Kapitel 5

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Nach einer kurzen Nacht in der ein Albtraum den nächsten jagte, stand ich schließlich auf.

Der Blick in den Spiegel war einfach nur erschreckend. Mann, normalerweise mache ich mich extra hässlich aber das wäre heute echt nicht nötig. Meine Augenringe lassen mich wie einen crack abhängigen Panda wirken. Was solls? Ich zog mir Nerd Klamotten an, band mir meine Haare zum Dutt, damit man nicht erkennen konnte, wie lang diese wirklich waren. Farbige Kontaktlinsen und meine Nerdbrille. Tattoos und meine riesige Narbe über schminken. Damit ging ich schlecht gelaunt nach unten. Mein Vater begrüßte mich mit einem Kuss auf die Stirn, den ich nur widerwillig zuließ.

"Morgen, Rose. Sag mal hast du heute Abend schon etwas vor? Ich dachte wir könnten mal wieder zusammen Essen gehen"

"Ich gehe heute Nacht zu ein paar Rennen und Fights, aber ich bin erst so ab 22:00 da. Davor können wir gerne Essen gehen. Aber was liegt an, Dad? Ich weiß, dass du mir noch irgendwas sagen willst."

Ja, mein Vater weiß von der Gang. Er findet es zu gefährlich für mich, aber es war das einzige was mich wieder ein bisschen aufbaute, also hat er auch nichts mehr dagegen und so genau erzähle ich ihm lieber auch nicht alles.

Dad: "Du kennst mich wohl zu gut, haha", sagte er entschieden zu nervös.

"Los jetzt rede endlich, ich muss zur Schule", fiel ich ihm ungeduldig ins Wort.

"Also..." Er zog das o in die Länge. "Du kennst ja schon Mary, meine Freundin..."

Was will der denn jetzt. Ich mag Mary zwar, aber bin natürlich nicht gerade super happy, wenn ich auf sie treffe, da sie auch nichts von der Gang weiß. Und ich leider, bei zu mütterlichem Verhalten immer Panikattacken bekomme.

"Nunja..wir haben uns nach nun 2 Jahren entschieden, dass wir zusammenziehen wollen." verkündete er.

Mir fiel die Kinnlade herunter. "Dad, was soll ich sagen?"

"Naja halt irgendwas."

"Ja gut, ich freue mich, dass du jemanden gefunden hast der dich glücklich macht. Ich glaube aber nicht, dass ich das schaffe, dieses 24/7 Versteckspiel, diese mütterlichen Aktionen, wie mir zum Beispiel einen Tee zu machen, wenn ich krank bin. Das überfordert mich jetzt, dass du Mum einfach hier so ersetzt"

"Hey Schatz, ich ersetzte deine Mutter nicht. Das könnte ich nie. Ich hänge ja auch nicht gleich ihre Fotos von der Wand, nur noch ein paar neue dazu, wenn du verstehst was ich zu sagen versuche. Ich bin mir sicher du schaffst das."

"Mhmm", brummte ich

"Und..."

"Was denn jetzt noch?", frage ich

"Naja, du weißt ja, dass Mary 2 Kinder hat und diese werden auch bei uns einziehen" ratterte er so schnell herunter, dass ich es fast überhört hätte.

"Bis nachher, Dad", damit verließ ich so schnell wie möglich das Haus. Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten. Kann mein Tag eigentlich noch mieser werden. Offensichtlich ja.

Denn an der Schule angekommen stehen die zwei Cliquen wieder einmal direkt beieinander vorm Eingang. Ich würdigte Alec keines Blicks und hastete an ihnen vorbei ins Gebäude.

In der Mittagspause, saß ich wieder auf der Bank und nahm das erste mal am heutigen Tag mein Handy in die Hand. Ich hatte es gestern nach dem Zwischenfall erst einmal auf Flugmodus gestellt. Oh Mist:

viele verpasste Anrufe von Alec und Zac oder ein paar Nachrichten mit Sry wegen gestern;Ich weiß war ne uncoole Nummer gestern, bitte verzeih uns und Alec und ich haben nochmal geredet und ja, ohne Prügelei, wie vernünftige, erwachsene Männer und es tut uns ehrlich leid

Aber auch Lizzy und Ellen haben versucht, mich zu erreichen, um mir zu sagen, dass sie davon gehört haben und um zu fragen ob es mir gut geht.

Ich wollte gerade in unsere Gruppe schreiben, als zwei glitzernde Highheels und ein enorm stinkender Geruch nach einem ganzen Parfümladen direkt vor meiner Nase stand.

"Na wem schreibst du da? Deiner Mummy, damit sie weiß ob sie dir lieber einen kackbraunen oder fleckigen Schal stricken soll?"

Komm Rose, lass das nicht an dich ran, Stacy kann labern was sie will.

"Glaubst du wirklich, dass ihre Mutter sich darum schert, ob unser Nerd hier genug Klamotten hat", kam aus seinem Mund.. aus Liam's behinderter Fresse

Der Typ, der wie Adonis aussieht, muss aufpassen, dass er nicht gleich erschossen wird. Der Typ hat keine Ahnung in was für einer Gefahr er schwebt.

"Ich glaub die muss selber gucken wo sie bleibt. Ich hätte ja keine Lust mich um einen so hoffnungslosen Fall zu kümmern" gab Nate noch dazu.

"Haha ja, ihr habt ja so Recht", labert Stacy

Okay ich kann nicht mehr das reicht, so redet niemand absolut niemand über meine Mum.

Es klingelte, heißt die Pause ist vorbei. Es gingen tatsächlich alle rein, bis auf Stacy, die ihre Kippe wohl noch schnell in Müll bringen wollte. Doch dieses mal war ich es, die sie aufhielt.

"Verpiss dich Nerd!"

"Werde ich nicht!"

"Wie bitte? Du bist doch nicht taubstumm ohaa"

"Schieb dir dein dreckiges Ohaa sonst wo hin, aber erlaube es dir nicht noch einmal so über meine Mutter zu reden. Du weißt nichts absolut nichts über sie oder über mich"

"Scheint wohl ein sensibles Thema zu sein...armes Kind, haha", dabei strich sie mir über die Wange.

"Nimm deine Griffel weg, sonst..."

"Sonst was? Sonst schlägst du mir eins deiner Literatur Bücher auf den Kopf? haha"

Blitzschnell, griff ich ihren Arm und brach ihn, die Göre schrie wie am Spieß, etwas von Körperverletzung und das sie mich anzeigen würde. Allerdings war mir das ziemlich egal, weil glauben würde ihr eh keiner, Zeugen gab es auch keine, die man beseitigen müsste und die Polizei steht zu 100% in meiner Gewalt also alles entspannt. Das tat gut.

Nach der Schule ging ich nach Hause, und ging in unser persönliches Fitnessstudio, um noch etwas Dampf abzulassen. Ich erwärmte mich begann schließlich zu kickboxen. Es müssen so 2 1/2 h vergangen sein, als ich mich duschte und für das Essen fertig machte. Und schon kam auch mein Vater, um mich zu fragen, ob ich fertig sei.

"Dad, tut mir leid, wegen heute morgen aber ich war einfach überrumpelt von der Situation."

"Hey ist schon gut, ich verstehe das. Du sollst auch wissen, dass Mary nicht versuchen wird, deine Mutter zu ersetzen, denn wir wissen beide wie einzigartig sie war, doch das Leben geht nun mal weiter"

"Ich weiß, und übrigens, du siehst toll aus Dad"

"Danke mein Schatz, ich würde jetzt gerne sagen, dass du auch gut aussiehst aber sry das wäre gerade echt gelogen, musst du den Kram anziehen und diese Kontaktlinsen...aber jaja ich weiß schon gut ja es muss sein also ich wollte dir nur sagen, dass auch Marys Kinder gleich kommen, aber keine Sorge die beiden sind wirklich sehr nett"

"Das werden wir sehen, na komm!"

Und damit viel die Tür ins Schloss.

The Psycho Inside Me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt