Zweiundzwanzig

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Gyda ist nervös, als sie das Hufgetrappel hört

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Gyda ist nervös, als sie das Hufgetrappel hört. Es ist, wie Fjell gesagt hat. Kaum hat er Loki darüber informiert, wo sie zu finden ist, schon ist er da. Aufgeregt zupft sie an ihren Fingern, an der Spitze ihres Kleides, welches sie sich neu angezogen hat, warum auch immer.

Sie wird ihn abweisen müssen. Sie wird das Lügengeflecht, welches ihn schütz, weiterspinnen und welches sie in ein schlechtes Licht weisen wird. Ein sehr schlechtes Licht.

Mätresse von Odin, so ein Blödsinn.

Die Pferde halten und schwere Schritte kommen näher, es klopft einmal und dann wird die Holztür geöffnet, ohne auf die Aufforderung zu warten.

Fjell kommt zuerst rein. Aber Gydas Blick wird eingefangen von dem Mann, der ihm folgt. Groß und mächtig. Loki. Er sieht größer aus, bewegt sich majestätisch und sie starrt auf seine Hände. Hände, die sie einst hielten, berührten, überall. Keiner bewegt sich, bis Gyda schließlich in ihre Rolle als Zofe schlüpft und höflich knickst. Erst jetzt traut sie sich in seine Augen zu schauen. Seine blauen, tiefen Augen, die ihr Herz gegen die Brust hämmern lassen. Es sind nur Sekunden, die Gyda in einen Zustad der völligen Ohnmacht gleiten lassen. Ohnmacht über ihren Körper, das sie auffordert, sich zu bewegen, aber nichts geschieht. Ohnmacht über ihr Herz, das sie anbettelt, weiterhin Gefühle für diesen Mann zu hegen. Ohnmacht über ihren Kopf, der die schmerzlichen Erinnerungen zurück holt, über alles, was sie mit ihm erlebt hat.

"Gyda." Seine Stimme durchdringt in den Raum und tritt Gyda bis tief ins Mark, erschüttert sie völlig. Sie kann die Augen nicht von ihm abwenden, sieht nur im Augenwinkel, wie sich Fjell nebem der Tür positioniert.

Es sind nur wenige Schritte, bis Loki bei Gyda ist. Sie weicht zurück, bis sie die Wand in ihrem Rücken spürt. Kein Entkommen. Schneller als ihr lieb ist, nimmt Loki ihr Gesicht in seine Hände, ihre Lippen berühren ihre leidenschaftlich. Gyda hält die Luft an, vergisst, wo sie ist, wer sie ist und greift seine Arme, hält sich fest an ihm, zieht ihn näher an sich, ergibt sich kampflos ihren Gefühlen. Sie kann nichts dagegen machen, dass sie Loki liebt, liebt von ganzen Herzen!

Viel zu schnell löst Loki sich von ihr, sie seufzt tief und er küsst ihre Nasenspitze.

"Ich habe dich überall gesucht." flüstert er leise, seine Hände noch immer an Gydas Gesicht. "Und als Fjell mir berichtet hat, dass er dich gefunden hat, bin ich sofort los."

Seine Stimme, rau und dennoch samtig, ist eine Wohltat für Gydas Seele. Sein Gerucht macht sie schwindelig und seine Berührungen geben ihr eine Gänsehaut, wie elektrisierend.

"Hoheit, wir dürfen nicht." haucht sie dicht an seinem Gesicht, in der Hoffnung, dass er ihr erneut einen Kuss schenkt.

"Ich kann dich beruhigen, Gyda." Loki löst seine Hände von ihr. "Es ist nicht so, wie du denkst." beginnt er, aber Gyda legt ihm ihre Hand auf seine Seine.

"Stop, bitte. Ich muss dir erst etwas bedeutend Wichtiges sagen." Sie schluckt, aber Loki schüttelt den Kopf.

"Ich weiß es. Mutter hat mich aufgeklärt. Ich weiß, dass du Odins illegitime Tochter bist. Und ich weiß um dein Entsetzen. Aber Gyda," er nimmt ihr Kinn, zieht es nah sich heran, "wir haben nichts Verbotenes getan."

Gyda ist verwirrt und Loki lacht kurz auf.

"Gyda, ist bin nicht Odins Sohn."

Was?

"Nicht sein leiblicher, aber dennoch legtim. Durch Adoption."

Bitte was?

"Es ist eigentlich kein Geheimnis, ich bin davon ausgegangen, dass du es weißt."

Gydas Herz setzt aus. All die Qual umsonst? All die Schande, die sie verspürt hat, war nicht echt?

"Warum hast du mir nichts gesagt? Warum hat du mich damals nicht gestoppt, als ich dich mit Schimpf und Schande davon gejagt habe?"

Alles Blut scheint aus Gyda zu entweichen, sie zittert, der Raum scheint sich zu drehen. Sie atmet zu schnell. Ihr Blick geht zwischen Loki und Fjell hin und her. Fjell, der sie gehässig ansieht und abwehrend seine Hände hebt. Loki entgeht diese Geste nicht.

"Hast du das gewusst?" sagt sie erst leise in Fjells Richtung, wird aber schnell lauter. "Hast. Du. Das. Gewusst??"

Mit einem siegessicherem Lächeln nickt Fjell langsam.

"Was ist hier los?" Loki wirft Fjell einen bösen Blick zu, geht näher an seinen Hauptmann heran. "Was ist hier los?!"

"Loki, ich," stammelt Gyda. Loki dreht sich zu Gyda um, die leise vor sich hin stammelt, "ich habe... Ich habe..."

Dann wendet sich Fjell an Loki.

"Sie hat meinen Heiratsantrag angenommen."

Die MätresseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt