YARA| Schweratmend schaue ich von ihm zu Armin und den Kleinen rüber. Scheiße. Der Typ hinter ihm hat die Waffe hinter Armin gerichtet. Er läuft nah neben Armin. Mir bleibt keine andere Wahl, als ihm zuzuhören.
„Unter einer Bedingung.", will ich ansetzen.
„Keine Bedingungen.", antwortet er scharf hinterher und legt beide Arme hinter seinen Kopf. Immer noch liegt er zwischen meinen Beinen, während ich auf ihn hinab schaue. Es stört ihn nicht, dass er unter mir liegt. Ich höre nicht auf seine Antwort und rede weiter.
„Die Kinder bleiben hier.", spreche ich meine Bedingung aus. Er kramt etwas in seiner Hosentasche raus, weshalb mein Herz aufhört zu schlagen. Mit weiten Augen balle ich meine Hände zu Fäuste— es ist nur eine Zigarettenschachtel. Ausgelassen atme ich wieder aus. Er legt sich eine Zigarette zwischen seinen Lippen. Im nächsten Moment zündet er sie sich auch schon an. Der eklige Geruch von Zigarettenrauch steigt mir sofort in die Nase. Adam hat es gehasst.
„Ausnahmsweise.", antwortet er nickend. Er nickt jetzt seinen Kopf zur Seite, verdeutlicht mir, dass ich zu Armin und den anderen laufen soll. Jetzt nicke ich ihm aufrichtig zu. Ohne länger stehen zu bleiben laufe ich drauf los. Ängstlich, dass er mich nur verarscht— und im nächsten Moment eine Waffe rauszücken könnte, um mich zu erschießen— schaue ich während ich renne über meine Schulter. Doch er, er sitzt nur. Er sitzt dort an der Stelle, wo ich auf ihn draufgegangen bin. Misstrauisch sieht er mir nach. Wir beide glauben uns gegenseitig nicht. Ich drehe meinen Kopf wieder zurück nach vorne. Meine dunklen Augen blicken direkt in die braunen Augen von Armin. Sie sind weit geöffnet, er schielt zu den Typ neben ihm. Noah. Aggressiv beiße ich meine Zähne zusammen. Wie können die es sich wagen?
„Yara!", schreit Armin, als dich die Waffe tiefer in sein Rücken bohrt. Noah schaut mich mit angespannten Kiefer an. Er meint es todernst. Sofort bleibe ich stehen. Mit starren Augen sehe ich in sein Gesicht. Es ist tief und dunkel, nicht lesbar.
„Lass los.", höre ich von hinten. Im nächsten Moment steht er schon neben mir. „Wir haben etwas ausgemacht.", kurz darauf nimmt er einen neuen Zug von der Zigarette. Misstrauisch schaue ich zu Noah, der langsam seine Waffe von ihm nimmt. Keinen Moment später sichert er sie wieder. Zittrig atme ich tief ein. Warum nur heute? Heute wäre alles nach Plan gelaufen, wären die zwei nicht aufgekreuzt. Trüb schaue ich zu Armin. Wieder mal nicht geschafft. Ich wollte doch nur mir endlich ein Leben aufbauen.
„Lasst uns gehen.", sagt er und wirft seine Zigarette auf den Boden, die an anschließend mit seinem Fuß zerdrückt. Ich schaue ihm dabei zu, was er bemerkt. Jetzt dreht er seinen Körper zu mir. Mit zwei kleinen Schritten steht er ganz dicht vor mir. Ich meide es, in seine Richtung zu schauen. Wie gefesselt schaue ich über seine Schulter— was nicht so einfach ist, da mein Kopf gerade mal bis unter seine Brust reicht. Er ist verdammt groß. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass er mir nicht etwas Angst gerade macht— allein weil gerade die Kinder miteinbezogen sind. Wäre es eine einfache Sache zwischen uns, hätte ich sicher keine Angst.
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She Loved Him Too Early
RomanceSie verliert zwei wichtige Menschen in ihrem Leben. Er verliert die Liebe seines Lebens. Sechs Jahre glaubte Nael, dass seine Geliebte tot sei. Sechs verdammte Jahre. Doch aus Zufall heiratet sie. Yara, für ihre mutige Art bekannt. Nael, dafür bek...