Part 03

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YARA| Mit Wucht haue ich ihm das Stück Holz, was ich vom Boden aufgehoben habe, gegen das Gesicht

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YARA| Mit Wucht haue ich ihm das Stück Holz, was ich vom Boden aufgehoben habe, gegen das Gesicht. Dieses fliegt zur Seite, aus seiner Nase schießt wie auf Knopfdruck Blut. Leicht lege ich mein Kopf schräg an, als ich sein Schmunzeln von der Seite bemerke. Irgendwas stimmt mit diesem Typen ganz und gar nicht. Als er sich wieder zu mir dreht halte ich unbewusst wieder inne. Braun. Grau. Braun. Grau. Faszinierend von seinen Augen beuge ich mich zu ihm vor.

„Was für eine Spezies Missgeburt bist du?", frage ich ihn mit provozierenden Unterton, kann mich länger nicht halten und breche gemeinsam mit Armin in Gelächter aus. Ich weiß, dass es Heterochromie ist.

„Lutsch mir einen.", gibt er frech zurück. Gespielt geschockt halte ich mir eine Hand vor den Mund. Dreimal schnalze ich mir der Zunge und wedle mit meinen Finger vor seinem Gesicht.

„Ganz schön frech, dafür dass du hier gefesselt bist, findest du nicht?", stelle ich ihn ernstgemeint die Frage und halte ihm eine Waffe an den Sack. Mit einer erhobenen Augenbraue drücke ich fester dagegen, weshalb er versucht mit seinem Bein auszuholen, es aber nicht schafft, da es ebenso an dem Stuhl angekettet ist. Es ist nur witzig, wenn man austeilt und nicht, wenn man einsteckt. Sein Mund zuckt. Nun erscheinen seine geraden Zähnen in den Vordergrund. Er schaut hoch, sodass er auf mir herab schaut. Langsam langweilt er mich.

„Na sag schon. Wieso wolltest du rebellieren?", bitte ich ihn, mir es zu erklären. Langsam laufe ich durch den hallenden Raum hin zur anderen Wand, um mir ein Glas Wasser einzuschenken. Er ist still. Man hört nur mein Einschenken von Wasser. Ich drehe mich wieder zurück zu ihm und lehne mich an den Tisch, trinke mit drei Schlücken mein Glas aus und stelle es wieder ab. Er hat mir immer noch nicht geantwortet.

„Lass mich raten...", sage ich und laufe wieder langsam auf ihn zu. Mit jedem Schritt schaut er mich immer wütender an. Ich wusste es.

„... Yassins Frau—", ich halte inne, als ich sehe, wie seine Augen sich weiten und sein breiter Körper sich anspannt. Mit funkelnden Augen schaue ich zu Armin neben mir, der damit beschäftigt war, den anderen Typ zu durchsuchen.

„— ist deine Ex-Geliebte.", vollende ich meinen Satz. Es war nicht schwer, die Situation zu lesen. Welcher Mann würde es nicht für eine Frau machen, die er noch liebt? Wieder wird mir warm. Was ist nur so toll an dieser Halima? Ich beiße mir bitterlich auf die Innenseite meiner Wange. Gerade verspüre ich wieder unendliche Wut. Aufgebracht schaue ich wieder zu diesem Mistkerl. Ich balle meine Hände, meine langen scharfen Fingernägel drücken sich in mein Fleisch. Mein Puls steigt immer mehr an, ich höre meinen Herzschlag bis zu meinen Ohren pumpen. Angespannt blicke ich direkt in die verschiedenfarbigen Augen von meinem Gegenüber. Er ist ganz ruhig und beobachtet auch mich. Ganz plötzlich, wirklich wie aus dem Nichts, lacht er auf. Er lacht auf und gackert weiter. Fest presse ich meinen Kiefer zusammen.—

„Noah Hamud, also.", kommt es murmelnd von Armin. Er zieht mich aus meiner Gedankenwelt und hat wieder meine komplette Aufmerksamkeit. Er schaut runter auf eine Karte, die wie ein Personalausweis aussieht. Wie dumm. Ganz haben die es immer noch nicht drauf. Ich stelle mir einen Stuhl hin und setze mich verkehrtherum drauf, sodass ich meinen Kopf auf die Rückenlehne stelle. Nun schaue ich mir Noah genauer an. Er hat dunkle längere Haare, die zusammengebunden sind. Seine Augen sind grau, ein tiefes dunkles Grau. Seine dichten männlichen Augenbrauen lassen sein Gesicht noch maskuliner wirken, als es schon ist. Wie groß ist er überhaupt? Als Armin ihn gefesselt hat, war er schon um einiges größer als er. Ich grüble nach. Auf gute zwei Meter würde ich ihn schätzen. Seine leeren Augen blicken direkt in die von Armin. Unbeeindruckt verpasst Armin ihm eine ins Gesicht. Er zuckt nicht, weshalb Armin seine Augenbrauen zusammen zieht. Man muss schon sagen, Noah ist ein Tier. Muskelbepackt, groß und dominant. Er hat einfach diese gefährliche Aura mit sich.

„Ich breche dir beide Arme und hacke deine Beine ab, sobald ich losgebunden bin.", kommt es von Noah. Armin fängt an niedlich zu kichern. Gespielt geschockt fasst er sich an die Brust.

„Also niemals?", jetzt fange ich auch an zu lachen. Armin ist witzig. Vergnügt schiele ich zu den anderen, von dem ich immer noch keine Ahnung habe, wie er heißt. Jetzt wird es interessant.

„Und du, Hübschling?", fange ich grinsend an. „Wie heißt du?", immer noch ruhig sitzt er da und ignoriert mich. Interessiert fixiere ich ihn. Er ist ziemlich hartnäckig. So macht es doch keinen Spaß. Ich setze erneut meinen Kopf schräg an. Halima hat ihn doch bei Namen genannt. So selten dieser Name war, habe ich ihn schon wieder vergessen.

„Komm schon. Sonst muss ich dich Hübschling nennen.", gebe ich seufzend von mir. Ich kratze mich am Kopf. Wie hieß er nochmal? Ich höre auf zu überlegen, als mein Handy anfängt zu vibrieren. Ich hole das Klapphandy raus und erblicke eine Nummer, die ich in- und auswendig kenne. Ohne länger nachzudenken, gehe ich ran.

„Hallo?", gehe ich ruhig ran. Ich stehe vom Stuhl auf und laufe durch den Raum.

»Yara? Habt ihr die zwei Mistkerle noch?", kommt Yassin direkt zum Punkt. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schleifen und bejahe. Kurz ist es ruhig in der Leitung.

„Wie geht es... ihr?", frage ich stockend nach. Ich weiß noch nicht mal, wieso ich nachfrage. Wahrscheinlich nur, um länger mit ihm reden zu können.

„Relativ gut.", gibt er überrascht von sich. Er weiß, dass ich sie nicht mag.

„Wie geht es dir?"

Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Gestresst fahre ich mir durch die Haare. Wie soll es mir schon gehen? Ich dachte wirklich, irgendwann würdest du mich genauso mögen, wie ich dich mochte. Was fehlt mir? Was hat sie was ich nicht habe? Wieso bin ich nicht so gut wie Halima? Wieso ist jeder verrückt nach ihr?

„Ich schicke dir die Adresse. Beeile dich.", ignoriere ich seine Frage. Ich höre ihn angespannt ausatmen. Er weiß, dass ich immer noch sauer bin. Ohne etwas zu erwidern, legt er auf. Fest beiße ich meine Zähne zusammen und werfe mein Schrotthandy zu Boden. Wieder fahre ich mir durch meine langen Haare und halte mir meine Hand vor dem Mund, um mich zu beruhigen. Alles ist so bescheuert. Wieso mache ich das hier eigentlich noch? Wen muss ich Loyalität zeigen? Mit weiten Augen schaue ich zu Armin. Geschockt schaut er zu mir. Ich glaube, ich breche wieder zusammen. Er schüttelt seinen Kopf.

„Amateure.", höre ich ein Nuscheln. Wie vom Blitz getroffen, schnellt mein Kopf zu dem Mistkerl. Ich zittere am ganzen Leib, vor Wut könnte ich platzen.

„Mach, das wir hier weg kommen.", der mysteriöse Typ fängt an zu gähnen. Will er mich provozieren? Nimmt er mich nicht ernst? Mein Herz schlägt immer schneller. In mir staut sich Druck an, ich fange an zu beben. Gerade als Armin sich auf den Weg zu Noah macht, bewegt er sich ganz komisch, sodass Armin stehen bleibt. Noahs Muskeln spannen sich sichtbar unter seinem weißen, mittlerweile verdreckten Hemd. Seine Halsader sticht hervor, sein Gesicht läuft rot an. Armin geht paar Schritte zurück, —

Zu spät.

Die Ketten um Noah herum platzen— nein explodieren und springen um ihn herum. Geschockt, diesmal nicht gespielt, fällt Armin zu Boden. Scharf ziehe ich die Luft ein.

„Ich habe dir gesagt, dass ich dich zerstückeln werde."

NICHT KORRIGIERT

Noah ist eine Maschine ganz klar
Armin ist witzig
Und Yara hat Probleme
Und der mysteriöse Typ... er hat Liebeskummer :))

She Loved Him Too Early Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt