Part 01

808 28 5
                                    

YARA| Fest beiße ich mir auf die Zunge

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

YARA| Fest beiße ich mir auf die Zunge. Ich spüre wie mir das Blut in den Kopf strömt. Mir wird unglaublich heiß, fasse mir nervös an den Nacken.

Er wird sie heiraten und du kannst nichts machen.

Das wurde mir heute ganz klar bewusst. Traurig über die Tatsache, dass ich an ihrer Stelle hätte stehen können, lasse ich meine angespannten Schultern sinken. Und jetzt kommt noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen: Ich darf dabei zugucken. Reiß dich zusammen, Yara. Schwer schlucke ich runter. Ich schmiere meine verschwitzten Hände an meinem schwarzen Kleid ab. Seufzend schließe ich meine Augen, damit keine Tränen ausrollen. Gemein. Wieso nicht ich? Bin ich nicht Frau genug? Seufzend lege ich meinen Kopf in den Nacken. Um mich verstummt alles.

Dankend nehme ich seine Hand an. Er hilft mir hoch, erneut verpasst er mir eine, sodass ich wieder auf den Boden falle. Mit Tränen in den Augen versuche ich mich aufzuraffen, schaffe es aber nicht. Mein Körper schmerzt zu sehr.

„Du bist unkonzentriert.", bringt er über seine Lippen. Erschöpft schaue ich in seine Augen. Aus mir wird nichts. Sein Gesicht wird weicher. Er schenkt mir ein Lächeln. Für einen kurzen Moment vergesse ich die Schmerzen. Nickend rapple ich mich auf und stehe auf. Meine Fäuste balle ich vor meiner Brust, schützend vor meinem Kopf. Ich werde es schaffen.

Mit der Zunge schnalzend öffne ich wieder meine Augen. Ich rutsche etwas auf meinem Stuhl herum, sodass meine Beine etwas gespreizt sind. Mein nackter Bein kommt zum Vorschein, da dieses verdammte Kleid einen Schlitz an der Seite besitzt. Das wird das erste und letzte Mal sein, dass ich eins trage. Vielleicht hätte ich eins an meiner Hochzeit getragen— was nicht mehr nötig ist, da er mich nicht heiraten will. Mit erhöhtem Herzschlag beiße ich mir auf die Wange. Ich bin also doch nicht seine Wahl geworden. Doch ich war mir so sicher. Wie erklärt er sich sonst diese Taten? Wieso hat er mich sonst damals so behandelt? Wütend beiße ich meine Zähne zusammen und verziehe mein Gesicht. Ich war also immer die Schwesterrolle in seinen Augen. Ununterbrochen schaue ich auf mein Glas Wasser, bis ich zwei schnipselnde Finger vor meinem Gesicht erblicke. Armin, mein einziges Familienmitglied, erlangt meine Aufmerksamkeit. Seine dunkelblonden Haare hat er ausnahmsweise nach hinten gegelt. Seine sonst so weichen, fast schon weiblichen Gesichtszüge wirken gerade so hart und fest. Er blinzelt mit seinen warmen braunen Augen mit zu, da er meinen Kummer versteht. Leidend presse ich meine Lippen zusammen. Unbewusst reiße ich mit meinen Zähnen die Haut auf meinen Lippen ab, höre aber sofort auf, als ich Blut schmecke. Blöde Angewohnheit. Er fährt mir meine langen dunklen Haare entlang, mein Hals fängt an zu jucken. Schwer schlucke ich, das hier bringt mich zum Platzen. Meine Trauer wandelt sich zu Hass um. Schnell nehme ich einen Schluck von meinem Glas und knalle es wieder auf den Tisch.

„Was hat diese Tusse, was ich nicht habe?", frage ich zähneknirschend laut nach. Mein Blick galt nach vorn. Vorne zu ihm. Ich hasse ihn dafür, dass er mich so behandelt. Ich bin nur seine zweite Wahl. Spöttelnd lache ich für mich hin. Noch nicht mal die zweite Wahl. Wieder spüre ich eine warme Hand auf meinem Kopf. Armin grinst mich nur an.

She Loved Him Too Early Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt