Es war jetzt schon ein paar Tage her seitdem ich mit Catherine geredet hatte und sie mir ihren Plan um Charles zu helfen offenbart hatte. Bisher konnte ich noch keine Änderung an Charles erkennen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich ihn gar nicht zu Gesicht bekommen hatte. Doch das würde sich bald ändern.„Hallo Aideen! " grüßte Claude mich am Frühstückstisch. „Guten Tag" gab ich zurück. Wir waren Alleine, die anderen hatten schon gegessen oder zogen es vor Alleine zu essen. „Wie geht es dir?" fragte sie mich. „Gut" log ich. In Wirklichkeit ging es mir gar nicht gut. Nach dem Streit mit Charles, hatte ich noch nicht die Gelegenheit mit ihm zu reden. Die Einzigen die von unserem Streit wussten waren Catherine und meine Hofdamen, alle anderen hatten von dem ganzen nichts mitbekommen. Vor ihnen musste ich so tuhen als sei bei mir alles gut und das tat ich auch. „Und dir?" fragte ich zurück. „Bestens" antwortete sie mir grinsend. „Willst du gleich nach dem Frühstück, auf den Innenhof etwas Zeit mit uns verbringen? Luc hat Charles zum Bogenschießen herausgefordert und wollte wissen ob du auch vorbeikommst?" wollte sie nun von mir wissen. Ich wollte Charles zwar wieder sehen aber ich wusste nicht ob ich bereit war vor den Anderen so tuhen als sei zwischen uns Alles gut. Eigentlich wollte ich zuerst nochmal mit ihm sprechen, aber dafür würde mir wohl keine Zeit bleiben. „Natürlich" gab ich dennoch als Antwort. „Toll! Ich freue mich!" verkündete Claude aufgeregt. Ja...super toll...
Nach dem ich fertig gegessen hatte ging ich gemeinsam mit Claude in den Innenhof, wo Luc und Charles bereits mit dem schießen begonnen hatten. Sie spannte, zielten und schoßen schließlich beinahe gleichzeitig ihre Pfeile ab. Charles traf genau ins Schwarze, während Luc nur um ein Haar die Mitte verfehlt hatte. Beide gingen sie ihre Pfeile wieder holen. „Hallo" rief Claude neben mir aus, um die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf uns zu ziehen. „Guten Tag, ihr zwei" begrüßte Luc uns freundlich und kam auf uns zu. Charles ging nur stumm neben ihm her und würdigte mich keines Blickes. Als sie vor uns stehen blieben gab Luc Claude einen Kuss auf die Wange während Charles mich nur mit einem undefinierbaren Blick ansah. Das war aber schon besser, als wenn er mich gar nicht ansehen würde. „Guten Tag, alle zusammen!" ertönte es plötzlich und Henry und Narzisse gesellte sich zu uns. Luc und Claude grüßten ihn höflich, während er von Charles und mir nur einen bösen Blick kassierte. „Was macht ihr denn Schönes?" wollte Henry von uns wissen. „Wir wollten Bogenschießen" antwortete Luc ihm. „Ach so, na dann zeigt mal was ihr drauf habt" sagte Henry und ging sich mit Narzisse an einem nahegelegenen Tisch setzen. Claude und ich wollten ihnen folgen doch Luc hielt uns auf. „Wie wäre es wenn wir als Paare schießen?!" schlug er vor. „Das ist eine wunderbare Idee" entgegnete Claude und stellte sich mit Luc auf. „Aideen, kommst du?" rief Charles mich zu sich. Ich nickte nur und folgte seinem Befehl. Ich stellte mich seitlich vor ihm, damit er seine Arme um mich schlingen konnte. Mir stockte der Atem. Ich konnte die Spannung zwischen uns spüren und es war keine gute. Sein Geruch umhüllte mich und für einen kurzen Moment konnte ich unseren Streit vergessen. Dann spannte er seinen Bogen und schoß beinahe im gleichen Augenblick wie Luc seinen Pfeil ab. Schon wieder hatte Charles gewonnen. „Ich habe wieder gewonnen" bemerkte er und nahm wieder mehr Abstand zu mir. Ich war wieder vollen Bewusstseins über unsere Auseinandersetzung, vermisste nun dennoch seine Nähe.
„Wir sollten es wiederholen. Claude hat die Angewohnheit jedesmal zu zittern, wenn ich meine Arme um sie lege" äußerte sich Luc. Claude riss empört den Mund auf. „Nicht im geringsten! Und selbst wenn dies der Fall wäre, kann keiner Charles schlagen, da er der beste Bogenschütze der Familie ist" verteidigte sich Claude. „Dass ist was man ihn glauben lässt!" neckte Henry seinen Bruder. „Ich wäre erfreut gegen meinen Bruder anzutreten" sprach Charles und näherte sich den Tisch an den Henry und Narzisse saßen. Luc, Claude und ich taten es ihm gleich. „Das war ein Scherz! Zudem habe ich unserer Mutter versprochen, den König von Frankreich nicht mehr herauszufordern" gab Henry zurück. „Meine Krone hat damit nichts zutun, ich weiß aber wie sehr du sie willst. Dennoch bin ich bereit sie aufs Spiel zu setzen" sprach Charles. Dann gab er seinen Bruder einen Apfel. „Wenn ich diesen Apfel auf deinem Kopf treffe, schwörst du mir die Treue und lehnst dich nie mehr gegen mich auf. Wenn ich ihn verfehle, gehört die Krone dir" erklärte er. Hatte er etwa den Verstand verloren!? „Wenn du den Apfel verfehlst, könnte Henry sterben!„ merkte Claude an. „Entweder er oder ich" antwortete Charles einfach darauf. „Euer Majestät, bei allem Respekt..." versuchte Narzisse ihn zu besänftigen. „Das ist eine Sache zwischen mir und meinem Bruder" unterbrach Charles ihn jedoch wütend. Niemand wusste was er sagen oder machen sollte. Bis Henry sich schließlich von seinem Stuhl erhob. „Vielleicht ein Anderes mal" wollte Henry sich heraus reden und machte eine Geste um den Apfel wieder zurück zu legen. Diese Geste wurde jedoch unterbrochen, als Charles ihm mit einem Pfeil den Apfel aus der Hand schoss. Henry stöhnte vor Schmerz auf und ließ den Apfel aus seiner Hand fallen. Alle waren geschockt. Ich schaute nur ungläubig zu Charles rüber. So kannte ich ihn ja gar nicht! „Henry, geht es dir gut?" eilte Claude ihm zur Hilfe. „Ihm geht es gut, doch er ist kein König" antwortete Charles an seiner Stelle. Niemand der Anwesenden wusste was loß war. Sie sahen alle ungläubig zu Charles, da sie nicht wussten wieso er auf einmal so Anders war. Mir kam da aber eine Vermutung. Es schien als hätte Catherine's Zauber endlich gewirkt, wenn auch nicht ganz wie ich es mir erhofft hatte.
„Aideen!" rief Charles mich wie einen Hund zu sich. Er streckte einen Arm aus, den ich wohl oder Übel annahm. Wir verließen den Innenhof und sobald wir aus der Sichtweite der Anderen waren, löste er sich von mir und stürmte davon. Ich fühlte mich wie ein altes Kleidungsstück, dass man achtlos in einer Ecke geworfen hatte. Charles schien es nicht wirklich schwer zu fallen in der Öffentlichkeit so zu tun, als sei zwischen uns Beiden alles gut. Mich schmerzte es jedoch. Es war erdrückend vor den Augen des restlichen Hofes ein Lächeln aufzusetzen obwohl ich innerlich weinen wollte. Ich wusste nicht wie lange ich diese Fassade aufrechthalten könnte. Ich hoffte nur dass er mir bald verzeihen würde.
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Prinzessin Aideen von Irland
Fanfiction[slow updates] Dies ist eine ff mit Charles de Valois aus der Serie Reign. Alle Charaktere sind aus Reign außer die,die von mir erfunden wurden. Aideen ist eine irische Prinzessin die den König von Frankreich, Charles, heiraten muss. Sie ist von de...