Part 05

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YARA| Mein Herz hämmert mir stark gegen die Brust

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YARA| Mein Herz hämmert mir stark gegen die Brust. Ich fühle mich nicht wohl und habe Kopfschmerzen. Mein Körper brennt und ist schwach. Unruhig atme ich ständig ein und aus, in der Hoffnung ich würde mich abreagieren. Aus Verzweiflung kaue ich auf meiner Unterlippe herum, solange bis ich sie blutig kaue. Ich spüre eine Hand auf meinem Kopf. Verdattert schaue ich rauf zu Armin, die mich mit einem angewinkelten Mund anschaut.

„Mach dir keine Gedanken.", sagt er, weshalb ich meine Augen schließe. Sind meine Gedanken denn so offensichtlich? „Er tut schon nichts.", fügt er hinzu und nimmt seine Hand von meinem Kopf, weshalb ich meine Augen wieder öffne. Ich habe Angst.

„Was ist, wenn er die Kinder findet?", frage ich mit zittriger Stimme. Was mache ich dann? Armin schweigt neben mir. Wir spazieren, schlendern uns in eine ganz bestimmte Richtung. Zum Waisenhaus.

„Was mache ich dann?", spreche ich meine Sorge laut aus. Verdammt, was mache ich dann? Wie soll dann mein Leben weiter gehen? Ich fühle einen panischen, nicht auszuhaltenden Druck. Den Tränen nahe, ziehe ich an meine laufende Nase. Ich habe nicht mal die Kinder bei mir. Wie soll ich sie denn beschützen, wenn ich sie noch nicht mal in meine Arme schließen kann? Fluchend fasse ich mir ins Gesicht und presse aggressiv meine Lippen zusammen, um nicht auf ihnen rum zu beißen. Alles ist schief gelaufen. Dieser Typ weiß zu viel. Ich brauche einen Plan. Einen Plan, ihn von mir weg zu wimmeln. So, dass er sich wieder auf Halima konzentriert. Auch wie sehr ich Yassin anhimmle— ich liebe meine drei kleinen Füchse viel mehr. Für die Kleinen würde ich Opfer bringen. Mein Hals wird immer trockener. Ich spüre, wie wieder dieses unangenehme unruhige Gefühl hochkommt. Ich seufze angespannt aus. Ich hasse es, nicht die Kontrolle mehr zu haben. Viel schlimmer: jemand anderes hat die Kontrolle und mir sind die Hände gebunden. Ich verziehe mein Gesicht, als Armin mit seinen Fingern durch meine Haare geht. Das macht er immer, wenn ich ihn nicht mehr zuhöre. Seine Hand verheddert sich in meinen hüftlangen schwarzen Haaren. Zischend ziehe ich meine Haare aus seiner Hand, weshalb er auflacht. Aufgebracht schaue ich in seine Augen. Seine Augen sind geschlossen— nur sein Mund weit auf, seine Zähne strahlen mich an. Er lacht mich aus. Als er sich beruhigt hat, blicken mir warme braune Augen direkt zu. Meine Wut ist wie weggeflogen.

„Ich werde das nicht zulassen. Wofür hast du denn einen großen Bruder?", sagt er mit zusammengezogenen Augenbrauen. Er ist nur zwei Monate älter als ich. Und ich verhalte mich in einigen Situationen reifer. Wenn dann bin ich diejenige, die ihn beschützt. Wie auf Schlag wird mir übel. Beschützen. Bilder fliegen mir durch den Kopf. Ich hasse die Vergangenheit.

Kreischend fließen meine Tränen— vermischt mit meinem Blut— über die Wangen. Die Hand an meinem Kopf drückt mein Gesicht immer fester gegen den zersplitterten Spiegel, es schmerzt immer mehr. Immer wieder bettle ich den Mann an, mich loszulassen— vergeblich. Er hasst uns so sehr, dass er uns leiden sehen möchte. Wieso hört er nicht auf? Wieso tut man Kindern sowas Schreckliches an? Sein Griff wird schwächer, kurz füllen sich meine Augen mit Hoffnung.
Fehlalarm.
Er packt es wieder ganz fest, sodass er mit voller Wucht meine Stirn gegen die blutverschmierte Wand hauen kann.

She Loved Him Too Early Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt