Direkt nach dem Frühstück machte ich mich auf dem Weg zum Zimmer meiner Tante. Ich klopfte an ihrer Tür. Anstatt mich herein zu beten öffnete sie selbst die Tür, schaute nach links und nach rechts um sich zu versichern dass Niemand mich sah und zog mich dann ins Zimmer. Sie war schon manchmal etwas seltsam. „Gut, du hast es nicht vergessen" lobte sie mich. Während ich darüber nachdachte warum sie sich eben versichert hatte dass Niemand mich in ihr Zimmer eintreten sah, holte sie aus der Schublade ihres Schreibtisches eine Karte hervor. Sie legte sie auf dem Tisch und ich konnte erkennen dass auf der Karte die Umgebung in der Nähe des Schlosses aufgezeichnet war. Jetzt holte sie noch ein kleines Kästchen und einen Schlüsselbund mit lauter kleinen Schlüsseln hervor. Was wollte sie denn damit anstellen. Sie öffnete mit einem der vielen Schlüsseln das Kästchen und nahm daraus eine Art Kette. Sie hielt es hoch und ich konnte den grünen Jade Anhänger erkennen. „Was ist das" fragte ich sie verwirrt. „Das ist mein Pendel" sagte sie selbstsicher. Ein Pendel? Mir stockte der Atem. Das war doch Hexerei! Wenn jemand dass erfahren würde, würde man sie lebendig verbrennen. Jetzt verstand ich auch weshalb sie sich davor vergewissert hatte, dass mich keiner sieht. Als sie meine ängstliche und besorgte Miene sah, sagte sie „Keine Sorge ich mache dass schon seit Jahren und bisher hat noch Niemand etwas herausgefunden. Und normalerweise Schade ich auch Niemanden damit". Ich wusste nicht, ob ich damit zufrieden war. „Weiß Vater davon" fragte ich sie nun. „Ja" antwortete sie knapp. „Aber er sieht es nicht gern" fügte sie noch hinzu. „Und jetzt genug gequasselt, wir müssen schließlich deinen Verlobten finden" mit diesen Worten fing sie an das Pendel über die Karte zu schwingen. Nach einer Weile wusste ich nicht mehr ob sie es war die das Pendel bewegte oder ob es sich tatsächlich von selbst bewegte. Ich wusste nicht so recht was ich davon halten sollte. Irgendwie hatte ich das Gefühl dass das nicht funktionieren konnte. Plötzlich hörte sie auf mit dem pendeln und machte mit roter Tinte ein Kreuz auf der Karte. „So, fertig" sagte sie und hielt mir die Karte hin. „Und du bist sicher dass ich ihn dort finden werde?" hakte ich nach. „Natürlich" kam es von ihr. „Oder zweifelst du etwa gerade meine Fähigkeiten an" fragte sie mich bissig. „Nein, nein. Alles gut" versicherte ich ihr. „Na dann viel Glück" sagte sie mir. „Danke und bis bald" gab ich zurück und verließ ihr Zimmer.Nun schlug ich den Weg zum Stall ein. Davor hatte ich mir noch meine Reitsachen angezogen, die ich für so einen „Ausritt" passend fand. Im Stall sah ich mich nach den Pferden um und entdeckte einen schönen Schimmel Hengst. Ich sattelte ihn und stieg auf seinen Rücken. Nun ritt ich in den Wald rein. Es war kühl da die Bäume die Sonne von mir fernhielten . Dennoch kamen Sonnenstrahlen durch die Blätter der Baumkronen durch und tränkten den Wald in ein schönes Licht. Ich verlangsamte mein Tempo da ich bis jetzt fast nur galoppiert war. Ich kramte mir die Karte aus meinem Mantel hervor auf der meine Tante den Platz einmarkiert hatte bei dem er sich angeblich aufhielt. Nachdem ich mir den Weg noch mal genau gemerkt hatte, kramte ich sie wieder ein und trieb mein Pferd wieder an. Der Schimmel fiel zuerst in einem leichten Trab bis er wieder galoppierte. Ich musste mir selbst eingestehen dass ich es genoss durch den Wald zu reiten und meine Haare durch den Wind wehen zu lassen.
Nach einer Weile kam ich aus dem Wald heraus und konnte in der Ferne ein kleines Dorf sehen. Da es schon fast dunkel war, steuerte ich ohne zu überlegen darauf zu. Im Dorf suchte ich zuerst ein Gasthaus wo ich die Nacht drin verbringen könnte, dann machte ich mein Pferd an eine Art Zaun fest wo auch ein anderes Pferd stand. Ich vergewisserte mich das es getränkt und gefüttert wurde indem ich einem Stalljungen zwei Goldstücke gab. Danach ging ich auf das Gasthaus zu und trat hinein. Innen saßen zwei Männer in einer Ecke an einem Tisch und aßen etwas dass so aussah wie Suppe. Ich entschloss mich, mich an der Theke zu setzen und zu warten dass der Besitzer des Gasthauses auftauchte. Es dauert nicht lang bis ein großer, breitschultriger Mann mit einem dunklen zerzausten ungepflegten Bart auf mich zu kam. „Was willst du hier" fuhr er mich an. Ich hatte zwar etwas freundlichere Bedienung erwartet, ließ mich aber nicht von meinem Plan abbringen. „Ich suche ein Zimmer für die Nacht" antwortete ich ruhig. Er sah mich mit Misstrauen in seinen dunklen Augen an. „Hast du denn genug Geld dafür" fragte er nun neugierig. „Wie viel verlangen sie denn" stellte ich eine Gegenfrage. „Vier Goldstücke für eine Nacht" antwortete er. Ich holte meinen Beutel mit dem Gold aus meinem Mantel, dass ich bevor ich losgeritten war eingepackt hatte, da ich mir schon denken konnte dass ich ohne Geld nicht weit kommen würde. Ich nahm vier Goldstücke raus und legte sie vor ihm auf den Tresen. Ich wusste das ich nun seine Neugier geweckt hatte. Sein Blick streifte nun über meinen Mantel. „Was macht ein wohlhabendes, kleines Mädchen alleine in einem Gasthaus?" wollte er von mir wissen. Ich wusste nicht so recht was ich antworten sollte, entschied mich dann aber dafür ihn klar zu machen dass es ihm nichts anging. Ich hatte kurz überlegt ob ich ihn vielleicht eine Lüge auftischen sollte entschied mich aber dagegen da keine besonders gute Lügnerin war. „Ich denke nicht dass es ihnen etwas angeht" antwortete ich bissig. Er schien mit meiner Antwort nicht zufrieden zu sein, legte mir dann aber die Schlüssel für das Zimmer auf den Tresen und wendete sich wieder seinen anderen Gästen zu. Ich war erleichtert dass er mich nicht mit Fragen bombardierte und entschloss mich in das Zimmer zu gehen, welches mir der Mann zugewiesen hatte.
Ich öffnete die Tür und ging hinein. Das Zimmer war nicht gerade schön aber für eine Nacht würde es wohl reichen. Im Zimmer Stand nur ein Bett, ein Stuhl und ein alter Schrank den ich aber nicht benutzten wollte, weil er so aussah als würde er jeden Moment auseinander fallen. Ich schloss die Tür ab und zog mir meine Stiefel aus die ich dann neben mein Bett platzierte. Meinen Mantel hängte ich über die Lehne des Stuhls. Dann legte ich mich auf die harte ungemütliche Matratze. Von dem Ritt war ich aber so erschöpft, dass ich ohne Probleme einschlief.
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Prinzessin Aideen von Irland
Fanfiction[slow updates] Dies ist eine ff mit Charles de Valois aus der Serie Reign. Alle Charaktere sind aus Reign außer die,die von mir erfunden wurden. Aideen ist eine irische Prinzessin die den König von Frankreich, Charles, heiraten muss. Sie ist von de...