Part 29

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YARA| „Wo warst du?", überrumple ich sofort Nael, als er durch die Haustür läuft

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YARA| „Wo warst du?", überrumple ich sofort Nael, als er durch die Haustür läuft. Er schleift sich die Schuhe ab und nickt den zwei Männern zu, dir ihm auch zunicken und draußen vor der Tür stehen bleiben. Meine Mimik verändert sich nicht— kühl blickt er auf sein Handy und ignoriert meine Frage.

„Hey." sage ich.

„Ich hab dich gefrag—", ich halte inne, als ich den Geruch wahrnehme. Noch bevor er an mir vorbeilaufen kann, packe ich ihn am Kragen und ziehe ihn näher zu mir. Gekonnt last er es sogar zu— damit ich mir ganz sicher sein kann, dass ich mir den Geruch nicht eingebildet habe.

Dieses warme vanillige Parfüm würde ich nämlich immer wieder erkennen.

Diese Schlampe. Mit zusammengezogenen Augenbrauen und wütendem Ausdruck schaue ich Nael hinterher, der schon längst an mir vorbeigelaufen ist. Mein Herz klopft fest gegen meine Brust vor Wut. Ich kann es nicht verstehen. Wieso schafft diese Bitch es immer wieder, meine Männer zu beeindrucken? Wieso hintergeht er mich so? Haben wir uns nicht die Treue versprochen? Ich zische belustigt auf. Will er, dass ich ihn verrate? Will er mich zum Feind machen? Soll ich ihm zeigen, wie schlimm ich sein kann? Ich fahre mir mit beiden Händen durch die Haare. Er wollte es so. Wir sind wohl Rivalen. Er ermutigt mich zu Dingen, die ich hinter mir lassen wollte. Ich will aufhören mit diesen Sachen, für die Kinder. Aber er bringt mich dazu. Er testet mich. Er will mich nicht.

Aber ich will ihn.

Ich will ihn gerade allzu sehr. So sehr, dass ich brenne. Was muss ich denn machen, dass er sich in mich verliebt? Muss diese Fotze erst recht sterben, damit er sie sein lässt? Muss ich diese Konsequenz endlich ziehen? Immer mehr Gedanken kreisen sich durch meinen Kopf. Die Stimmen hören nicht auf. So viele schlimme Sachen gehen mir durch den Kopf. Ich muss mich jetzt entscheiden: entweder, ich akzeptiere die Situation so wie sie ist,

Oder

Ich räche mich. Grinsend über meinen Entschluss, freue ich mich über Naels Gesicht, wenn er erst merkt mit wem er hier spielt. Ich habe ihm noch nicht mal mein wahres Gesicht gezeigt. Dieser dummer Wichser. Sein Verhalten kann ich nicht akzeptieren, dafür schreit mein Ego viel zu sehr. Schritt eins meines Plans:

Die Kinder weg bringen.

Keiner darf wissen, wo sie sich aufhalten. Aber sobald die nicht mehr hier sind, weiß Nael sofort Bescheid. Er weiß, dass etwas passieren wird. Soll ich ihn vorerst anlügen? Oder soll er direkt auf die Schnauze fallen? Soll ich ihm sofort Sorge bereiten? Leise kichere ich teuflisch vor mich hin. Schwankend über meine Gedanken laufe ich zur Terrasse zu. Vor Ort hole ich mein Handy zur Hand. Dauergrinsend suche ich in meinen Kontakten nach meinem Partner in Crime: Yassin.

Mann, freue ich mich auf sein Gesicht, wenn er mitbekommt, was seine Frau alles hinter seinem Rücken macht.

»Ich weiß was, was du nicht weißt.« kichernd schicke ich die Nachricht ab. Er ist so blöd. Alle sind so blöd.

Nael, du bist so blöd.

»Spielen wir also dieses Spiel?« antwortet er mir sofort zurück.

»Nein.« ich tippe sofort weiter. »Wir spielen das Heiß-Kalt-Spiel. Du musst nur raten.«

»Ich schicke dir mein Standort. Ich möchte das persönlich spielen.« ich werde stutzig.

»Alleine?« stelle ich die Frage. Er weiß mehr. Zu hundert Prozent. Allein, dass er sich auf dieses Spiel einlässt, erklärt gerade die ganze Situation.

»Nur wir zwei.« ich beiße mir auf die Lippe, als er als nächstes sein Standort schickt. Leicht presse ich meine Lippen zusammen. Ich schnalze mit der Zunge. Ich brauche ihn für meinen Plan. Schnell sprinte ich hoch in mein Raum und greife nach einer Kopie des USB Sticks. Jetzt verrate ich ihn komplett. Was bringt mir die ganze Sache noch? Ich habe ihm tausend mal gesagt, dass er mich nicht testen soll. Pfeifend laufe ich in den großen Wohnzimmer, wo sich alle aufhalten—

Wie Nael Hedi auf den Arm hält und seine Nase ins Haar von Hedi steckt. Mir wird warm bei dem Anblick. Wie Davud verträumt zu Noah hochschaut, der ihm den Kopf auf und ab streichelt. Mir bricht das Herz, als ich Ayaan, den ältesten von den drei Jungs sehe, ein Bild malt. Ich tipse mich leise näher an ihn heran. Genauer schaue ich mir das Bild an— länger kann ich nicht schauen, da er mich schon bemerkt hat. Zuerst verwundert, dann doch lächelnd strahlt er mich an.

„Mama!", Mama. Mein Herz setzt aus, als er das sagt.

„Schau mal.", er hält sein Bild vors Gesicht. Meine Hand, in der sich der USB Stick aufhält, ballt sich. Meine Atmung zittert.

Er hat uns als Familie gemalt.

„Ayaan...", sage ich berührt und nehme das Bild in die Hand. Aus lacht auf und erklärt die mir Einzelheiten im Detail. Er hat sogar das große Haus mit dem großen Garten gemalt.

„Das ist Onkel Noah.", sagt er und zeigt auf den großen langhaarigen Mann. Schmunzelnd schaue ich zu ihm.

„Und hier Onkel Armin.", ein bisschen kleinerer Mann neben Noah. Mein Blick gleicht zu Armin, der meine Augen meidet. Davud erzählt mir mehr, doch ich starre nur zu Armin, der sich mit seinem Glas Wasser beschäftigt.

„Das ist Nael.", murmelt Ayaan, weswegen er wieder meine Aufmerksamkeit hat. Er ist nicht so begeistert von Nael, wie die zwei anderen. Die zwei anderen sehen ihn schon als Vaterrolle, wohingegen Ayaan ganz vorsichtig sich an ihn herantastet.

„Und das bist du.", zeigt er mit dem breitesten Lächeln seinen Finger auf die einzige Frau auf diesem Bild.

„Ich liebe es.", sage ich erwärmt und schauenden verträumt an. Einen leichten Kuss drücke ich ihm auf die Schläfe, bevor er sich komplett zu mir dreht und seine Arme um meinen Hals schlägt. Leicht schiele ich rüber zu Nael, dessen Augen meine nicht verlassen. In seinen Armen ist immer noch Hedi, der seinen Kopf auf seine Schulter abgelegt hat. Seine Finger kraulen seinen Hinterkopf, was Hedi beruhigt sein lässt. Es bricht mir wirklich das Herz diesen Kindern eine Vaterrolle versprochen zu haben.

„Legt ihr die Kinder schlafen? Ich muss noch was erledigen.", sage ich in der Runde. Jetzt liegt die Aufmerksamkeit bei mir. Ich streiche Ayaan die Wange entlang und küsse seine Stirn.

„Leg dich dann bitte schlafen, ja? Und hör auf die Jungs.", sage ich ihm, was er natürlich bejahrt und eifrig nickt. Ich laufe auf Davud zu, der mich frech angrinst und mir bevor ich ihm einen Kuss drücken kann, einen Kuss verpasst. Er weiß, wie man jemanden verführt.

„Hör auf Noah wenigstens, ja?", sage ich zu Davud, der wieder ganz bewundernd zu Noah hochschaut. Ich glaube wirklich, dass Noah ihm am meisten gefällt. Ich bücke mich wieder hoch um auf Nael zuzulaufen. Ihm nehme ich den mittlerweile schlummernden Hedi aus dem Arm, um ihn in meinen Armen leicht hin und her zu wippen. In Gedanken beobachte ich seine Atmung und drücke ihm einen ganz leichten Gute-Nacht-Kuss auf die Wange. Vorsichtig überreiche ich Hedi Nael wieder. Einen letzten Blick würdige ich ihn und drehe mich um—

Um gleich am Arm festgehalten zu werden. Ich schaue nicht zu ihm hoch. Bleibe ganz leise und ignoriere ihn.

Das was du kannst, kann ich schon länger.







Nicht korrigiert

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