Kapitel 2

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Ich versuchte die letzten Tage am irischen Hof so gut es ging zu genießen. Ich verbrachte viel Zeit mit meiner Familie und besonders mit meinem Bruder. Ich würde Irland und die Menschen hier vermissen. Aber zum Glück kamen meine Hofdamen Éanna und Cera mit, so würde ich nicht ganz alleine in Frankreich sein.

Als dann schließlich der Tag der Abreise war, machten meine Hofdamen und ich uns auf dem Weg nach unten. Alle warteten bereits auf uns. Sie standen in zwei Reihen und bildeten einen Weg zur Kutsche. Mein Vater kam auf mich zu und wir umarmten uns ein letztes Mal. „Du schaffst das!" flüsterte er mir ins Ohr. Dann lösten wir uns von der Umarmung und ich ging weiter. Alle aus den Reihen, nickten mir zu als ich an ihnen vorbei ging. Als ich fast das Ende erreicht hatte kam mein Bruder auf mich zu. Er hatte irgendetwas in der Hand, es war eine kleine Schachtel. Er gab sie mir, umarmte mich kurz und sagte mir dann „Trag sie wenn du in Frankreich bist, sie wird dir Glück bringen. Ich werde dich vermissen" „Ich dich auch"antwortete ich traurig und er lächelte mir noch ein letztes Mal zu. Dann stiegen ich,Éanna und Cera in die Kutsche und ich sah noch ein letztes Mal in die Gesichter meiner Familie und dann fuhren wir los.

Während der Fahrt betrachtete ich die schönen irischen Landschaften und mir kamen die Tränen, da ich wusste das ich sie wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Ich öffnete die Schachtel die mein Bruder mir gegeben hatte. Ich konnte es nicht glauben. Da war Mutters Kette drin. Ich kannte meine Mutter zwar nicht, da sie bei meiner Geburt gestorben war, aber ich hatte diese Kette schon oft auf Portraits von ihr gesehen. Ich wusste das es ein Familien Erbstück war das schon viele Generationen von Mutter zu Tochter weitergegeben wurde. Sie war schon im Besitz von vielen reichen und mächtigen Familien gewesen und dennoch war sie nicht prunkvoll wie man es vielleicht meinen würde. Nein. Es war eine sehr zierliche Halskette mit feinen Details. Die Kette und der Anhänger waren aus Silber und kleine Smaragde zierten sie. Ich fand sie wunderschön.

Ich schaute die Kette noch mal an und schloss die Schachtel wieder, diese räumte ich dann wieder zu meinem restlichen Gepäck

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Ich schaute die Kette noch mal an und schloss die Schachtel wieder, diese räumte ich dann wieder zu meinem restlichen Gepäck. Éanna und Cera, die gegenüber von mir saßen, schliefen da sie Heute Nacht alles für mich vorbereiten mussten. Ich schaute wieder aus dem Fenster und genoss den Ausblick.

Die Sonne war gerade aufgegangen als wir den Hafen erreichten. Ich blinzelte verschlafen, ich war letztendlich auch eingeschlafen. Ich streckte mich und meine Hofdamen taten es mir gleich. Dann streckte mir jemand die Hand zu und ich stieg aus der Kutsche, meine Hofdamen folgten mir. Ich sah unser Schiff, mit dem wir nach Frankreich segeln würden. Es roch nach Fisch und Salz. Eine sanfte Brise wehte mir durchs Gesicht. Wir betraten dass Schiff und setzen kurz darauf die Segel.

Auf dem Schiff führte ein netter Matrose mich und meine Freundinnen zu unserer Kajüte. Ich musste sie mit meinen Hofdamen teilen, dass störte mich aber nicht im geringsten. So würde ich mich nicht so alleine fühlen. Meine Hofdamen packten die Sachen aus die wir brauchten und ich ging währenddessen ans Deck. Ich stelle mich am Rand des Schiffes und schaute ins Meer. Es war wunderschön. Ich könnte ewig die Wellen beobachten. Das rauschen des Meeres beruhigte mich irgendwie.

Am Abend bekamen wir, wer hätte es gedacht, Fisch zu essen. Es schmeckte eklig, ich hasste Fisch, aber trotzdem aß ich es schön brav auf ohne eine Miene zu verziehen, genauso wie man es von mir erwartete. An diesem Abend schlief ich schnell, da mich die Wellen des Meeres im Schlaf wiegten.

So vergingen schon fast 2 Wochen auf dem Schiff. Jeden Tag beobachtete ich die Wellen oder unterhielt mich mit meinen Hofdamen. Zu meinem Missfallen gab es auch fast jeden Tag Fisch zu Essen.

Eines Abends waren ich Éanna und Cera wie immer in unserer Kajüte. Wir redeten und lachten, bis Cera schließlich das Thema Frankreich ansprach. „Wann denkst du werden wir in Frankreich ankommen"sagte sie zu mir gewandt. Ich starrte in die Leere und zuckte mit den Schultern. Von mir aus könnte es ruhig noch einen Monat dauern aber ich wusste dass wir mindestens in drei Tagen ankommen würden. Bei diesem Gedanken verfinsterte sich mein Blick. Éanna die dies bemerkt hatte, versuchte mich aufzumuntern. „Mach doch nicht so ein Gesicht! Freue dich doch! Du wirst wunderschöne neue Kleider bekommen und eine hübsche,funkelnde Krone." „Oh ja,anscheinend soll französische Mode echt atemberaubend sein" warf Cera ein. Ich lächelte die beiden an, auch wenn mir die neuen Kleider und die Krone Egal waren. Ich lächelte, weil Éanna und Cera einfach die besten Freunde waren die man sich wünschen konnte. Sie waren einfach immer für mich da. Schließlich machten wir eine Gruppenumarmung und gingen dann schlafen.

An einem normalen Morgen auf dem Schiff stellte ich mich wieder am Rand des Schiffes und beobachtete schon wieder die Wellen. Plötzlich erblickte ich in der Ferne etwas. Der Matrose der auf dem Mast stand bemerkte es auch. „Land in Sicht" schrie er. Alle machten sich bereit zum Ansetzen. Meine Hofdamen packten mein Gepäck wieder zusammen. Und stellten sich neben mir ans Deck. Es dauerte mindestens drei Stunden bis wir den den Hafen schließlich erreicht hatten. Während dessen hatte Éanna mir die Kette meiner Mutter umgehängt, die mir hoffentlich Glück bringen würde. Ich stieg vom Schiff und setzte meinen ersten Fuß auf dem Steg. Ich wusste das ich jetzt in meiner neuen Heimat war.

Ich ging zur Kutsche. Unser Gepäck hatte man schon für uns verstaut. Ich setze mich hin und Éanna und Cera setzen sich mir wieder gegenüber. Ich blickte nach draußen und sah ein Paar Fischer die ihre Fische verkaufen wollten und ein paar lachende Kinder die so aussahen als würden sie gerade fangen spielen. Ich lehnte mich nach Hinten und versuchte zu schlafen. Bald würde ich am französischen Hof ankommen.

Prinzessin Aideen von IrlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt