Kapitel 27

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„Charlies Sicht“
Am frühen Morgen klingelte der gewohnte Klingelton und weckte die zwei wieder. “Ugh... verdammt... ich habe vergessen das Schmerzmittel einzunehmen.” jammerte ich etwas, als ich mich aus den Bett quälte. "Hast du es den bei dir?" Yuni sah mich fragend an. Ich schüttelte den Kopf leicht. Ich wollte es gerade genauer erklären, da unterbrach mich Kathleen. “Ihr könnt beide direkt aufs Krankenzimmer. Der Doktor soll sich deine Handgelenke genauer anschauen.” Yuni nickte nur und zog sich um. Dann lief sie zusammen mit mir zum Krankenzimmer. “Ah da seid ihr ja. 575 du kannst dich schon mal setzen.” Er zeigte auf das freie Krankenbett. Dann holte er erstmal eine Tablette aus den Rollschrank hervor, die er mir direkt in die Hand drückt. Yuni setzte sich aufs Krankenbett und sah auf ihre Handgelenke wo der Verband schon wieder mit Blut getränkt war. Langsam nahm der Doktor ihr einen Verband ab und entfernte erstmal das getrocknete Blut. „Mist... es ist bereits verheilt... So finden wir nicht heraus woher das plötzlich kam...“ "Ja tut mir leid das sind halt meine Alpha Gene" „Schon gut...“ Er nahm ihr noch den zweiten Verband ab, doch auch hier war bereits alles verheilt. „Gut, wir können nichts machen, aber du scheinst eine Menge Blut verloren zu haben. Geht es dir gut? Irgendwie schwummrig?“ "Ne mir geht's gut!" Yuni stand wieder auf und verwandelte sich in einen Wolf. //Was wieso bin ich den jetzt in meiner Wolfsform?!// „Das ist merkwürdig... Kannst du dich wieder zurück verwandeln?“ Ich schaute sie fragend an. Yuni schüttelte den Kopf. //Habt ihr vielleicht Blut da? // Ich schaute sie besorgt an, wandte mich dann aber wieder an den Doktor. „Sie fragt ob Sie vielleicht Blut dahättet.“ „Menschenblut?“ Der Doktor schaute fragend zu ihr herunter. //Wenns keine Umstände macht dann ja? // Yuni setzte sich und legte ihre Schnauze auf ihre Pfoten und sah deprimiert zu mir. "Ja." Antwortete ich für sie. "Gut! Das ist eine Leichtigkeit." Der Doktor schnappte sich einen dicken Ordner aus dem Schrank und blätterte durch ihn durch, dann wandte er sich an eine Wache. "Besorg mir 823." "Jawohl!" Die Wache salutierte noch bevor sie sich schon auf den Weg machte. Ich sah der Wache noch hinterher bevor ich mich neben Yuni setzt und sie sanft streichelte. Yuni legte ihren Kopf auf meinen Schoß und wedelte mit ihren Schweif.  //Ich liebe dich! // Yuni sah kurz hoch in meine Augen und ich konnte sehen obwohl sie in ihrer Wolfsform war das sie mich anlächelte. Ich lächelte sie warm an. Da hörte man plötzlich lautes Poltern aus dem Flur. Irritiert schaute ich zu Tür, die sich öffnete. Die Wache hatte einen Insassen gebracht, der versuchte sich zu wehren. „Lass mich los!“ „Ruhe!“ knurrte die Wache und knallte ihn gegen die Wand. Dabei rutschte dem Insassen die Augenbinden runter und er schaute sich verwirrt um, das schien ihn ruhig zu stimmen. Die Wache setzte ihn auf einen Stuhl und blickte dann zum Doktor, der bereits eine Spritze vorbereitet. „Seit wann ist das hier auch eine Tier und Kinderklinik, Herr Doktor?“ lachte er ironisch. Yunis Ohren stellten sich auf und Yuni sah den Insassen an und knurrte. „Ganz ruhig Yuni…“ Versuchte ich sie wieder zu beruhigen. Der Doktor hingegen ignorierte sein Gerede komplett und steckte ihm einfach die Nadel in den Oberarm. Langsam fühlte sich die Spritze mit Blut, während der Insasse ihn argwöhnisch beobachtete. Yuni sah zu mir und leckte mir über die Wange und ihr Schweif wedelte leicht hin und her. „Hier.“ Der Doktor reichte ihr eine Ampulle mit den frisch gewonnen Blut. „Bring ihn wieder zurück zur Zelle.“ Die Wache salutierte wieder, setzte den laut fluchenden Insassen wieder die Augenbinde auf und zog ihn grob wieder hinaus. Yuni sah zur Ampulle. //Kann mir jemand das Blut verabreichen… sonst trinke ich immer aus einer Flasche oder lecke das Blut von toten Tieren// „Ich mach das…“ Ich nahm sie an mich und öffnete sie, dann schüttete ich den gesamten Inhalt in ihr Maul, „Besser?“ //Ja besser// schon verwandelte sich Yuni wieder in einen Menschen und streckte sich kurz. „So… Was machen wir jetzt?“ „Musst du nicht noch einen Test absolvieren?“ Ich schaute sie fragend an. „Keine Sorge, sie ist für heute freigegeben. Sie hat eine Menge Blut verloren und setzt deswegen erstmal aus.“ „Heißt das… wir dürfen raus?“ „Klar doch.“ Begeistert sah ich zu Yuni. Yuni nickte und nahm meine Hand und lief mit mir aus dem Krankenzimmer. „Sollten wir Dario und Yula noch mitnehmen?“ „Ne ich will auch Mal nur was mit dir Unternehmen… Und ich denke das Yula sehr gerne auch Mal etwas Zeit mit Dario verbringen möchte“ Yuni lächelte mich an und ihr Schweif wedelte hin und her. Etwas verwirrt legte ich den Kopf schief, lächelte dann aber. „Ok! Lass uns losgehen!“ „Als Erklärung Yula mag Dario…“ Yuni lächelte mich an. „Ach echt?“ Ich schaute sie verwundert an, „Wie kam es den dazu?“ Ich lief mit ihr an der Hand Richtung Ausgang. „Naja ich hatte gestern Dario darum gebeten das er doch bitte Yula in ihr Zimmer bringt… und dann hat Yula Dario darum gebeten das er bei ihr schläft weil sie nicht alleine sein wollte“ lächelte Yuni. Da lachte ich. „Da wollen wir doch mal hoffen, dass bei ihnen alles nach Schnürchen verläuft. Allerdings hat sie sich wohl nicht unbedingt die einfachste Person herausgesucht…“ „Stimmt auch wieder aber ich bin ja auch nicht einfach oder?“ Yuni lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich lachte wieder. „Schon wahr.“ Schon waren sie am Tor angelangt. Nachdem der Torwächter sie identifiziert hatte, testete er fast schon routiniert mein Schocker und legte Yuni das Ersatzhalsband um, bevor er sie in die Stadt entließ. „Ach wir wurden sogar von einem Mädchen angesprochen sie hieß Lissy“ Yuni lief mit mir durch die Gasse mit den ganzen Läden. „Was? Wirklich? Sonst meiden uns doch alle…“ Ich schaute sie verblüfft an. „Ja aber leider weiß ich nicht wo sie genau ist?“ Lachte sie leicht. „Vermutlich irgendwo hier in der Stadt, oder?“ Plötzlich blieb er stehen, „Was ist den dort los?“ Er zeigte auf eine Menschentraube die sich gebildet hattet. „Keine Ahnung lass Mal nachsehen!“ Yuni lief zur Menschen Masse und zog Charlie mit. Niemand in der Menge beachtete sie, alle waren auf die Bühne fokussiert, die etwas dürftig zusammengeschustert war. Da lief ein blonder Kerl mit heraufstehenden Haaren auf die Bühne, er schien noch schnell was fixen zu wollen bevor ihn der plötzlich Applaus der Menge aus den Konzept brachte. Mit einen Lächeln zwinkerte er den Leuten zu, die jetzt noch aufgeregter klatschten. Er war ganz in schwarz gekleidet, seine Hose, seine Stiefel, sein Shirt und auch sein Gürtel. Nur der gelegentliche Metallakzent unterbrach seine schwarzen Klamotten. An seinen Handgelenken ein paar Lederbänder, seine Ohren mit Piercings und Ohrringen durchstochen und an seinen Hals wieder dieses Halsband. Er schien sich plötzlich erinnert zu haben, dass er eigentlich was erledigen wollte, weshalb er abrupt aufhörte die Menge zu unterhalten und stattdessen hinter den großen Lautsprecher verschwand. Ich war noch immer etwas verwirrt und legte den Kopf etwas schief. „Was ist?“ Yuni sah fragend zu mir. „Ich versteh nicht ganz was das werden soll…“ ich beobachtete wie der blonde Typ die einzelnen Teile des Schlagzeugs nochmal neu ausrichtete und daraufhin den Mikrofonständer, der weit vorne stand, etwas verkleinerte. „Ah ich weiß was das wird… Da singt gleich jemand“ Yuni lächelte mich an.

„Normale Sicht“
Da lief plötzlich Lissy mit einer ziemlich ramponierten Bassgitarre auf die Bühne. Dicht gefolgt von den schwarzhaarigen großen Kerl, der am Tag zuvor mit ihr unterwegs war. Sie blickten nochmal zurück zum blonden Kerl, der sich mittlerweile selbst ans Schlagzeug gesetzt hatte. Mit einen Nicken wandten sie sich wieder die klatschenden Publikum zu. Da holte Lissy einmal tief Luft und schrie mit einen Mal ins Mikrofon. Nun war ihr die Aufmerksamkeit aller sicher. Dies schein wohl auch ihr Stichwort gewesen zu sein, den jetzt drescht der Blonde gehörig auf das Schlagzeug ein und kreierte damit einen nervenaufreibenden Rhythmus. Die Gitarre stimmte sich geschwind auf den Rhythmus ein und trieb ihn weiter an. Lissy unterstützte den Rhythmus während sie im dem selbigen hin und her wippte. „Frieden?! Erzähl mir nichts von Frieden! Freiheit?! Erzähl mir nichts von etwas, dass du nimmst! Ich kann es nicht mehr hören! Ich kann es nicht mehr hören!! All die Lügen die ihr uns auftischt!“ Sie sang mit voller Leidenschaft und komplett schief. Sie schrie mehr ins Mikrofon als eine melodische Symphonie zu kreieren, doch trotzdem passte es perfekt. Yuni sah kurz Lissy. „Okay ich hätte jetzt nicht gedacht das sie etwas schief singt aber trotzdem gut oder was meinst du Schatz?“ Yuni drehte sich zu Charlie und sah ihn fragend an. Charlie, noch etwas erschrocken von dem plötzlichen Schrei, starrte einfach nur zu Bühne hinauf. Dann nickte er nur leicht. „Ich bin verdammt nochmal nicht hirntot! Nein, ich bin verdammt nochmal nicht hirntot! Ich bin verdammte scheiße nicht hirntot! Dann spielt nicht so als würde ich nicht sehen was ihr macht!“ Plötzlich unterbrach die Gitarre ihren gleichbleibenden Rhythmus, bevor sie sich wieder neu einklinkte. Mit einen kurzen Blick schaute Lissy zu den Gitarristen, der ihr mit der Nasenspitze ein Zeichen gab. Als Charlie der Deutung folgte sah er auch schon, worauf er Aufmerksam machen wollte. Es haben sich einige Soldaten zusammengesammelt, sie schienen wohl die Bühne räumen zu wollen. „Schreit! Schreit! Schreit! Schreit solange bis die Unschuldigen Freiheit kennen!“ Jetzt setzten sich die Soldaten in Bewegung. Das war das Stichwort, mit einen Mal reißen sie die Kabel von ihren Instrumenten ab und sprangen von der Bühne runter. Lissy rannte durch die Menge direkt zu Yuni: „Hey!“ Mit einen breiten Grinsen lächelte sie sie an, „Komm du dieses Mal mit?“ Sie blickte kurz zu Seite und rannte dann schon wieder weiter. Yuni sah kurz zu Charlie. „Willst du mitlaufen?“ Er überlegte kurz, aber dann nahm seine Neugier überhand. „Auf komm! Hinterher!“ Da sprintete er der Gruppe auch schon hinterher. Yuni rannte Charlie schnell hinterher. „Hey Lissy!“ „Kommt schon! Hier rein!“ Sie winkte sie zu sich in eine Halb geschlossene Garage. Als sie allesamt drinnen waren knallte sie die Garagentür hastig zu. Nach kurzer Zeit hörte man noch die Schritte, die an der Garagentür vorbeiliefen. Als sie verstummt waren machte sie plötzlich eine Pirouette. „Woooooohooooo!! Das nenn ich einen Abgang!“ Sie lachte lauthals und zufrieden. Die Garage selbst ähnelte mehr einen kleinen Zimmer. In einer Ecke stand eine Anlage und direkt daneben eine riesige Sammlung von CDs und Schallplatten. In einer anderen Ecke stand ein Schlagzeug und direkt daneben ein gepflegtes Klavier. Die Wände waren mit allerhand Poster und Fahnen gespickt. Etwas fasziniert schaute sich Charlie im Raum um. „Wen hast du da eigentlich schon wieder angeschleppt Lissy?“ fragte der Blonde etwas missmutig. „Warte, die eine kenn ich. Du warst doch gestern in der Einkaufsmeile! Freut mich, dass Lissy doch noch ihren Willen durchbekommen hat, sich mit dir anfreunden zu können.“ „Hey! Du kannst mich doch nicht einfach so bloßstellen, Freddy!“ jammerte Lissy. „Also das ist euer zu Hause Lissy?“ Yuni lehnte sich leicht an Charlie. „Naja nicht ganz. Das hier ist eigentlich nur unser Bandraum!“ Sie lächelte zufrieden, „Oh hey! Du hast ja auch so ein Halsband!“ Sie kam Charlie näher und starrte ihm auf seinen Schocker, etwas irritiert wich er ein paar Schritte zurück. „Lissy, lass den armen Kerl doch ein wenig Platz.“ Seufzte Freddy etwas entnervt. Sie hörte allerdings nicht stattdessen hob sie fasziniert den Schocker ein wenig an. „Oha! Da ist jemand detailverliebt! Du hast dir sogar eine Blitznarbe aufgezeichnet.“ „Lass das Ding schon los!“ knurrte Charlie etwas unfreundlich. „Ach komm schon! Ich mach es schon nicht kapu… arg was zum?!“ Erschrocken wich sie zurück und schüttelte mit leicht schmerzverzerrten Gesicht ihre Hand. Auch Charlie war zusammengezuckt, als der Schocker ihnen beide einen Schlag verpasste. Schockiert starrte Lissy auf ihre Hand. „Was ist los Lissy? Hast du nen Schlag abbekommen?“  lachte der Blonde frech. „Ja! Einen Stromschlag! Warte…“ sie drehte sich wieder zu ihnen um, „das heißt…. Ihr seid echt! Verdammte Scheiße! Verdammte Scheiße!!“ Sie schaute sie voller Begeisterung an. „Schatz alles okay bei dir?“ Yuni lief zu Charlie und sah ihn besorgt an. „Ja alles gut…“ Er lächelte sie leicht an. „Was meinst du damit sie sind echt?“ Freddy schaute Lissy fragend an. „Na sie sind aus den Gefängnis! Das sind keine billigen Fälschungen um ihren Hals! Das ist der echte Deal!“ Sie wandte sich wieder zu Yuni und Charlie. „Ihr müsst mir alles erzählen! Was habt ihr gesehen? Was gerochen?“ „Ich hab gehört neuen Insassen soll ein Glasrohr rektal eingeführt werden, stimmt das?“ fragte jetzt auch der Blonde interessiert. „Ok, das reicht jetzt!“ Unterbrach Freddy den Schwall an Fragen, etwas genervt. „Ja aber!“ „Larissa Frisken, hinsetzen und du auch Justus! Ihr macht unsere Gäste noch ganz verrückt! Sie kommen von der anderen Seite, gebt ihnen also etwas Freiraum!“ „Du sollst mich doch nicht so nennen…“ jammerte Lissy kleinlaut, als sie sich mit einen Kissen zu Boden setzte, auch Justus gehorchte Freddy und setzte sich zu Boden. Entgeistert seufzte Freddy. „Entschuldigt ihr schlechtes Benehmen, sie wollen euch nichts Böses, sie sind nur zu neugierig. Setzt euch doch.“ Mit einen leichten Lächeln reichte er Charlie und Yuni zwei Sitzkissen. Yuni und Charlie setzten sich. „Also ja wir sind von der anderen Seite und nein das mit dem rektal einführen stimmt nicht oder eher bei uns wurde es noch nicht gemacht“ Unbehaglich blickte Charlie zur Seite. „Nein doch… das ist schon wahr…“  Yuni sah zu Charlie. //Bitte was?// „Naja was wollt ihr noch wissen?“ Charlie wich Yunis Blick aus. „Justus!“ knurrte Freddy. „Was den? Ich hab Nichts gemacht! Sie hätten die Frage ja nicht gleich beantworten müssen!“ „Ich weiß, aber du bist trotzdem ein Trottel!“ Freddy schlug sich gegen die Stirn. „Hey!“ protestierte Justus. „Ruhe jetzt!“ unterbrach Freddy Justus gleich wieder, „Ich wollte gar nicht, dass ihr irgendwelche Fragen beantwortet. Stattdessen wollte ich euch ein paar Antworten liefern. Ich denke ich stell uns erstmal richtig vor. Mein Name ist Frederick, ihr könnt mich meinetwegen aber auch Freddy nennen. Larissa kennt ihr wohl bereits gut genug, nicht dass sie ein Geheimnis aus sich machen würde.“ „Lissy! Nicht Larissa!“ meckerte sie direkt. „Ist gut und der blonde Idiot hier ist Justus, oder auch Ju. Zusammen haben wir eine Straßenband gegründet. Ich weiß nicht ob ihr es bereits aus unseren Texten raushören konntet, aber wir sind der Meinung, dass man Leute wie euch nicht einfach wieder zurück aufs Schlachtfeld schicken sollte. Mit anderen Worten sind wir auf eurer Seite.“ „Ehrlich gesagt wollten wir auch nicht da eingesperrt sein aber wir können nicht einfach so da weg“ Yuni sah sich im Raum um. Da lachte Frederick nur. „Ich glaube kaum, dass irgendwer der dort eingesperrt ist das sein will. Schließlich werden sie dort solange gefoltert, gepeinigt und gedemütigt bis sie endlich ihren freien Willen aufgeben. Das sind doch keine Bedingungen unter denen jemand freiwillig leben will. Aber genug davon, ich erzähle euch sicherlich nichts Neues. Kann ich euch irgendwie behilflich sein? Ich wohne bereits mein ganzes Leben in der Stadt, ich weiß also so gut wie alles was es zu wissen gibt.“ „Ich hätte ne Frage… warum trägt ihr alle diese Halsbänder?“ Charlie sah fragend zu ihnen rüber. „Bloß ein modisches Accessoire.“ Sagte Justus, während er sich das Halsband abnahm und Charlie rüber wirft. Auf dem Plättchen, worauf normalerweise die Nummer des Insassen stand, wurde in unordentlicher Schrift das Wort ‚Liebe‘ eingeritzt. „Das stimmt nicht! Das ist ein Zeichen des Protestes, dass Halsbandträger auch Menschen sind!“ warf Lissy direkt ein. „Aha aber ihr wisst schon das ich kein Mensch bin?“ Yuni sah alle an. Das Dreiergespann schaute sie nur verwirrt an. „Du wirst dich wohl kaum freiwillig als Ratte bezeichnen?“ fragte Lissy etwas vorsichtig. „Ich glaube kaum, dass sie wissen wovon du redest, Yuni…“ Yuni seufzte und verwandelte sich in ihre Wolfsform und verwandelte sich wieder zurück. „Das meinte ich!“ „Woooow!“ Begeistert schaute Lissy sie an. „Ein Hund?“ fragte Justus mit der selben Begeisterung. „Was redest du da! Welcher Hund sieht bitte so aus?!“ „Ich hab schon mal einen Hund gesehen der so ausgesehen hat!“ „Offensichtlich hast du noch nie irgendeinen Hund gesehen!“ seufzte Freddy nur. „Warte… heißt das sie ein Werwolf ist? Ich dachte die existieren gar nicht!“ „Nun offensichtlich existieren sie!“ gab Justus mit einen frechen Grinsen zurück. Charlie, der das Treiben die ganze Zeit verwirrt beobachtet hatte, fing jetzt plötzlich an zu Lachen. Es war kein verachtendes Lachen, im Gegenteil er schien ziemlich glücklich.  „Na amüsiert du dich Schatz?“ Yuni lächelte ihn an. Lachend nickte er. Erst verdutzt schauten die anderen zu ihm rüber, bis sie dann auch freundlich lächelten. „Ihr seit bei uns auf alle Fälle immer willkommen!“ sagte Lissy lachend.

