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Der Beton diente wie ein Spiegel in dem es die heißen Strahlen der Sonne direkt in unsere Gesichter reflektierte. Ich steckte die Hände in meine Hosentaschen und warf Elizabeth einen flüchtigen Blick zu. "Danke dass du mir trotzdem hilfst."

Sie lächelte kurz und blieb abrupt stehen. "Du brauchst mir nicht zu danken. Statt Liam kaufst du mir die Bücher auf meiner Wunschliste, also ändert sich für mich sowieso nichts."

Ich zuckte die Schultern und wir gingen noch ein Stück weiter aufs Kindergarten zu. "Da ist er ja.", kündete ich an als ich den kleinen Bengel mit dem blonden Haarschopf entdeckte, der mich breit angrinste. "Eli, Eli, Fettgewebe!", schrie er aufgeregt und sprang mir in die Arme.

"Na wie war dein Tag heute?", fragte ich, ohne seiner Beleidigung Achtung zu schenken.

Der kleine Mund meines Bruders formte ein 'O', völlig erstaunt sah er Elizabeth an. "Super, so wie immer! Aber hey... Sie ist voll hübsch! Ey du Penner, ist das etwa deine Freundin?"

"Sag mal Kleiner... Wie sprichst du denn bitte deinen Bruder an?", fragte Elizabeth und blickte den Kleinen warnend an.

"Sorry.", murmelte er verlegen und rollte sich eine Haarsträhne auf den Finger.

"Awww.", schwärmte Elizabeth und nahm ihn hoch. "Du hast aber einen süßen Bruder. Wie heißt der Kleine denn?"

"Lennart.", antwortete ich knapp und nahm Elizabeth ihre Tasche vom Rücken ab.

"Was wird das?"

"Du kannst ja wohl schlecht zwei schwere Dinge auf einmal tragen."

* * *

"Da sind wir auch schon.", sagte ich als sich der Schlüssel im Schloss mehrmals gedreht und die Tür sich geöffnet hatte.

"Schon krass dass du so viel Verantwortung auf dich nehmen musst.", meinte Elizabeth und half Lennart seine Jacke auszuziehen.

"Ach was." Ich schmiss meine Schultasche auf den Boden und ließ mich auf den Sessel nieder. "Ich muss nur jeden verdammten Tag Lennart vom Kindergarten abholen, kochen, Zuhause aufräumen, putzen und ja aufpassen dass meine bescheuerte Schwester keinen Mist baut."

"Das hab ich gehört!", brüllte sie von ihrem Zimmer aus.

Ich rollte die Augen und fragte mich ob man sie nicht im Krankenhaus mit jemandem verwechselt hatte.

Elizabeth setzte sich auf die Couch und legte sich ein Notizbuch auf den Schoß. "So... Lass uns den Anfang des Briefes schon mal ausdenken, dann machen wir morgen weiter."

Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen und boxte ihr leicht auf die Schulter. "Erstmal essen wir was ordentliches, Königin Eliza--" Ihre Faust landete fest in meinem Magen. Schmerzhaft verzog ich das Gesicht. "Das tut weh!"

"Ach ne!" Sie verschränkte die Arme unter der Brust und knirschte mit den Zähnen. "Nenn mich nicht so."

"Wie heißt du denn jetzt wirklich?", fragte Lennart neugierig und schmiegte den Kopf an ihre Schulter.

Elizabeth fuhr ihm liebevoll mit der Hand durch die Haare. "Du darfst mich Lizzie nennen."

"Yay!", quiekte er auf und legte die Arme um ihren Hals.

Ich warf ihm einen drohenden Blick zu, woraufhin er sein Gesicht in Elizabeth's Brust vergrub. "Hast du dir die Hände gewaschen junger Mann?", hakte ich nach und piekte ihm auf die Schulter.

"Ja, hab ich." Er näherte seine Hände an meine Nase und lächelte. "Sie riechen frisch nach Seife. Meine Pyjamas hab ich ja schon an."

Ich hatte glatt vergessen dass er über seine Pyjamas immer die Klamotten zog und so zum Kindergarten ging, was er im Sommer wegen der Hitze aber nicht aushielt.

Der perfekte LiebesbriefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt