Part 16

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NAEL| „Ich kann dich nicht mal eine Minute alleine lassen, ohne dass du komplett durchdrehst

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NAEL| „Ich kann dich nicht mal eine Minute alleine lassen, ohne dass du komplett durchdrehst.", murmle ich vor mich hin, als ich beide auseinander gerissen habe. Ich nicke Zehra zu, ein Zeichen, dass sie verschwinden soll. Sie streicht sich einmal durchs Haar und schaut noch ein letztes Mal zu Yara, die sie mit wutverzerrtem Gesichtsausdruck anschaut. Ihre Augen lodern auf. Sie blitzen und spucken. Was ist in der Zeit passiert als ich kurz weg war?

„Fick dich doch einfach.", schreit sie, weshalb ich an ihr rüttle, damit sie aufhört. Zehra schreckt einen Schritt zurück und verlässt laufend den Raum. Als sie den Raum verlässt, lasse ich von ihr los.

„Was hast du gemacht?", fordere ich mit hartem Unterton. Ich habe keinen Nerv mehr für ihren Scheiß. Sie regt mich nur noch auf. Mit einer Handbewegung will sie mich abwimmeln und dreht ihren Kopf genervt von mir weg. Will sie mich verarschen?

„Hey!", rufe ich, als sie zurück aufs Bett geht und meinem Befehl, mir sofort zu sagen was passiert ist, ignoriert. Innerlich am Durchdrehen, balle ich meine Fäuste fest zusammen. Ich hasse diese ignorante Art nur vom Tiefsten.

„Verpiss du dich auch einfach.", sagt sie mit zusammengezogenen Augenbrauen und wischt sich mit dem Ärmel über das mittlerweile getrocknete Blut. Meine Nase fängt an aufzuzucken. Wie redet dieses Mädchen mit mir?

„Wie redest du mit mir?", frage ich sie ernst. Sie schaut noch nicht mal rauf. Ich stelle mich vor sie hin, sie ignoriert mich komplett. Für wen hält die sich? Ich packe sie am Oberarm und reiße sie hoch. Fluchend steht sie gezwungenermaßen auf, glaubt sie kann mich beleidigen. Fest werde ich sie weg von mir— zu fest. Sie stolpert und fällt zu Boden. Es ist mir aber in diesem Moment scheißegal, ob es ihr wehtut. Sie soll gefälligst respektvoll mit mir reden. Sie ist diejenige, die nichts hat und auf mich angewiesen ist. Sie stützt sich auf ihren Armen ab und schaut rasend in meine Augen.

„Was ist dein scheiß Problem?", frage ich sie, nachdem ich mich zu ihr hingehockt habe. Emotionslos schaut sie mich an. Keine Regung, nichts. Es regt mich auf. Ihre leeren Augen regen mich auf. Was soll sie schon erlebt haben, dass sie so düster ist? Sicher nicht so viel wie ich.

„Sei froh, dass ich dich überhaupt nehme.", angewidert betrachte ich sie mir genauer. Bei meiner intensiven Starre schaut sie leicht beschämt auf sich runter. Meine Augenbraue hebt sich leicht. Lässt sie sich etwa so schnell manipulieren? Sie beißt sich auf die Unterlippe und schließt ihre Augen. Was geht in diesem Kopf nur vor sich?

„Fick dich.", bringt sie leise von ihren Lippen. Ich japse lachend auf. Nicht ihr Ernst.

„Nochmal.", bringe ich grinsend raus.

„Sag das nochmal.", fordere ich sie auf. Sie ignoriert mich erneut. Mein Brustkorb verengt sich.

„Sag das nochmal!", brülle ich und tippe nach jedem Wort auf ihren Kopf. Sie hat noch nicht mal aufgezuckt. Ich schüttle fassungslos den Kopf. Will sie, dass ich komplett ausraste? Will sie etwa, dass ich am Ende meiner Nerven bin? Was will sie?

„Fick dich.", grinst sie nun. Das einzige was sie kann, grinsen. Ich hasse ihr Grinsen. Ich hasse es so sehr.

„Fick dich so sehr ins Knie, dass es dir aus dem Hals kommt.", fügt sie hinzu. Ich blinzle einige Male hintereinander auf, um das Gesagte gerade zu realisieren. Sie wird von Moment zu Moment immer frecher. Diesmal sehe ich etwas in diesen teuflischen großen schwarzen Augen. Es ist Belustigung. Ihr macht es sichtlich Spaß mich am Rande meiner Geduld zu sehen. Tief atme ich ein. Sie fängt an zu lachen. Nein nicht lachen— ihr schrilles Aufkichern. Ein so schrilles Aufkichern, wo man Bauchschmerzen bekommt. Ein gruseliges, wovor man als Kind Angst hatte. Genau dieses Kichern. Meine Wut staut sich immer mehr auf. Sie soll gefälligst lernen Anstand und Respekt zu haben.

„Fick dich doch selbst.", gebe ich beleidigt von mir. Wenn sie kindisch anfängt, mache ich kindisch weiter.

„Geht nicht allein.", langsam zwinkert sie mit ihrem rechten Auge. Angewidert lasse ich von ihr los und seufze auf. Aus ihrer Richtung kommt ein erneutes Kichern. Kopfschüttelnd stehe ich auf— werde aber am Arm wieder zurückgezogen. Da ich den Halt verliere, falle ich— kann mich noch oberhalb von ihr stützen.

Unsere Gesichter sind sich nah.

Und ich kann schwören, dass sie leicht erschrocken in meine Augen geschaut hat. Für einen kurzen Augenblick fühlt es sich so an, als wären wir beide versteinert— als würde die Zeit still stehen. Ich schlucke schwer runter, weshalb sich ihre Augen auf meine Lippen konzentrieren.

„Denk gar nicht daran.", sage ich, weil ich weiß worauf sie hinaus möchte. Grinsend, als hätte ich sie ertappt, blickt sie in meine verschiedenfarbige Augen.

„Wieso nicht?", fragt sie mich ernst. Ihre Arme legen sich fest um meinen Nacken. Kopfschüttelnd beobachte ich ihre Handlungen.

„Weil ich deinen dreckigen Mund nicht auf meinen haben will.", keife ich ihr direkt ins Gesicht. Ihre Augenbrauen erheben sich belustigt.

„Ach ja?", sagt sie nur dazu und umschließt ihre Beine um meine Hüfte. Ein dreckiges Hohnlachen legt sich auf ihren Lippen.

„Lass das.", sage ich bedrohlich, doch sie drückt fester. Wem sage ich das, denke ich mir. Sie hört auf nicht auf mich. Konzentriert schaut zu von einem Auge ins andere. Misstrauisch beobachte ich sie. Ich bin mir sicher, gleich kommt eine Überraschung—

Und ich liege richtig. Ich weiche zurück, als ich sehe, dass sie ihren Kopf leicht anhebt. Dennoch schafft sie es, mir auf der linken Wangenseite einen Kuss zu geben. Angeekelt entreiße ich mich ihr. Sie gerät in einen Lachanfall.

„Hör auf, du bringst mich in Verlegenheit.", sagt sie und legt gespielt enttäuscht eine Hand auf ihren Mund. Ich fasse mir an meine Wange, die zuvor ihre weichen Lippen berührt haben. Es war kein fester Kuss— ein ganz feiner, zarter. So, als wüsste sie nicht ganz richtig, wie und wo sie mich küssen soll.

„Mach das nie wieder.", befehle ich ihr. „Hast du verstanden? Nie wieder.", füge ich hinzu, damit sie es versteht. Und ernst nimmt. Ihre davor belustigten Augen werden weicher. So glatt, leer. So, als wäre sie wirklich jetzt in Verlegenheit. Das was jetzt kommt, hat mich verwundert. Sie nickt. Nickt meinem Befehl zu.

„Verstanden.", gibt sie schlecht gelaunt von sich. Ihre Oberlippe hebt sich leicht, als würde sie es bereuen, was sie gerade getan hat. Genervt fährt sie sich durch ihr langes schwarzes Haar und seufzt auf.

„Du bist ja für keinen Spaß zu gebrauchen.", meckert sie und verschränkt ihre Arme vor ihrer kleinen Brust.

„Egal, ich krieg das schon hin.", sagt sie und fängt wieder an wie ein Honig-Kuchen-Pferd dämlich zu lächeln. Meine Augenbrauen ziehen sich zusammen, ich verstehe nicht was sie meint.

„Was kriegst du schon hin?", frage ich, als nach einer Weile nichts mehr kam. Wieso stoppt sie einfach mitten drin?

„Na, dass du dich in mich verliebst.", sagt sie, ohne sich zu schämen. Ich pruste auf und fange aus der Seele an zu lachen. Sie auszulachen.

„Träum weiter.", antworte ich unter Tränen. Lachtränen. Ich habe schon lange sowas Witziges mehr gehört.

„Werden wir schon sehen.", spricht sie singend aus und schickt mir einen Luftkuss. Kopfschüttelnd lächle ich, weshalb auch sie das erste Mal mir ehrlich ins Gesicht lacht.

Verrückte Psychopathin.

She Loved Him Too Early Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt