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Elizabeth POV

Mein ganzer Körper entspannte sich als ich aufhörte Widerstand zu leisten. Es konnte mir doch egal sein ob er eine Beziehung hatte. Er wollte mich und ich wollte ihn. Warum versuchte ich mich da noch von ihm fernzuhalten? Wer war denn schon Annie? Ich kannte sie nicht einmal richtig.

Egal wie sehr ich versuchte mich dazu zu überreden so zu denken schaffte ich es einfach nicht. Die Schuldgefühle bauten sich immer weiter in mir auf.

Liam hob seinen Kopf von meinem Nacken und näherte sein Gesicht an meines; die Augen auf meine Lippen fokussiert.

Würde ich jetzt meinen ersten Kuss an so einen Betrüger abgeben? Er würde sich nicht einmal daran erinnern. Sollte mein erster Kuss so bedeutungslos sein?

Ich riss mich letztendlich zusammen und hielt ihn auf in dem ich die Hand gegen seine Lippen presste. "Nein.", zischte ich. "Nein ist nein. Es ist mir egal wie nötig du es hast. Ich werde mich nicht ausnutzen lassen. Runter mit dir!"

Liam stöhnte völlig genervt auf und schlug seine Faust gegen den Tisch neben uns. "Du bist wirklich stur Elizabeth. Dein ganzes Gesicht ist rot wie eine Tomate. Ich sehe doch dass du es auch willst."

"Was wirst du tun? Mich dazu zwingen? Deine Faust als nächstes auf mein Gesicht schlagen?" Meine Stimmte begann zu zittern. Erst dann merkte er wie weit er gegangen war und senkte seine Tonlage. "Es tut mir leid, ich... Ich wollte dich nicht erschrecken.", versicherte Liam und distanziete sich von mir.

"Du bist so ein Arsch." Mein ganzer Körper bebte wie verrückt. Die ganzen Gefühle hatten sich ineinander gemischt. Obwohl ich ihn so sehr wollte, verabscheute ich ihn auch zugleich.

"Ich verstehe es einfach nicht. Warum reagierst du so wenn du eindeutig dasselbe fühlst wie ich?", wollte Liam wissen.

"Ich habe einen Stolz im Gegensatz zu dir." Ich stand auf und griff nach meinem Handy dass auf dem Tisch lag. Ich wollte Nachhause, aber es hatte begonnen dunkel zu werden. Ich konnte nicht alleine Nachhause gehen und Liam wollte ich auf keinen Fall als Begleitung haben. Ich öffnete mein Handy um Dylan anzurufen, doch sah dass ich das aus Versehen schon längst getan hatte und es die ganze Zeit über an war. "Oh nein."

"Was ist denn?", fragte Liam und ging auf mich zu.

Ich zeigte ihm das Bildschirm worauf die Minuten standen wie lange das Gespräch noch weiter ging und die Tür klingelte plötzlich.

"Sehr schön.", meinte Liam ironisch und öffnete sie.

Ehe wir Dylan am Türrahmen erblickt hatten, stürzte er sich auf Liam und schleuderte die Faust hart gegen sein Gesicht. "Nein heißt nein! Schämst du dich kein bisschen!?" Liam's Lippe platzte auf. Völlig schockiert von Dylan's Angriff lag er nun auf dem Boden und berührte seinen Mund, wonach sich Blut auf seine Fingerspitzen schmierte.

Dylan ignorierte Liam und eilte zu mir rüber. Er nahm mich behutsam in die Arme. "Keine Sorge. Er wird dir nichts mehr tun können."

Liam guckte ihn giftig an und wischte sich das Blut von den Lippen. "Ich hab ihr nichts getan, Dylan. Was mischst du dich überhaupt hier ein? Ich dachte du bist in Mia verliebt."

"Bin ich auch!", brüllte Dylan ohne mich loszulassen. "Das heißt doch nicht dass ich dich meine Klassenkameradin belästigen lasse. Egal welches Mädchen es wäre, hätte ich dasselbe getan. Sei froh dass dein Kopf noch auf deinem Hals steht."

"Danke, Dylan." Ich lächelte ihn warm an und blickte hinunter zu Liam der noch immer auf dem Boden kauerte. "Aber keine Sorge, er... hat mir nichts getan. Er war nur zu aufdringlich, das ist alles."

Liam lachte plötzlich vor Wut und stand auf. "Wenn ich nicht mit Annie zusammen wäre würdest du jetzt in meinem Bett liegen und das mit Vergnügen. Tu also nicht so als ob--", Dylan ließ ihn nicht weiter sprechen und schlug seinen Kopf kräftig gegen Liam's Schädel, wonach er auf der Couch zusammen sackte nachdem er ein paar Schritte zurück getaumelt war.

"Versuche ja nicht deine Tat zu verteidigen Liam. Niemand gibt dir das Recht Elizabeth zu manipulieren und sie zu etwas zu drängen was sie nicht will.", knurrte Dylan und packte mich an der Hand. "Wir gehen jetzt. Vielleicht denkst du ja ein bisschen über deine Fehler nach."

Ohne auf eine Antwort von Liam zu warten zerrte mich Dylan mit sich aus dem Haus. Mir wurde warm ums Herz. "Dylan... Ich weiß wirklich nicht wie ich dir danken soll. Er war so aufdringlich, für einen Moment hätte ich fast--"

Dylan legte seinen Finger auf meinen Mund. "Du musst dich nicht rechtfertigen. Liam ist zu weit gegangen. Du hast keine Schuld bei dieser Sache. Lass dich auf keinen Fall von ihm manipulieren."

Ich nickte schweigend und marschierte neben ihm durch die Straßen bis wir bei mir Zuhause angekommen waren. "Danke.", sagte ich noch ein letztes Mal bevor ich die Haustür öffnete.

"Nichts zu danken. Pass auf dich auf."

"Du auch." Ich ging herein und schloss die Tür leise hinter mir. Die Lichter im Wohnzimmer waren noch immer an. Ich schleichte mich sofort zu meinem Zimmer, jedoch als ich versuchte die Zimmertür zu öffnen realisierte ich dass sie abgeschlossen war.

Warum sollte meine Mutter meine Zimmertür von draußen abschließen?

"Mom?" Ich guckte mich im Haus herum, doch sie war nicht in der Küche und auch nicht auf Klo. Ich öffnete vorsichtig die Tür ihres Schlafzimmers und erstarrte bei dem was ich sah.

Meine Mutter schlief mit einem fremden Mann in ihrem Bett.

Der perfekte LiebesbriefWo Geschichten leben. Entdecke jetzt