Kapitel 42

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„Normale Sicht“
„Nicht… dass sie jetzt auch noch…“ verzweifelt hörte Lissy endlich auf an ihr zu rütteln. „H-hier…“ Justus brachte den Verbandskasten und begann direkt irgendwie die Blutung aufzuhalten. Da öffnete sich die Tür von Justus Zimmer: „Was ist den hier lo… Ich helfe dir!“ direkt stürmte Freddy auf Justus zu und versuchte mit ihm ihre Verletzungen fein säuberlich zu verarzten. Noch immer reagierte er nicht auf sie, allerdings reagierte etwas anderes auf sie. Wie aus den Nichts stürmten plötzlich schwarze Ranken aus den Boden hervor und wickelten sich aggressiv um ihren Körper. „Verschwinde!“ „Raus!“ „Du hast hier nichts zu suchen!“ Leise Stimmen scheinen von überall her zu klagen und zu schreien, während sich mehr der scharfen Dornen in ihre Haut rammten. „Verschwinde schon endlich!“ „Du hättest nie herkommen sollen!“ „Du hättest nie solange bleiben sollen!“ Yuni setzte aus Verzweiflung ihren Schrei ein. „Charlie….. Wach….. Auf….. Bitte!!! Mir geht’s….. Nicht gut….“ Für einen kurzen Moment weichten die Ranken und es wurde ruhig. Nur noch das Geräusch der Vergangenheit, leises aufgeregtes atmen und das Rascheln der Blätter. Plötzlich hallte aggressives Piepen lauter und lauter. Es ähnelte den Piepen der Geräte, an denen Charlie angeschlossen war nur um einiges schneller und panischer. Schon kamen die Ranken zurück. Rasant wuchsen sie an Yuni hinauf und knebelten sie kurzerhand. „Verschwinde!“ „Hinaus mit dir!“ „Raus!“ „Störe ihn nicht!“ „Geh zurück!“ „Lass ihn in Frieden!“ „Verschwinde schon!“ Yuni spürte die Ranken aber es war ihr egal, sie biss sie durch. „Bitte.. Charlie…. Wach…. Auf!!!“ Yuni spürte selbst im echten Leben die Ranken. „Was zum…?“ Schockiert stoppte Freddy und starrte einfach auf die schwarzen Ranken, die sich um Yuni bildeten. „Sind das… Charlies…?“ hauchte Justus irritiert. „Yuni…“ „Verschwinde!“ „Geh!“ „Geh schon!“ „Hinaus!“ „Yuni… bitte…“ „Raus!“ „Du hast hier nichts zu suchen!“ „Du musst gehen… wirklich…“ Zwischen den durcheinander schreienden Unbekannten hallte Ellis verzweifelte und sanfte Stimme. „Raus!“ „Hinaus!“ „Wenn du nicht gehst… wird er…“ „Verschwinde schon endlich!“ „Du hättest nie so lange bleiben sollen!“ „… versuchen dich zu töten…“ „Du hättest nie herkommen sollen!“ „okay ich gehe aber bitte sorg irgendwie dafür das Charlie auf wacht bi…..“ Yuni wachte wieder auf und Ries die Ranken in zwei. Sie hustete. “argh… Wie lange war…… ich weg?...“ Alle schauten sie erleichtert an. „Du bist wach!“ Überglücklich fiel Lissy ihr um den Hals. Yuni biss sich auf die Lippen. „J….ja finde ich auch… Yula hast du vielleicht Blut mit?“ Yula reichte ihr eine Trinkflasche mit Blut drinnen die auch gleich geleert wurde. Yuni hustete immer noch leicht. „Ich habe gesehen wie… Charlie…. Mit Elli seiner Freundin….“ „Was den…?“ Lissy schaute sie umsorgt an, ihre großen grünen Augen funkelten noch von ihren Tränen. „Ich habe gesehen wie sie Sex haben…. Elli hat mir dann zu gerufen das ich hätte niemals da sein sollen und dann hat sie noch gesagt das wenn ich länger geblieben wäre hätte er mich getötet….“ Yuni Blick wurde auf einmal ganz matt und sie sah nur auf die Wand. „Ich wünschte ich könnte sagen, dass das nicht sein kann…“ seufzte Justus etwas verzweifelt, „Aber… dass die Ranken hierher kamen… ist wohl Beweis genug…“ „Sag doch sowas nicht Ju! Man! Du bist echt Taktlos!“ Wütend schaute Lissy zu ihm rüber, aber dann wieder zu Yuni, „Tut mir Leid… dass du das mit ansehen musstest…“ „Wer ist… Elli?“ fragte jetzt Fredy einfach frei Schnauze. Yuni stand auf und lief raus, sie verwandelte sich in ihre Wolfsform und lief so herum. „Sag Mal hast du nicht ihren Blick gesehen… denkst du es ist toll für sie ihren Freund und seine damalige Freundin beim Sex zu sehen?!“ Yula sah Fredy zornig an. „Verdammt wir müssen ihr hinterher!“ Yula sah alle ernst an. „S-sorry… ich wollte nur… verstehen… sorry…“ bedrückt ließ Freddy den Kopf hängen. „Ich lauf ihr jetzt nach!“ rief Lissy noch, bevor sie schon los war. „Warte!“ Yula lief ihr nach genauso wie Lucas und seine Geschwister. Yuni lief weiter einfach weiter. Bald traf sie auf Lio. „Yuni? Ist alles gut bei dir?“ Yuni verwandelte sich zurück. „Was willst du!!!“ Geschwind lief Lissy durch die Straßen, auf der Suche nach Yuni. Sie wusste allerdings nicht ganz wo sie suchen sollte und verfluchte deshalb immer wieder, dass sie hätte früher loslaufen sollen. Freddy sah ihnen nach, schaute dann aber wieder zurück zu Justus Zimmer. „Ich… kann ihn nicht alleine lassen… Ich sollte hier bleiben…“ Justus nickte leicht und noch erschrocken. „I-ich… suche sie…“ „Lissy komm alleine wirst du sie nicht finden ich habe sie!“ Schon lief Yula in den Wald und sah Yuni sie erschrak in ihren Blick waren keine Gefühle mehr zu sehen. Lio sah zu Yuni. „Ich wollte mich entschuldigen das ich auf deinen Bekannten geschossen habe… Ich dachte es wäre ein Feind“ „Gut jetzt geh!“ Yunis Blick war Star und matt. Lio ging wieder machte sich aber Sorgen um Yuni. „Yuni…“ Lissy schaute sie besorgt an und kam vorsichtig ein paar Schritte näher, „Ich…“ verzweifelt suchte sie nach Aufmunterung, „Er… wusste sicherlich nicht… dass du es warst… Er… hat bestimmt nur ‚irgendwas‘ wahr genommen, dass er loswerden wollte…“ Yuni sah zu Lissy. „Selbst wenn es stimmt…. Es schmerzt einfach nur noch…. Ich vermisse ihn so sehr und ihn nicht bei mir zu haben…..“ Yuni schrie laut auf die Erde bebte und sie schwebte über den Boden. Lissy schaute überrascht zu ihr hoch: „Ich weiß… aber…“ vorsichtig kam sie ihr näher voller Sorgen in ihren Blick, „Er ist immer noch hier… und du kannst ihn immer besuchen gehen… selbst wenn er nicht auf dich reagiert…“ Yuni sah zu ihr herunter sie schwebte wieder herunter und landete direkt neben Lissy. Sie schaute nur zu ihr, den Tränen nahe: „Du… darfst nicht aufgeben… Ich weiß es ist schwer… aber… trotzdem!“ „Danke“ Yuni lächelte schwach und kippte nach vorne und schlief ein. Lissy fing sie etwas unbeholfen auf und versuchte sie aller Kraft hochzuhalten. „Yuni…?“ fragte sie leicht ängstlich. Laut ratterten Schüsse durch die Luft. Panisch lief Charlie immer weiter, auf seinen Rücken Elli die bewusstlos ihre Arme hängen ließ. Sie schien angeschossen worden zu sein. Blut strömte aus ihr heraus und färbte Charlies Kleidung neu. Irgendwann fand er endlich ein Ort zum Verstecken. Vorsichtig legte er sie gegen die Wand und versuchte unbeholfen mit einen Stück Stoff die Blutung zu stoppen. Da öffnete sie langsam wieder die Augen: „Du… bist ein Trottel!“ knurrte sie und versetzte ihm dann einen Tritt. Er knallte zu Boden und hob dann etwas wütend wieder seinen Kopf: „Verdammt! Was sollte das den jetzt?!“ „Wieso zur Hölle bist du nicht ohne mich los gerannt?!“ „Sie schläft keine Sorge“ lächelte Yula Lissy zu. „Kommt gehen wir wieder zurück zur Garage“ Sie nickte leicht. „Ok… aber vielleicht…“ Sie versuchte ihr bestes sie huckepack zu nehmen, „Sollten wir sie zu ihm bringen…?“ Sie schaute fragend zu Yula, sie war sich unsicher ob es wirklich eine gute Idee war, aber was besseres fiel ihr nicht ein. „Aber wenn ich nicht…“ „Ein Idiot bist du! Ein riesiger Idiot! Ein Vollspast! Du Trottel du!“ Vorsichtig versuchte sie aufzustehen, doch schwächlich ging sie wieder zu Boden. Noch immer verärgert starrte sie zu Charlie, der die Welt nicht mehr verstand: „Aber… du warst verletzt… ich konnte dich doch nicht einfach…“ „Musst du aber! Wenn du so ein Scheiß abziehst bist du gleich der nächste der stirbt! Dann wären zwei statt nur einen gestorben! Wäre das besser?!“ Etwas beleidigt und mutlos ließ Charlie den Kopf hängen: „Aber… jetzt stirbt niemand… ist das nicht besser…?“ versuchte er sie kleinlaut zu besänftigen. „Wahrscheinlich ja aber ich weiß nicht wie sie reagieren wenn sie euch sehen? Ach egal da können wir auch später drüber nachdenken dann auf zur Basis!“ Yula lief langsam los. „Nein… du hast Recht…“ Lissy blieb stehen, „Wenn sie von uns erfahren, bevor ihr von uns erzählt kriegt ihr sicherlich Ärger…“ Sie legte leicht nachdenklich den Kopf schief, „Ich weiß aber nicht, ob du sie tragen kannst… Vielleicht sollten wir Dario sie tragen lassen…?“ Verzweifelt schüttelte sie den Kopf, „Oh man… Ich weiß einfach nicht weiter!“ „Trottel!“ knurrte Elli bloß, als sie den Verband wieder löste und neu zu machte, „Fuck… du kannst echt gar Nichts…“ „Na schönen Dank auch…“ seufzte Charlie nur, als er sich an die Wand lehnte und sie nur noch beobachtete. Elli schaute immer noch verärgert zu ihm auf, doch mit einen Seufzer entschärfte sich ihr Gesicht: „Schon gut… sorry… danke…“ Sie drehte ihren Kopf leicht von ihm weg, „…danke, dass du mich gerettet hast…“ mit scharfen Blick schaute sie wieder zu ihm, „Erwarte aber nicht von mir, dasselbe für dich zu tun. Ich setze nicht mein  Leben wie ein Trottel aufs Spiel. Für Nichts und Niemanden!“ Charlie schaute etwas traurig zu ihr auf, blickte dann aber wieder weg von ihr: „Passt schon…“ „Ja wir bringen sie glaube ich erst zu Justus und danach gehen Dario und ich wieder kurz in die Basis und erzählen es ihnen wenn es nicht zu lange dauert kommen wir dann wieder zu Justus… Wie findet ihr den Plan?“ Yula sah alle fragend an. Lissy nickte. „Klingt gut!“ Plötzlich schien Elli irgendwas aufzufallen, leichte legte sie den Kopf schief: „Charlie…?“ „Hm…?“ „Schau mich an.“ Knurrte sie leicht. „Ist gut… ist gut…“ Verwirrt und leicht genervt schaute er ihr genau ins Gesicht. Sie beobachtete seine Bewegungen scharf: „Was… genau denkst du von mir…?“ Charlie wurde leicht rot und blickte dann wieder weg von ihr: „Ehm… also…“ etwas hilflos suchte er nach den richtigen Worten, während sie ihn durchdringlich anstarrte. „Dann los!“ Yula lief wieder mit den anderen zu Justus Haus. Lissy folgte ihnen etwas schwerfällig und immer darauf bedacht Yuni nicht zu verletzen. „Ich finde dich… beeindruckend… und… stark und… schön und…“ „Du bist wirklich ein Trottel… ein riesen großer dazu…“ seufzte Elli entgeistert. „Was…? Was hab ich falsch gesagt?!“ Etwas entrüstet schaute er wieder zu ihr. „Du liebst mich! Du idiotischer Haufen! Gottverdammt Charlie!“ wütend hallte ihre Stimme durch ihn, während sie sich vor die Stirn schlug. Erschrocken zuckte er etwas zusammen und schaute sie etwas leidend an. Yula lief neben Lissy als sie bei Justus ankamen lief Yula in Justus Zimmer. „Bruder du kommst kurz mit mir und Yuni in die Basis und wir erzählen ihnen von ihnen das sie auch Mal mit kommen können“ Erschrocken schaute Dario zu ihr auf. „Eh… ja…“ Freddy lächelte etwas: „Klopft bitte das nächste mal…“ „Wenn… wenn dem wirklich so wäre… wäre das wirklich so schli…“ „Ja! Ja verdammt! Wäre es!“ Wieder zuckte er zusammen, „Hör zu! Du darfst niemanden lieben! Weder mich oder sonst irgendjemanden! Halte deine gottverdammte Distanz zu jeden! Absolut jeden!“ Schockiert und verzweifelt schaute er ihr direkt in die Augen, doch sie hörte nicht auf, „Hörst du mich?! Wenn du jemanden liebst… wirst du nur mit dieser Person sterben und das wäre noch idiotischer als du es bist!“ knurrte sie verärgert. „Sorry… Dario trägst du bitte Yuni?“ Yula sah ihn lächelnd aber auch zu gleich fragend an. Lucas lief zu Yula. „Ich hoffe das dauert nicht zu lange?“ „Hoffe ich auch“ lächelte Yula Lucas an, danach legte sie ihre Lippen auf seine. Dario stand auf und ließ sich Yuni von Lissy geben, die etwas erschöpft schnaufte. „Das hast du davon, dass du mir immer deinen Bass zum tragen gibst!“ lachte Freddy. „Dich krieg ich noch!“ lachte sie leicht knurrend, als sie ihm näher kam, doch er legt zu Abwehr bloß seine Hand auf ihren Kopf. Wenn sie so nebeneinander standen wirkte er wie ein Riese und sie wie ein Zwerg. „Ich geh schon mal los…“ sagte Dario etwas ängstlich vor dem was kommt als er das Zimmer mit Yuni verließ. „Du kannst jetzt aufhören mich zu beleidigen…“ jammerte Charlie leise. „Kann ich nicht! Sonst verstehst du ja Nichts! Schalte dein gottverdammtes Gehirn ein, Charlie, und schalte es nie wieder aus!“ Er konnte ihr nicht mehr in die Augen blicken. Verletzt und gekränkt schaute er einfach von ihr weg. Ihre harten Worte durchstachen ihn wie Messer und er wünschte sie würde sie, wie sie es oft zuvor getan hatte, wieder zurücknehmen. Doch das tat sie nicht.

die Zwei VerlorenenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt