Part 09

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YARA| Lautstark lacht er mir ins Gesicht

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YARA| Lautstark lacht er mir ins Gesicht. So, als hätte ich den lustigsten Witz erzählt. Er krümmt sich leicht und hält sich fest seinen Bauch. War ich etwa so witzig? Leicht geschnappt kräusle ich meinen Mund.

„Hübschling, ich meine das ernst.", sage ich mit verwunderten Gesichtsausdruck. Ich stemme meine Hände auf meinen Hüften ab. Wieso will mich keiner heiraten?—
Ich pralle hart gegen etwas Hartem hinter mir auf, stelle fest, dass es das Auto von Nael und seinem Kollegen Noah ist. Als ich zwei wütende verschiedenfarbige Augen sehe, fange ich an zu grinsen. Seine Reaktion ist aufs Neue immer witzig. Als er meinen belustigten Gesichtsausdruck bemerkt, packt er mich grob am Kinn, seine Hand legt sich über mein ganzen Kiefer. Er drückt leicht zu, jedoch nicht so stark, dass es schon wehtut.

„Hör mir doch erstmal zu.", versuche ich ihn zu beruhigen. Mein Auge schaut vom grauen Auge, ins dunkle, fast schon schwarze Auge. Grau, Braun. Unbewusst lecke ich mir über die Lippe. Was ein Leckerbissen. Angewidert lässt er von mir los. Ich fange an zu kichern, da ich diese Reaktion liebe.

„Du würdest mir einen Gefallen tun.", fange ich an ihn umzustimmen. Er ist scheinbar nicht beeindruckt, denn er guckt jetzt noch genervter als zuvor.

„Ich hätte einen Dach übern Kopf, einen reichen Mann—"

„Von wo willst du wissen, dass ich reich bin?", fragt er mit ernsten Gesichtsausdruck. Seine Arme verschränken sich ineinander, nachdem er von meinem Gesicht ablässt. Grinsend hebe ich seine Armbanduhr in die Höhe, weswegen er reflexartig an sein Handgelenk fasst und bemerkt, dass seine Armbanduhr verschwunden ist— nicht ganz. Sie ist halt jetzt meins.

„Ich habe zwei flinke Hände.", sage ich und wackle mit meinen Augenbrauen. Er verzieht wieder sein Gesicht. Hast er mich etwa so sehr?

„Kannst mich gar nicht ausstehen, nicht wahr?", frage ich ihn, dennoch gackernd. Ich lehne meinen Kopf nachdem ich mich beruhigt habe an die Fensterscheibe des Autos hinter mir, da mir leicht schlecht wird. Mein Magen knurrt. Verdammt.

„Warum sollte ich dich heiraten?", fragt er mich aus dem Nichts. Ich bin es leid. Seufzend drehe ich meinen Kopf zu Armin. Er schaut mir nicht ins Gesicht. Ja, wieso sollte man mich heiraten? Was kann ich denn? Ich weiß, dass meine Art nicht Jedermanns Geschmack ist. Ich habe genug eingesteckt.

„Ich weiß es doch selbst nicht.", gebe ich ehrlich von mir und schaue wieder zurück in sein Gesicht. Eine Augenbraue von ihm zieht sich in die Höhe. Er schüttelt nur den Kopf. 

„Was mache ich überhaupt?", er spricht mit sich selbst. Sein Blick senkt sich, als würde er jeden Moment sich umdrehen und verschwinden. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. Nein. Denk an die Kinder. Schnell packe ich ihn am Oberarm. Mein Herz klopft so stark, dass ich ihn bis zu meinen Ohren höre.

„Du würdest die Kinder aus dem Dreck holen können.", zittrig umgreife ich seinen Oberarm fester, sodass er gezwungen ist mich anzugucken. Sein kalter, eiskalter Blick durchdringt direkt meinen bettelnden Blick. Wie erbärmlich ich mir vorkomme.

„Mach es wenigstens für die unschuldigen Kinder. Tu es nicht für mich.", füge ich hinzu. Mit dieser Adoption würde sich so viel ändern.

„Warum sollte ich das tun?", seine Stimme ist tief. Ich will es nicht wahrhaben, aber eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Körper.

„Bist du denn so herzlos, Nael?", er wird hellhörig, als er seinen Namen aus meinem Mund hört. Erneut öffne ich meinen Mund, aber ich bringe nichts raus. Sag schon, bist du so herzlos? Das erste Mal verspüre ich Angst in seiner Gegenwart. Aber nicht Angst gegenüber ihn. Sondern, dass es gerade auf seine Antwort drauf ankommt.

„Außerdem würde es Yassin nicht gefallen, die Zusammensetzung aus uns zwei.", füge ich hinzu. Egal wie sehr ich versuche ihn mit der Rettung der Kinder zu überreden, klappt es nicht. Ich muss weiter mit dem Argument Yassin kommen.

„Und wer weiß— vielleicht wird Yassin eifersüchtig und fängt an mich zu jagen?", ich verschließe meine Augen, damit Nael meine Tränen nicht sieht. Mein Gesicht wird warm, meine Nase fängt an zu laufen— doch ich lächle über diese Situation hinweg. Es ist nunmal jetzt so. Scheiße,

Mein Magen verkrampft sich. Er ist glücklich. Mit ihr und nicht mit mir.

Verbittert beiße ich meine Zähne zusammen. Ja, es ist mir klar geworden. Yassin liebt Halima. Ich will das gar nicht mehr hören— meine Angst ist wahr geworden.

Dass Yassin jemanden anderen lieben wird.

Fest beiße ich nun auf meine Zunge und kratze meinen Arm unter meinem Mantel auf. Verdammt, dass muss ich auch noch lassen. Immer noch sind meine Augen geschlossen. War also alles nur eine Illusion? Habe ich mir all seine Taten nur vorgestellt? War ich schon immer nur die Schwesterrolle in seinen Augen?— mein Kopf prallt hart gegen die Fensterscheibe. Autsch. Ich zische auf und reibe die Stelle am Hinterkopf.

„Für was war das jetzt?", frage ich leicht entrüstet. Er kramt etwas aus seiner Jackentasche. Wer hätte es gedacht? Eine Zigarettenschachtel. Und was zieht er aus diese heraus? Eine Zigarette. Diese legt er sich zwischen die Lippen und zündet sie an. Ich fange an extra zu husten und stark vor meinem Gesicht zu wedeln, als er seinen Rauch mit Absicht in meine Richtung bläst.

„Dann lass uns heiraten.", brummt er. Meine Augen weiten sich. Ich spüre, wie mein Blut durch meine Adern schießen. Mein schon davor stark pumpendes Herz explodiert gleich. Kann er es bitte wiederholen? Er würde mich wirklich heiraten? Fühlt man sich so, wenn man einen Heiratsantrag bekommt?

„Ehrlich?", frage ich schrill, klatsche mir in die Hände und hüpfe auf uns ab. Er verdreht die Augen und lauft von mir weg, um das Auto herum. Kichernd hüpfe ich ihm nach und bleibe hinter ihm stehen, er öffnet den Kofferraum.

„Du musst natürlich keinen Ring kaufen— würde den aber nicht ablehnen.", sage ich glücklich zwinkernd. Wieder lache ich auf. Er antwortet mir nicht, womöglich überhört er sogar alles.

„Und du musst keine komische Vaterrolle übernehmen— tu so, als würde ich nicht deine Frau sein.", füge ich hinzu und deute damit auf die Sache mit den Kindern. Ich verlange nicht, dass er mich lieben muss. Er soll nur auf Papier mein Mann sein. Meine Hände legen sich auf sein Rücken, ich will über seinen Körper von der Seite in seinen Kofferraum schauen.

„Yara!", schreit Armin. Verwirrt schaue ich über meine Schulter zu Armin, der eine Spritze am Hals angelegt bekommt. Mit geschockten weiten, ängstlichen Augen schaut er zu mir. Noah hat einen Arm einmal um Armin gewickelt, mit der anderen hält er die Spritze an Armins Hals. Bevor ich reagieren kann, werde ich an eine Brust geschleudert. Auch ich spüre etwas Spitzes an meinem Hals. Gerade als ich nach Armin kreischen will, bohrt sich das spitze Etwas durch meinen Hals. Nael drückt die Dickflüssigkeit mit einem Schuss direkt in meinen Blutkreislauf— ich spüre, wie sich wie die Substanz in meinem Hals zu einer Blase ansammelt und dann platzt—
Meine Sicht verschwimmt, vor meinen Augen wackelt alles. Ein ekliges Vibrieren durchdringt meinen Körper, meine Glieder werden schwer. Eine unglaubliche Wärme durchzieht meinen Körper. Immer wieder flattern meine Augen auf und zu, aber bin zu schwach gegen die Droge. Ich höre Armins Schreie, kann aber nicht reagieren. Meine Augen schließen sich, es heißt für mich schlafen zu gehen.

Merke ich mir, Hübschling.


     

Nicht korrigiert

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She Loved Him Too Early Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt