Part 12

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NAEL| Schwer schlucke ich, als ich ihr und Armin dabei zusehe, wie sie das Essen verschlingen

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NAEL| Schwer schlucke ich, als ich ihr und Armin dabei zusehe, wie sie das Essen verschlingen. Ich schaue perplex zu Noah, der angelehnt an der Wand mit dem Rücken das ganze beobachtet. Seine Hand legt sich auf sein Gesicht, ruhig schaut er auf einen bestimmten Punkt. Ich folge seinem Blick. Er hat seine Augen dauerhaft auf Armin gerichtet—

„Notgeiler Bastard.", ich verziehe mein Gesicht. Noah schaut noch nicht mal zu mir, dennoch erwische ich ihn dreckig aufgrinsen. Er leugnet es noch nicht mal ab. Ich schüttle meinen Kopf, schaue wieder gerade aus. Sie stopft sich alles nach und nach in den Mund, sei es Reis mit einer Erbsensuppe, oder dem geschnippelten Gemüse. Selbst das Gebäck kriegt sie noch runter, ohne sich davor den Hals frei zu trinken. Wie hungrig muss einer sein, dass er ohne Achtung wie ein Tier anfängt alles in sich hineinzuschlingen? Sie rührt das Fleisch nicht an. Verwunderlich ziehe ich eine Augenbraue hoch, sage dennoch aber nichts. Sie ist zuerst fertig mit aufessen— schiebt den Teller von sich weg und neigt den Kopf in ihre Brust. Von der Seite sehe ich, dass sie schwer anfängt zu schlucken.

„Danke für das Essen.", höre ich sie flüstern. Sie schaut nicht rauf. Wieso ist sie auf einmal so ruhig? Hat sie etwa Angst vor mir? Leicht muss ich schmunzeln. Sicher nicht. Sie hat vor Nichts und Niemanden Angst. Ohne auch ihr nur zu antworten räume ich ihr Geschirr ab. Gerade als ich den Teller aufheben will, greift sie nach meinem Handgelenk. Mit zusammengezogenen Augenbrauen schaue ich zu ihr runter. Ihre Zähne sind fest zusammengepresst, ihr Griff um mein Handgelenk verstärkt sich. Es verwundert— und um ehrlich zu sein, fasziniert es mich sogar noch mehr, dass sie so viel Kraft für ihre Körpermasse besitzt. Leer schaut sie mich mit ihren müden schwarzen Augen an. Mein Blick verschärft sich. Was ist jetzt ihr Problem? Ich schaue auf ihrem verdreckten Mundwinkel. Da hängt noch etwas Gemüse dran. Ich erwische mich dabei, wie ich reflexartig ihr den Mundwinkel mit meinem Daumen wischen will— fasse mich dennoch zusammen und blicke ihr mit den selben toten Augen in die Augen.

„Was ist jetzt wieder?", frage ich sie mit erhobenen Augenbrauen. Sie hat doch gegessen. Mehr als genug. Was will sie jetzt wieder von mir? Meine Augen huschen rüber runter zu ihrem Auge. Die sieht wirklich übel aus.

„Hast du es dir überlegt?", sie lallt etwas. Wahrscheinlich wegen der Verletzung in ihrem Mund.

„Kann ich deine Frau sein?", fügt sie hinzu. Sie wird noch nicht mal rot, verspürt keine Verlegenheit. Sie ist noch nicht mal nervös, so etwas zu fragen.

„Bist du denn willig genug meine Frau zu sein?", Armin umfasst ihren Oberarm, redet leise auf sie ein.

„Hmm?", summe ich, denn ich will ihre Antwort hören.

„Bist du willig genug, auf all meine Wünsche und Bedürfnisse einzugehen?", ich verstelle meine Stimmlage. Bist du bereit und gefasst, auf das, was auf dich zukommen wird, Yara? Armin entreißt ihren festen Griff auf meinem Arm, damit er dieses Gespräch unterbrechen kann.

„Du wirst ihn nicht heiraten.", spricht Armin fest. Er schaut noch nicht mal rauf. Ich schaue zu Noah, der mein Zeichen direkt versteht. Mit schnellen Schritten läuft er auf Armin zu, der schon direkt versteht, dass er von Noah weggebracht wird. Armins Augen werden groß, er umklammert sich nun an Yara. Sie legt vorsichtig ihre Hand auf seine Wange. Sanft streicht sie ihn auf und ab, damit er sich beruhigt. Noah will nach ihm greifen, doch Armin kickt mit seinem Bein Noahs Hand weg. Als er erneut ausholen wollte, schnappte Noah sich ein Bein von Armin. Er zieht stark an ihm, da er sich weigert mitzugehen. Als er Armin zu sich gezogen hat, schreit er erschrocken auf. Aus Noah kommt ein belustigtes Vibrieren aus dem Mund. Mit einem Male schwingt er Armin über seine Schulter, sodass er erneut erschrocken aufkeucht. Man hört, wie er ihn beleidigt, schreit, dass er ihn gefälligst loslassen soll. Ich drehe meinen Kopf zurück zu ihr, doch ihr Kopf ist geradeaus zur Tür, wo gerade Noah mit Armin rausgelaufen ist. Noch immer schaut sie nicht zu mir. Ihre langen schwarzen Haare verdecken mir den Ausblick auf ihr Gesicht. Ich pfeife auf, damit sie endlich zu mir schaut. Ruckartig, fast schon erschrocken, schaut sie mich mit ihren großen Augen an. Es wirkt schon fast so, als hätte ich sie aus ihrer Gedankenwelt entrissen. Was auch immer.

„Bist du willig genug, meine Frau zu sein?", wiederhole ich meine Frage. Ihre Augen glänzen. Sie blinzelt noch nicht mal.

„Natürlich—", sie grinst auf. Es ist kein ehrliches Grinsen. Ihre Augen strahlen Leere aus. Diese Augen verraten sie.

„Sonst hätte ich dir doch nicht Heiratsantrag gemacht.", gibt sie sarkastisch von sich. Ihr gefälschtes Lachen steckt mich an. Auch ich lächle sie gefälscht an. Zwar grinst sie, dennoch sehe ich am Rest der Mimik, dass sie misstrauisch wird. Ich setze mich auf den Stuhl, wo davor Armin saß. Eine Strähne fällt ihr ins Gesicht, was sie nicht weiter stört. Ich fahre ihr übers Gesicht, entferne das kleine Stück Gemüse an ihrem Mundwinkel. Meine Hand verharrt in dieser Position. Ich setze dennoch meine Hand an ihrem Kinn ab, drücke etwas ihre Wangen, damit sie ihren Mund öffnet. Sie drückt ihr linkes Auge zusammen und öffnet automatisch ihren Mund, so als hätte sie wirklich gerade Schmerzen. Ich schaue in ihren Mund. Bei dem blutigen Anblick schnalze ich mit der Zunge. Es ist ja schlimmer, als ich mir vorgestellt habe. Etwas schlecht fühle ich mich schon. Es war nicht meine Absicht. Ihre Zunge versperrt mir die Sicht. Sie leckt sich über die Oberlippe. Erst jetzt bemerke ich den brennenden Blick von ihr.

„Lass das.", sage ich mit bestimmten Ton. Normalerweise würde jeder drauf hören, aber sie— sie fängt sofort an aufzukichern. Mit erhobener Augenbraue schaue ich ihr ins Gesicht.

„Wir werden ein so krasses Paar abgeben.", spricht sie ihre Gedanken aus. Ich ignoriere das gekonnt.

„Diese Hochzeit wird so plötzlich kommen, keiner würde mit unserer Kombination rechnen!", fügt sie hinzu. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen, da mir das gesagt einfach nicht gefällt. Ich wollte doch nur immer Halima heiraten.

„Yassin würde platzen.", ein teuflisches Lächeln legt sich auf ihre Lippen. Sie drückt ihr Kiefer fest zusammen. Ich weiß, dass aus ihrer offenen Wunde sicher gerade Blut strömt.

„Er wird es bereuen, mich nicht genommen zu haben.", sie spricht weiter mit sich selbst. Ich verschränke nur meine Arme ineinander. Sie murmelt irgendwas vor sich hin. Ihr Kopf zuckt zurück zu mir. Als ihre Augen meine treffen funkeln diese. Leicht öffnet sich ein Spalt in ihrem Mund. Als sie meinen ahnungslosen Blick entdeckt, breiten sich ihre Mundwinkel mehr aus. Erneut ziehe ich meine Augenbrauen hoch.

„Schlaf mit mir, Hübschling."



Hellouu

Lange kam nichts, ich weiß

Nicht korrigiert.

She Loved Him Too Early Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt