Freund verloren zu haben noch lange nicht überwunden.
Liam klopfte mir auf den Rücken. "Ist ja gut. War nur ein Scherz. Hör auf zu weinen."
Ich löste mich kein bisschen von ihm. Es kam mir so vor als ob er wieder stumm ohne jene Bewegung vor mir liegen würde wenn ich ihn loslässe. Liam wurde letzendlich klar wie schlimm mich dieser Scherz beeinflusst hatte und legte behutsam seine Arme auf meinen Rücken. "Es tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht dass du das ernst nehmen würdest."
"Hauptsache dir geht es gut. Gott sei Dank. Das Blut war also auch fake? Wie kommst du nur immer auf so eine Scheiße.", beschwerte ich mich ohne den Kopf von seiner Brust zu heben.
"Oh das Blut... Das ist nicht fake."
"Wie bitte?", zischte ich und stand im Nu auf.
Liam versuchte sich aufrecht hinzusetzen und ich half ihm dabei. Er hielt sich die Hand an den Hinterkopf. "Das hat aber viel geblutet.", kommentierte er als er seine Blut beschmierte Hand betrachtete. "Aber ich fühle keinen Schmerz."
"Wir müssen dich sofort ins Krankenhaus bringen! Ich sage dem Sportlehrer Bescheid. Wir rufen sofort den Krankenwagen. Bleib hier."
Liam hielt mich auf in dem er mein Handgelenk umfasste. "Bist du bescheuert? Ist dir im klaren wie es hier gerade aussieht?", machte mir Liam weis. Die Fliesen waren voller Blut beschmiert. "Wenn wir dem Lehrer Bescheid geben kommt auch die Polizei um festzustellen was hier passiert ist und du könntest in Schwierigkeiten geraten. Wir müssen erstmal das Blut wegwischen und dann ohne den anderen was merken zu lassen--"
Ich unterbrach ihn. "Damit du in Ruhe verbluten kannst? Wir gehen jetzt. Ich habe dich geschubst. Natürlich werde ich meine Strafe ertragen. Du hättest sterben können."
Liam rollte die Augen und zog die Kapuze seines Pullovers über den Kopf. Er schnappte sich einen Haufen Abwischtücher aus dem Bad und gab mir die Hälfte. "Du kannst mir helfen oder dich verpissen. Ist dir überlassen, aber ich gehe nirgendwo hin bis keine einzige Spur von diesem Vorfall übrig ist.", widersprach er trotzig.
Die Tür der Kabine ging plötzlich auf. "Wie lange braucht ihr eigentlich noch?" Es war Dylan der schockiert zu Boden sah und erstarrte. "Was... ist hier passiert?"
Liam drückte ihm auch ein paar Tücher in die Hand. "Hilf uns kurz, ja?"
* * *
"Elias, du bist kreidebleich. Was ist passiert?", hakte Elizabeth nach sobald wir ins Flur passierten. Alle anderen Schüler waren zurück in die Klasse gekehrt. "Liam ist..." Meine Stimme war völlig heiser. Schuldgefühle hatten sich in mich hinein gefressen.
"Liam, was?", zischte Liam selbst. "Nichts ist passiert Elizabeth. Wir müssen nur kurz was außerhalb der Schule klären."
"Yupp.", stimmte Dylan zu ohne mich weiter sprechen zu lassen.
Elizabeth musterte uns misstrauisch. "Ich komme mit."
Liam seufzte genervt. "Dann beeil dich." Er wollte gerade einen Schritt weiter gehen, da verlor er das Gleichgewicht. Ich eilte sofort zu ihm und stützte meinen Arm unter seins. "Wir müssen ins Krankenhaus, Lizzie. Und zwar sofort."
So schnell wir uns aus der Schule geschlichen hatten, hielt Dylan ein Taxi an und wir stiegen sofort ein. Es dauerte nicht lange und wir waren schon im Krankenhaus angekommen. Man nahm Liam sofort in den Operationsraum. Elizabeth strich mir sanft über die Schulter. "Sie werden ihm nur die Wunde zunähen. Mach dir keine Sorgen. Ihm geht es gut."
"Er wäre wegen mir fast gestorben."
"Ach was." Dylan klopfte mir auf die Schulter. "Hör auf dir solche dummen Gedanken zu machen."
"Ich habe ihn geschubst. Versteht ihr? Liam ist wegen mir hier."
Elizabeth verschränkte die Hände unter der Brust. "Ich hätte dir nicht sagen dürfen dass Annie gestern auf der Party war. Dann hättet ihr euch auch nicht so gestritten."
Dylan zupfte nervös an dem Stoff seines Pullis. "Nun ja... Ich glaub der Auslöser war eher was ich gesagt habe."
Elizabeth blickte verwundert zu Dylan rüber. "Wie bitte?"
"Ich weiß zwar nicht wer Annie ist, aber als Elias erfahren hat dass Liam sie betrügt, ist er ausgerastet."
"Liam hat was..!?", zischte Elizabeth. "Annie ist Elias' Schwester!"
"Oh..." Dylan verstummte.
"Hört auf darüber zu sprechen. So wie Annie meine Schwester ist, ist Liam wie ein Bruder für mich. Ich bin zu weit gegangen. Das ist eine Sache zwischen ihm und Annie. Ich hätte nicht so überreagieren dürfen."
Eine der Krankenschwestern kam aus dem Operationsraum. "Seine Lage ist kritisch. Es ist möglich, dass..."
"Dass was!?", erhöhte ich panisch meine Stimme. Die Krankenschwester vermied Blickkontakt mit mir. "...dass er es nicht lebend rausschafft. Wir... müssen seinen Eltern Bescheid geben."
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Der perfekte Liebesbrief
Dla nastolatków"Du wirst es niemals schaffen mich zu hassen.", wisperte sie gegen mein Ohr während ihre dünnen Finger über meine Brust glitten. "Du hast recht.", stimmte ich zu. "Ich werde niemals erneut solche starken Emotionen für dich fühlen." Das triumphierend...