Einundzwanzig

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Tage vergingen, dann Wochen. Die Hochzeit rückt immer näher. Gyda ist weg, gegangen an dem Tag, als sie sich stritten. Loki hat dies erst Tage später erfahren. Begreifen kann er es bis heute nicht. Noch mehr als vorher hat er sich zurückgezogen. Er meidet seinen Vater und hat alle Ämter im Rat abgegeben. Selbst Frigga kommt nicht an ihn heran. Immer, wenn sie das Thema Gyda andeutet, wendet Loki sich ab, will nichts davon hören.

Sie hat ein Lücke hinterlassen, auch wenn er das niemals zugeben würde. Eine Lücke, die niemand füllen kann.

Wie jeden Abend sitzt er in seinen Gemächern, starrt vom Balkon in die Leere.

"Loki." Sein Herz zieht sich zusammen, als Frigga bei ihm steht, ihm behutsam die Hand auf seine Schulter legt. 

"Du bist ein Schatten deiner Selbst. Wie ein Geist wandertst du durch den Palast, immer darauf bedacht, niemanden anzutreffen. Ich kenne das. Ich kenne das Gesicht. Vor langer Zeit habe ich es bei deinem Vater gesehen. Und es bricht mir wieder das Herz, nun in dein Gesicht sehen zu müssen, so leer und traurig."

"Warum fängst du immer wieder damit an, Mutter." Loki dreht sich weg, will nicht eingestehen, dass sie Recht hat. "Gyda bedeutet mir nichts. Hat sie nie."

"Du kannst mich nicht anlügen. Du bist mein Sohn, ich kenne dich besser, als du dich kennst."

Er schnaubt.

"Ich weiß nicht, was zwischen euch vorgefallen ist, aber es muss schlimm gewesen sein."

"Du willst es also wissen?" Er erhebt seine Stimme. Alle Wut und Trauer, die sich in den letzten Wochen angestaut haben, entladen sich. "Dann geh zu deinem Mann und frag ihn. Er wollte sie als Mätresse, hat sie mir weggenommen. Und als ich sie damit konfrontiert habe, konnte sie wohl nicht damit leben und ist gegangen. Es ist seine Schuld, er hat sich in Dinge eingemischt, die ihn nichts angehen. Aber kaum habe ich Gyda meine Meinung gesagt, ist sie weggelaufen. Aus der Traum des Allvaters Mätresse."

Frigga schüttelt leicht ihren Kopf.

"Das hat sie dir gesagt?"

"Das musste sie nicht. Ich habe die beiden gesehen. Es war mehr als offensichtlich. Und kaum später stand sie bei mir und hat mich verlassen. Nur scheint ihr meine Meinung nicht geschmeckt zu haben."

"Loki, dass ist nicht wahr." Sie greift ihrem Sohn an den Arm, aber Loki zerrt sich aus dem Griff.

"Lass mich!"

"Loki, das ist einfach nicht die Wahrheit! Dein Vater wollte sie niemals als Mätresse haben."

"Egal, was er sagt, es entspricht einfach nicht der Wahrheit. Ich hatte dich für klüger gehalten."

"Loki, hör mir zu. Gyda ist Odins Tochter. Sie stammt aus einer Verbindung, als er eine Mätresse hatte. Damals. Mit Gydas Mutter. Das hat er ihr erzählt, als du sie gesehen hast."

Die MätresseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt