Die Regentropfen prasseln nur so auf das Autodach. Ich sitze neben meinem Bruder in seinem Mazda und kuschle mich in eine Decke. Es läuft unsere Lieblingsmusik CD und wir singen beide lauthals mit und lachen. "...On the nights you feel outnumbered. Baby, I'll be out there somewhere" Er guckt mich mit seinen braunen verstrubbelten Haaren an und seine Grübchen, die ich so sehr liebe stechen wieder einmal hervor. Mein Bruder ist alles für mich. Oft schläft er bei mir im Bett, damit ich an ihn gekuschelt schlafen kann. Ich liebe ihn so sehr, dafür wie er mir hilft. Aiden ist der beste große Bruder den man sich nur vorstellen kann. "...To all the stars that light the road. Don't ever leave that girl so cold. Never let me down, just lead me home.."
BUMMM....
Ein enormer Aufprall erschüttert meinen Körper. Ich spüre, dass mein Kopf blutet und sich ein Metallteil entlang meines Beines durch das Fleisch gebohrt hat. Was ist passiert? Aiden? Mein Blick ging nach links und er lag bewusstlos da. "Aiden!!" schreie ich verzweifelt, doch er reagiert nicht.
Ich höre Stimmen "Glaubst du wir haben die Fey Geschwister erwischt? Haben wir es geschafft?"
Was zur Hölle?
"Du kontrollierst die Fahrerseite und ich gucke, auf der anderen Seite.
Die Schritte kommen näher und näher.
Was soll ich tun? Auf einmal zerrt jemand mich an meinem Arm aus dem Wagen. Das tat aufgrund der Verletzungen und meines brummenden Schädels unglaublich weh, sodass ich auf keuchte.
"Die Bitch lebt noch, gib ihr die Spritze und nimm sie mit zum Boss"
Stopp, welche Spritze? Welcher Boss? Doch nicht schon wieder der Typ, der damals meine Mutter umbrachte? Und was ist mit Aiden? Lebt er noch? Ich spürte ein kleines Pieken in meinem Arm und meine Augenlider fielen langsam zu.
PIEP PIEP PIEP .
Ich wachte auf. Und merkte, dass ich den Tränen nah war. Das war das letzte mal, dass ich meinen geliebten Bruder sah. Ich nahm mir ein Bild von uns aus meiner Schreibtischschublade. Er hatte mich auf seinen Schultern und wir standen im Meer. Die Sonne ging gerade unter und Mum und Dad machten dieses Foto. Ich vermisse ihn...
Ich dusche schnell und verwandle mich in die nerdige Rosalind. Wie denn auch sonst? Ich schnappe mir schnell noch einen Apfel und verließ das Haus.
In der Schule passierte nichts besonderes. Die Badboys und Stacys Clique machten mich weiter runter mit dem einzigen Unterschied, dass Stacy sich nicht einmal traut mich anzusehen, vorallem als ich ihr ein hinterhältiges Grinsen schenkte, senkte sie schnell den Kopf.
Ach so gefällt mir das. Liam sieht wieder einmal unverschämt gut aus. Mann warum muss ein so heißes Aussehen an jemanden wie ihn verschwendet werden. Und falls ihr dachtet, dass er mich jetzt anders behandelt nur weil wir ab morgen zusammenwohnen werden, hat sich getäuscht. Er beachtet mich heute allerdings kaum. Liam aber auch Nate schienen tief in ein Gespräch mit Alec vertieft. Worüber die wohl reden?
Ich schreibe schnell Toby, dass ich heute trainieren gehe und wir danach gerne einen Kaffee trinken gehen können.... Obwohl eigentlich mag ich Kakao viel lieber als Kaffee.
Ich jogge 1h im Wald, verfeinere danach meine Koordinativen und Reaktionsfähigkeiten bis ich zum Schluss meine Power an unserem Boxsack zu Hause auslasse. Ich gehe schnell duschen und fahre mit meinem Motorrad zum Blumenladen, um einen Strauß für Mamas Grab zu kaufen.
Als ich den Friedhof erreiche und ich mich vor dem Grab niederlasse fühle ich mich entspannt. Ein paar Vögel zwitschern und die Sonne scheint.
"Ach Mama. Ich habe dir ein paar Blümchen mitgebracht. Ich hoffe sie gefallen dir. Mein Leben ist so wie immer....die Albträume, die Gang, die Rennen, Dad, das Mobbing. Oh naja fast wie immer. Morgen zieht einer dieser geschätzten Mobber mit seiner kleinen Schwester und Mutter bei uns ein. Ich bin überfordert, wie ich es schaffen soll Rose vor ihnen zu verstecken. Und ich habe dir ja schon oft von Mary erzählt, Dad's neuer Freundin...jaa die beiden wollen jetzt heiraten. Aber du.....Ich schluchzte...Dad kann dich doch nicht einfach links liegen lassen. Du würdest mir wahrscheinlich jetzt sagen, dass er das ja gar nicht tut und dass du dich freust wenn er wieder glücklich wird. Hmm vermutlich hast du auch Recht. Ich habe ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich nachdem er die Neuigkeit verkündet hat, mich schnell aus dem Staub gemacht habe und ihm bis jetzt aus dem Weg gegangen bin. Ich sollte nachher echt mal mit ihm Reden. Aber jetzt treffe ich mich noch mit Toby. Danke Mum, du hilfst mir immer auf die richtigen Sprünge zu kommen."
Das Treffen mit Toby war schön. Wir haben die ganze Zeit über etwas belangloses gequatscht bis ich mich auf mein Bike gesetzt habe und gerade die Einfahrt hoch fuhr.
Im Haus sah ich meinen Vater auf dem Dach mit einem Glas Wein in der Hand in die Ferne starrend. Ich stellte mich neben ihn und wir schwiegen beide. Sollte ich diese friedliche Stille jetzt unterbrechen? Naja vergiss nicht was du vorhattest also los jetzt, riet mir meine innere Stimme. Doch in dem Moment fing mein Vater schon an zu reden.
"Hör mal Rose...Es tut mir leid, dass ich dich so überrumpelt habe und ich verstehe, dass das schwer für dich ist und..."
Ich unterbrach ihn schnell, "Nein Dad, es tut mir leid. Okay ich war einfach überfordert. Ich freue mich, dass du jemanden gefunden hast, der dich glücklich macht. Und wenn Mary das macht, dann wünsche ich euch nur das Beste und ihr habt meinen Segen für die Hochzeit."
"Danke Schatz. Und ich will, dass du weißt das deine Mutter immer in unseren Herzen ist und nichts und niemand sie ersetzen kann. Sowie niemand Aiden ersetzten kann..."
Seine Worte wurden zum Ende hin immer trauriger und mir wurde es langsam zu emotional hier.
"Wollen wir einen Film schauen?", fragte ich ihn deshalb schnell.
So kamen es dazu. dass wir auf der Couch lagen und ich während des Filmes einschlief.
DU LIEST GERADE
The Psycho Inside Me
Teen FictionRosalind Skylar Fey verbirgt viele Geheimnisse. In der Schule spielt sie den unschuldigen Nerd und in der Nacht wird sie zum gefürchteten Gangboss. Ihre Freunde versuchen ihr trotz einer schweren Vergangenheit wieder ein Lächeln in das kalte Gesicht...