Währenddessen bei Dario und Yula: „Yulas Sicht“
Ich war aufgewachte und sah das Dario noch schlief. "Man er sieht echt süß aus wenn er schläft" Plötzlich schüttelte Dario im Schlaf den Kopf, irgendwas schien ihm im Schlaf zu quälen. Ich war etwas überfordert, ich weckte ihn. "Dario wach auf!" ich sah zu Dario. "nein du hast mich nicht geweckt aber alles in Ordnung mit dir?" Etwas verwundert öffnete Dario seine Augen, während ihm eine Träne herunterlief, die er sich gleich wieder aus den Gesicht wischte. "Entschuldige... habe ich dich geweckt?" "ich habe deine Träne gesehen. wenn du nicht darüber reden willst ist es okay ich mache mir halt nur Sorgen um dich weil ich dich…" ich sah zur Seite den ich wurde leicht rot um die Wangen. Er lachte etwas schwächlich. "Entschuldige... aber darüber zu reden... macht Dinge irgendwie nur schmerzhafter..." "Ist ja nicht schlimm nur bitte sprich irgendwann mit irgendjemanden bitte?" ich sah Dario in die Augen und wurde noch roter um die Wangen und mir lief eine Träne übers Gesicht "Ja, ja... ist schon ok." Er lächelte etwas scheu. "Was ist los?" Er nahm mich besorgt in den Arm, "Ist alles ok?" "Ja alles gut…" Lächelte ich aber ich weinte nur noch mehr. "Soll ich bei dir bleiben, oder willst du lieber das ich gehe?" Er schaute mich sorgenvoll an. "Nein bleib!!!... Ich mag es wenn du in meiner Nähe bist..." ich lächelte ihn verliebt an. "Dann bleib ich." Er lächelte mich freundlich an und nahm mich dann fest in die Arme. "Danke!" Ich kuschelte mich an ihn und mein Schweif wedelte hin und her. Vorsichtig streichelte er mir beruhigend über den Rücken. Ich sah Dario in die Augen und wurde wieder rot und sah weg. "Nein das kann ich nicht machen!" "Was kannst du nicht machen?" Er schaute mich fragend an. "Nein ich... Nein das kann ich nicht den ich habe Angst vor deiner Reaktion!?" ich sah weg von ihm. Er schaute mich nur verwirrt an und legte den Kopf etwas schief. Ich seufzte. "Okay ich das jetzt was ich meinte aber sei bitte nicht sauer auf mich okay?" „Warum sollte ich sauer sein...?“ Noch immer verwirrt schaute Dario mir direkt in die Augen. Ich atmete einmal aus und wieder ein dann schloss ich meine Augen und küsste Dario auf den Mund. Erschrocken schob Dario mich zurück, "Nein... nein... bitte nicht so schnell... ich..." Er schaute mich überfordert an, bis er dann plötzlich aufstand und ging. Ich sah ihm nach und ließ meinen Kopfhängen.

„Yunis Sicht“
„Schatz! Wir müssen sofort zurück Yula geht’s nicht gut!“ Ich sah ernst zu Charlie. „J-ja! Ich komme.“ Er sprang direkt auf. „Ich mach für euch auf!“ Frederick lief direkt zur Garagentür und öffnete sie, „Kommt uns auf alle Fälle wieder besuchen!“ Rief er ihnen noch hinterher, als ich und Charlie bereits durch die Gassen eilten. Ich lief durch die Gassen. Wir kamen am Millitärgebäude an und ich rannte sofort in Yulas Zimmer. „Yula was ist los?“ Yula sah zu mir. „Ich habe alles kaputt gemacht!“ Charlie war mir gefolgt und schaute Yula besorgt an. „Was hast du kaputt gemacht? Was ist passiert?“ „Naja ich habe mich in Dario verliebt… Und ich hatte ihn geküsst… habe ihn auch gesagt das ich Angst vor seiner Reaktion habe…“ Yula senkte ihren Kopf und sah auf den Boden. „Er hat dich zurückgewiesen…“ er seufzte etwas, „Das darfst du ihm nicht übel nehmen Yula… er hat ganz schön selbst zu kämpfen… und…“ Er setzte sich neben sie und streichelte ihr sanft über den Kopf. „Ja aber warum tut das so weh!“ Schrie Yula. Charlie lächelte nur sanft und stand dann auf. „Ich sehe mal nach ihm.“ Ich nickte und umarmte Yula. Die bald darauf vor Erschöpfung einschlief. „Entschuldigung, wo befindet sich 573?“ Charlie schaute die Wache fragend und unterwürfig an. „573 ist wieder in seine Zelle gegangen. Soll ich dich hinführen?“ Charlie nickte nur. Als er ankam sah er Dario in der Ecke kauern, Tränen über sein ganzes Gesicht. „Hey…“ Erschrocken schaute Dario zu ihm hoch. Ich trug Yula in mein Zimmer und legte sie dort hin. Danach lief ich zu Charlie. „Hey ihr beiden?“ Charlie saß angelehnt an die Wand ein paar Meter von Dario entfernt und schaute verwundert zu mir hoch. „Was ist mit Yula?“ „Sie schläft in meinen Zimmer… Wie geht’s bei euch?“ ich sah zu beiden. „Ganz ok…“ Er schaute besorgt zu Dario rüber, der immer noch etwas niedergeschlagen in der Ecke saß. „Alles okay bei dir Brüderchen?“ ich ging langsam auf ihn zu und lächelte ihn warm an. Er nickte leicht, doch sein Blick war kraftlos. „Es tut mir leid…“ „Was tut dir leid?“ ich lächelte ihn an. Was aber keiner bemerkte war das Yula an der Tür stand und lauschte. Er zitterte ein wenig. „Ich… ich schaff es einfach nicht…“ Tränen sammelten sich wieder in seinen Augen, „Ich… wollte sie nicht so zurückweisen… aber… ich kann sie einfach nicht vergessen… wenn ich sie… vergessen würde… fühlt sich, dass so an als würde ich sie… noch einmal…. Umbringen. Ich weiß… ich…“ Langsam kam Charlie auf ihn zu und klopfte vorsichtig auf seinen Rücken. „Ist schon gut…“ „Ich glaube Yula wird verstehen das du so denkst und dir die Zeit geben die du brauchst… Aber auch wenn ich das was ich gleich sage sehr gemein klingt meine ich das nicht so… Ich glaube es ist besser wenn du sie vergisst auch wenn du sie sehr geliebt hast aber weder ich noch Yula können dich nicht weiterhin so traurig sehen“ ich lächelte ihn an und gab Dario einen Kuss auf die Stirn. „Denk bitte darüber nach den das würde nicht nur mich und Yula glücklich machen sondern auch dich“ lächelte ich ihn aus vollsten Herzen an. Er sagte nichts mehr. „Das war tatsächlich ein wenig hart…“ Charlie lächelte mich sanft an, „Aber ich verstehe was sie sagen will und ich muss ihr beipflichten… Vertrau mir, ich verstehe wie du dich fühlst…“ Er setzte sich neben Dario, „Ich weiß wie sich das anfühlt… der Moment wenn man denkt, man könne noch was tun. Der Moment wenn man denkt, es hätte eine Lösung gegeben und auch irgendwann einzusehen, dass es längst zu spät ist nach einer Lösung zu suchen. Die Welt auf der anderen Seite der Mauer, unsere Welt, sie war nie dafür bestimmt um darin zu leben… sie war immer bestimmt unser Grab zu werden. Aber schau uns an! Wir sind entflohen, bevor es uns endgültig erledigen konnte! Jetzt haben wir eine Chance, eine kleine Chance doch noch leben zu dürfen. Ich denke, sie wäre glücklich wenn sie wissen würde, dass du es so weit geschafft hast. Ich denke…Sie würde dir nicht Übel nehmen, wenn du diese neu gewonnen Chance annimmst.“ Er schaute zu ihm rüber, Dario allerdings schaute noch immer zum Boden hinab, „Hey! Du hattest gesagt, du würdest als erstes ein Grab für sie errichten wollen, sobald du auf der anderen Seite bist. Lass uns das morgen machen, ja?“ Noch immer sagte Dario nichts, stattdessen rollten ihm die Tränen übers Gesicht. Dann nickte er leicht. Lächelnd streichelte Charlie ihm über den Rücken. „Sorry so hart sollte es eigentlich nicht rüber kommen… Ich würde gerne dabei helfen wenn es okay ist?“ ich kratze mich leicht am Hinterkopf. Charlie lächelte sie an. „Klar! Gerne!“ „Cool wenn ihr wollt könnt ihr ja mit in mein Zimmer kommen und bei mir pennen?“ ich sah beide fragend an. Yula war nachdem sie das gehört hatte wieder ins Zimmer gegangen. „Wie siehts aus Dario?“ Charlie schaute sanft fragend zu ihm rüber. „Ich… bleib hier.“ „Ok… wir sehen uns morgen, ok?“ Dario nickte nur. „Schlaf gut“ lächelte ich und lief mit Charlie zu meinen Zimmer. „Denkst du Dario nimmt mir das Übel was ich gesagt habe?“ ich sah zu Charlie und er konnte sehen das ich Angst hatte das Dario wieder so einen Nervenzusammenbruch wie das letzte Mal bekommt. Er schüttelte den Kopf. „Ich denke nicht, dass er dir das Übel nehmen wird. Ich glaube… er weiß, dass du Recht hast.“ „Puh da bin ich aber erfreut… aber ich mache mir auch Sorgen wegen Yula…“ meine Ohren legten sich an meinen Kopf. Er nickte. „Kann ich verstehen… weiß sie überhaupt, dass mit Dario?“ Er schaute fragend zu mir rüber. „Wie genau meinst du das?“ ich sah ihn fragend an. Er kratze sich etwas am Hinterkopf. „Naja… weiß sie, dass er jemanden verloren hat der ihm sehr wichtig war?“ „Ich glaube sie weiß es…“ „Ich hoffe es…“ Endlich kamen wir aus den Zellenkomplex raus und zurück zur Forschungseinrichtung. Gemeinsam liefen wir noch zu meinen Zimmer. „Das was ich eben gemeint habe meinte ich auch wirklich so sie stand an der Tür aber sag vor ihr davon nix“ Er nickte. „Ist schon gut.“ „Okay“ lächelte ich. Wir kamen bei meinen Zimmer an. Wir sahen wie Yula mit einer Decke zusammen gerollt auf den Boden in ihrer Wolfsform lag und schlief. „Ah warte! Bevor ich es wieder vergesse… ich hol mir noch eben meine Schmerzmittel ab… bis gleich.“ Schon war er zum Krankenzimmer losgelaufen. Ich lachte leicht und ging ins Badezimmer und putzte mir die Zähne danach holte ich mir ein Buch aus meiner Tasche und fing an es zu lesen. Nach einer Weile kam er schon wieder zurück. Da meldete sich auch Kathleen zu Wort. „Normalerweise ist es euch Forschungsobjekten nicht gestattet, außerhalb eures Raumes zu schlafen. Doch ich werde heute ein Auge zudrücken, sorgt dafür, dass ich das nicht bereuen werde. Die Nachtruhe beginnt übrigens gleich.“ Charlie nickte nur. Ich nickte nur und räumte das Buch wieder weg und legte mich ins Bett. Charlie gähnte noch einmal, bevor er sich zu mir ins Bett legte.

die Zwei VerlorenenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt