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Gyda hält Sigyns Hand, als der Bifröst sie und das Gefolge Vanaheims nach Asgard bringt

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Gyda hält Sigyns Hand, als der Bifröst sie und das Gefolge Vanaheims nach Asgard bringt. Das Wetter hier ist ganz anders als in Vanaheim und Gyda ist aufgeregt. Schon immer wollte sie hier her reisen, doch vorher hat sich die Chance dazu nicht ergeben. Aber jetzt, mit Sigyn, kann sie endlich Asgard sehen. Sitz der Asen, Heimat vom Allvater Odin, dem Hüter neun Welten.

Das leichte, mintgrüne Kleid wurde speziell für diesen Tag angefertigt und lässt Gydas lange dunkelbraunen Haare und die haselnussbraunen Augen strahlen. Aber Sigyn sieht atemberaubend aus. Mehrere Tage saßen die Schneider an ihrem blauen Kleid und Gyda hat sich heute besonders viel Mühe geben, das volle Haar zu Frisieren. Sie ist, und das steht außer Frage, die Prinzessin Vanaheims in Person mit ihrem wohlgeformten Körper, den typischen Sommersprossen, strahlend blauen Augen und dem kupferroten Haar. Definitiv Vanaheims Schönheitsideal!

Gyda spürt Sigyns nervöse Hand an ihrer. Die letzten Tage war sie niedergeschlagen und Gyda hat alles versucht, um sie aufzumuntern, leider vergebens.

König Lotir von Vanaheim geht die lange und beeindruckende Brücke entlang, die den Bifröst mit Asgard verbindet. Direkt hinten ihnen laufen Sigyn und Gyda, und dann kommt das königliche Gefolge zusammen mit einigen Soldaten Vanaheims.

Die Asen jubeln ihnen zu, als sie durch die Stadt gehen. In den Straßen wird Musik gespielt, Blumen regnen auf ihnen hinab, alles ist mit bunten Bändern geschmückt - nur für den König aus Vanaheim und seiner Tochter Sigyn. Gyda kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, als sich der goldene Palast vor ihnen erstreckt, prunkvoll und angsteinflößend zugleich und das komplette Gegenteil der Burg in Vanaheim, in der sie als Zofe und Freundin Sigyns wohnt.

"Und?" Sigyn reckt Gyda den Kopf hin. "Merkst du was?"

"Natürlich nicht." Sie weiß sofort, worauf Sigyn hinaus will. Gyda ist eine geborene Asin, ihre Eltern flüchteten nach Vanaheim, als die Dunkelelfen Asgard angriffen. Sie starben, als sie weiteren Asen zur Flucht verhelfen wollten und König Lotir nahm Gyda in sein Gefolge auf, anfangs als Spielgefährtin für seine eigene Tochter, später als Zofe.

"Ich war viel zu jung damals und kann mich nicht einmal an meine Eltern erinnern, das weißt du doch."

"Für mich bist und bleibst du eine Vanir und meine Freundin. Und jetzt nimmt meine Hand, ich werde gleich ohnmächtig vor Aufregung."

Sigyn war schon immer die Starke von beiden. Von Anfang an auf das Leben als zukünfitge Königin Vanaheims vorbereitet und Gyda war an ihrer Seite. Aber sie jetzt hier so zu sehen, kraftlos, angsterfüllt und nervös, gefällt ihr gar nicht.

Es war für beide ein Schock, als König Lotir Sigyn eröffnete, eine Allianz mit Asgard eingehen zu wollen. Dies bedeutete auch, dass Sigyn einen Ehemann zugewiesen bekommen soll und ausgerechnet Prinz Loki von Asgard sollte dieser Auserwählte sein. Zuerst war Sigyn begeistert und kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Gyda ließ sich all zu gern von der Euphorie anstecken und gemeinsam schmiedeteten sie die ersten Hochzeitsvorbereitungen. Aber je näher der Tag kam, an dem sie nach Asgard reisen sollten, desto stiller wurde Sigyn. Gyda musste ihre ganze Kunst des Redens einsetzen, um zu erfahren, was der Sinneswandel bei Sigyn bewirkt hatte.

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