Zehn

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Sigyn drückt Gyda fest

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Sigyn drückt Gyda fest. Sie stehen, zusammen mit den anderen Vanir in der große Halle vor dem Tor des Palastes. Lotir verabschiedet sich von Odin und Frigga. Nur Loki ist nicht zu sehen. Seit dem Kuss auf dem Flur hat Gyda nicht mehr gesehen.

"Es wird so komisch sein, ohne dich in Vanaheim." Sigyn schnieft und wischt sich die Tränen von den Wangen.

"Bitte nicht weinen!" Sanft streicht Gyda ihrer Freundin über die Wange. "Heute ist dein Verlobungstag! Du sollst lachen und strahlen und fröhlich sein!" Aber auch in ihr sitzt der Abschiedsschmerz tief.

"Es sind nur 50 Tage. Ich komme etwas eher zurück. Und das erzählst du mir alles!"

"Alles! Ich verspreche es dir!" Wieder rollen die Tränen bei Sigyn und Gyda. Bis Lotir sie mit einem Räuspern voneinander löst. Er drückt Gyda fest.

"Ich finde es schön, dass du Loki mehr über unsere Bräuche erzählen willst! Und ich freue mich auf unser Wiedersehen, mein Kind."

Langsam und unter lauten Jubelrufen aus der Stadt machen sich die Vanir auf den Weg zum Bifröst. Lange noch steht Gyda vor den gigantischen Toren des Palastes, bis sie den letzten aus der gesamten Gruppe nicht mehr sehen kann. Jetzt ist sie allein. Schwer seufzend geht sie zurück in den Palast. Ihr Herz ist schwer. Noch nie hat sie sich so einsam gefühlt, wie jetzt.

Auf dem Weg zu ihren Räumen, begegnet sie Frigga, die sie sichtlich erstaunt ansieht.

"Gyda! Du bist noch hier?"

"Königliche Hoheit." Gyda knickst höflich. "Prinzessin Sigyn hat mich mit der großen Aufgabe betreut, Prinz Loki über die Feste und Bräuche Vanaheims zu informieren. Ihm alles zu erzählen, damit er sich heimisch fühlt, sobald er in Vanaheim ist."

"Wie freundlich von dir." Frigga lächelt verkrampft. Ob sie etwas ahnt? "Sollest du etwas brauchen, bitte scheue nicht, mich oder meine Zofen zu fragen. Wir heißen dich natürlich weiterhin willkommen in Asagrd."

Wieder knickst Gyda, als Frigga weitergeht.

Kurz vor ihren Räumen, fängt Loki sie ab. Sie muss furchtbar aussehen mit den verweinten, roten Augen. Lokis Lächeln versiegt, als er sie sieht und kommt mit großen Schritten ihr entgegen und legt seine Hand behutsam an ihre Wange.

"Was ist los?" Seine Stimme klingt besorgt und Gydas Herz macht einen Hüpfer. Einen kleinen Hüpfer, aber es geht ihr direkt etwas besser. Sie fühlt sich geborgen in seiner Nähe, irgendwie von innen gewärmt.

"Ihr wart nicht unten, als Sigyn gefahren ist." Gyda schluckt, es bildet sich erneut ein Kloß der Trautigkeit in ihrem Hals. Jetzt nicht weinen. Nicht schon wieder!

"Ich darf sie ab jetzt 55 Tage bis zur Hochzeit nicht sehen. Deshalb war ich nicht da. So will es der Brauch."

"Eine lange Zeit." haucht Gyda leise und versucht die Traurigkeit herunter zu schlucken.

Die MätresseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt