Kapitel 25

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„Charlies Sicht“
Am frühen Morgen dröhnte wieder die Melodie durch die Boxen und im selben Moment schlossen sich die Türen wieder auf. „Guten Morgen.“ Ich lächelte Yuni etwas müde an. „Morgen…“ lächelte sie mich müde an und küsste mich. Ich erwiderte ihren Kuss. Da meldete sich Kathleen wieder zu Wort. „575, du wirst in wenigen Minuten abgeholt. Mach dich bitte bereit.“ „ja mach ich“ Yuni stand auf und zog sich frische Klamotten an und gähnte nochmal herzlich und setzte sich nochmal zu mir und küsste mich erneut. „Dann mal viel Glück dir.“ Ich lächelte etwas. Da ging schon die Tür auf und eine Frau kam herein. „Dann folge mir mal bitte.“ Sie lächelte recht freundlich, „Ach und 574, der Doktor erwartet dich bereits. Du sollst dir deine Schmerzmittel abholen.“ „Ich komme dann zu dir“ Yuni lächelte mich an und lief mit der Frau mit. Sie führte sie in einen Raum in der eine riesige Maschine stand. „Setz dich erstmal, wir nehmen erstmal etwas Blut ab.“ Ich schaute ihr noch hinterher, wie sie fortgebracht wurde, bevor ich mich selbst auf den Weg machte. Ich spürte bereits selbst, wie die Schmerzmittel langsam nachließen. Yuni setzte sich auf den Stuhl und ließ sich Blut abnehmen. //Und hast du schon deine Schmerzmittel? // //Ja habe ich. Dario ist auch schon hier. Ist bei dir alles in Ordnung? //  „So, das hätten wir! Wärst du so gut alles bis auf deine Unterwäsche auszuziehen?“ Sie beschriftete gerade die Ampulle und nahm sich dann erstmal wieder ihren Brett an. //Alles gut ich soll mich weswegen auch immer bis auf die Unterwäsche ausziehen// Yuni zog sich bis auf die Unterwäsche aus. „Was soll ich jetzt machen?“ Sie sah die Frau fragend an. „Leg dich hierhin.“ Sie lief zur Maschine und zog vorsichtig eine Art Schublade hervor. „Keine Sorge, dir wird nichts passieren.“ Sie lächelte freundlich zu ihr herüber. Yuni nickte und legte sich auf die Schublade. „Ok, halte beim gesamten Prozess die Augen zu und bewege dich nicht. Oh und nutze vielleicht keine Telepathie, wir wissen noch nicht über welche Strahlen das läuft.“ Damit verließ sie den Raum und wie aus den Nichts bewegte sich die Maschine. Etwas laut polterte sie als sie langsam die Schublade selbst einzog. Doch binnen einiger Sekunden war es schon fertig und die Frau kam wieder herein, diesmal in Begleitung. „Sehr gut, dass wäre soweit fertig. Ich übergebe dich jetzt an meine Kollegin weiter. Du hast es fast geschafft!“  „Was sagt sie?“ Dario schaute mich verwundert an. „Sie meint, dass alles ok wäre…“ „Hallo was muss ich jetzt machen und darf ich mich wieder anziehen?“ Lächelte Yuni sie an. „Ich denke das wird irrelevant sein. Wir gehen dasselbe nochmal durch, aber dieses Mal brauchen wir dich in deiner vollen Wolfsgestalt.“ Sie lächelte freundlich zurück. „Okay!“ Yuni verwandelte sich in ihre Wolfsform und legte sich wieder auf die Schublade. Nach kurzer Zeit waren sie auch schon fertig. „Ok, vielen Dank. Das wars für heute.“ Sie öffnete die Tür hinaus und sprach direkt mit der Wache, die davorstand. „Bring 576 her.“ „Jawohl!“ „Kann ich jetzt eigentlich zu 574?“ Yuni sah fragend zur Mitarbeiterin. „Ja, klar! Du bist fertig für heute, du hast wieder freien Ausgang.“ Sie lächelte sie freundlich an. „Danke“ lächelte Yuni zog sich an und verwandelte sich wieder in einen Wolf und rannte zum Raum von mir und kratze kurz an der Tür. „Was war das…?“ Dario stand auf und lief zu Tür und öffnete sie, „Ach du bist es Yuni!“ „Hey!“ Ich saß auf dem Krankenbett und lächelte sie an. Yuni rannte sofort zu mir und sprang aufs Bett und verwandelte sich wieder in einen Menschen. „Na habt ihr mich vermisst?“ Lächelte sie uns beide an. „Hehehe natürlich!“ lachte ich als ich ihr über den Kopf streichelte. Dario hingegen setzte sich wieder auf den Stuhl, den er zuvor ans Bett gestellt hatte. „Wenn Yula auch mit den Tests durch ist, könnten wir ja wieder raus gehen!“ schlug Dario mit einen leichten Lächeln vor. „Ja wir können uns ja dann den anderen Teil der Stadt anschauen… und was hast du so gemacht Bruder?“ Yuni kuschelte sich wieder an mich. „Ich hab’s geschafft den Aufstehalarm zu verschlafen!“ lachte Dario. „Wie hast du den das geschafft?! Das Ding ist schrecklich!“ „ja es ist echt schrecklich aber seit froh das ihr es nicht so laut hört wie ich und Yula und irgendwann gewöhnt man sich dran…“ Yuni rieb sich kurz ihre Ohren. „Das Teil geht noch lauter?!“ Entgeistert schaute Dario sie an. „Sag der, der es verschlafen konnte!“ lachte ich. Da lächelte Dario etwas ertappt. „naja für mich ist es halt lauter“ Yuni streckte sich und legte ihren Kopf auf meinen Schoß. „Ach du meinst wegen deinen Ohren? Ja da würde ich echt ungern tauschen wollen… obwohl ich dich für deine Zelle schon beneiden könnte…“ seufzte Dario. „Ach hat dir Charlie von meiner Zelle erzählt?“ Yuni sah mich fragend an aber plötzlich schrie sie auf, und hielt sich den Kopf. Erschrocken wich Dario zurück, während ich sie direkt in den Arm nahm. „Was ist los? Was ist passiert?“ „Yula sie… sie hat schmerzen… holt sie bitte aus dem Raum… und ich komme mit!“ Yuni stand langsam wieder auf und man sah das sie Schweißperlen auf der Stirn hatte. „Aber wo ist sie?“ Ich schaute sie fragend an. „Ich weiß nicht ob wir sie da überhaupt rausholen dürfen…“ sagte Dario etwas resigniert. „Das weiß ich auch…. Ich bringe euch hin!“ Yuni lief schon los und hielt sich an der Wand fest. Ich stützte sie etwas. „So kommen wir nicht schnell genug hin… wir müssen jemanden fragen.“ Dario nickte nur und lief zur nächsten Wache, die sie bereits beobachtete. „Können Sie uns sagen wo sich Yu… ich meine 576 befindet?“ „Forschungsobjekt 576? Es werden gerade Tests an ihr durchgeführt, ihr solltet diese nicht stören.“ Entmutigt schaute Dario zu ihnen herüber. “Wir müssen aber zu ihr sie hat schmerz…. Aaaaargh!“ Yuni sackte durch die Schmerzen zusammen. Wütend lief ich zur Wache. „Sag uns verdammte scheiße wo sie ist!“ Gerade als ich meine Hand anlegen wollte, wurde ich schon zu Boden gezwungen. Rabiat versuchte ich mich noch irgendwie zu befreien, doch es nützte nichts. Dario wich ein paar Schritte zurück und rannte dann auf eigene Faust los. „Yula?! Yula wo bist du?!“ „Hier!“ hörte Dario leise Yulas Stimme, aus einem Raum. Direkt rannte er auf die Tür zu und versuchte sie aufzubrechen, doch nichts funktionierte. „573 macht Probleme. 574 wurde bereits dingfest gemacht. Eliminiert 573, aber nicht 574.“ Sprach die Wache nur in sein Walkie-Talkie, wie er Dario beobachtete. Es dauerte nicht lange da unterlag Dario schon seinen Schocker. Yuni verwandelte sich unter Schmerzen in einen Wolf und schaffte es die Tür zu öffnen und sah Yula verletzt am Boden liegen und bevor Yuni irgendwas machen konnte, brach Yuni auf den Boden zusammen. “Verdammt! Was habt ihr gemacht?!“ Verzweifelt versuchte ich mich ein Letztes mal irgendwie zu befreien, bis ich endgültig aufgab. Die Wache hingegen blieb ruhig. „Keine Sorge, wie werden die Forschungsobjekte schon irgendwie am Leben erhalten. Schließlich sind sie wichtig für uns, ihr allerdings habt keinen Wert. Weder du, dein Freund oder sonst einer aus den Zellenkomplex.“ Seine scharfen Worte ließen mich endgültig verstummen, fügsam nickte er nur noch. Völlig mutlos saß ich in meiner Zelle, eingesperrt. Auch der Rest der Gruppe war in Einzelhaft. Yuni sah sich im Raum um. //Alles gut bei dir Schatz? // Als ich sie hörte wollte ich Lächeln, doch schnell war mir das Lächeln wieder vergangen. Ich wusste nicht, was ich ihr antworten sollte, weshalb ich gar nicht antwortete.

„Normale Sicht“
„Du bist also wieder wach?“ hallte Kathleens Stimme streng im ganzen Raum. „Ja bin ich und wieso habt ihr nichts gemacht als Yula verletzt war!!!“ Schrie Yuni die Boxen an. „Um 576 wird sich gerade gekümmert, ihr geht es gut. Es war alles Teil des Tests.“ Ihre Stimme war ruhig. „Teil des Tests!!!???“ Yunis Blick wurde wütender. „Ich merke, dass dir meine Antwort nicht gefallen hat. Doch ich möchte erneut klarstellen, dass es nicht vorgesehen ist weder dich noch 576 zu töten. Jegliche Verletzung die im und außerhalb des Testrahmens auftreten, werden euch keinesfalls bedrohen.“ „Okay und was ist dann mit 573 und 574? Werden die getötet?“ Yuni hatte ein bisschen Angst vor der Antwort und das könnte man in ihren Augen sehen. „Solange ihr euch fügt, wird 573 und 574 nichts passieren. Sie werden weder in das Umerziehungsprogramm geschleust, noch wird über ihnen die gerechte Todesstrafe für ihre Vergehen verhängt. Allerdings können wir euren Ungehorsam nicht unbestraft lassen.“ Ihre Stimme wurde immer kälter und kälter. „Okay ist verständlich und was ist unsere Strafe?“ Yuni hatte sich in ihr Bett gelegt und starrte an die Decke. „Dies wird zu momentaner Stunde noch erör… Sekunde…“ kurz wurde es ruhig, bis sich die Boxen mit ihren gewohnten kratzen wieder ankündigten. „Ich übergebe dich an Abteilungsleiter Hawkins.“ „Guten Abend, 575. Euch ist sicherlich bewusst, dass eure Taten zuwider unseres Vertrages waren. Allerdings werde ich euch dieses Mal noch milde davonkommen lassen, gemessen daran dass ihr in Panik verfallen seid. Ihr werdet die nächsten 3 Tage in euren Zellen verweilen müssen. Euch Forschungsobjekten wird den Tag über Tests zugewiesen, euch wird also nicht langweilig. Subjekt 573 wird kein weiteres Vergehen angehängt, 574 hingegen muss sich dafür verantworten Hand an einen Wachmann angelegt zu haben. Ihm werden über die nächsten Tage jegliches Schmerzmittel entzogen. Natürlich werde ich auch ihm die Situation persönlich erklären. Noch weitere Fragen, 575?“ „Ja dürfte ich den dann trotzdem noch 574 besuchen gehen?“ Yuni sah fragend zu den Boxen. „Nein. Die nächsten 3 Tage ist dir der Besuch bei anderen Insassen untersagt. Dir wird allerdings die Möglichkeit geboten, dich bei Kathleen über die Zustände der anderen zu erkundigen.“ „Okay danke“ Yuni legte sich hin und schloss die Augen und schlief ein.

In der Traumwelt: „Yunis Sicht“
Ich lag auf einer Schönen Wiese und sah zum Himmel hinauf. Ich spürte sofort das jemand hinter ihr stand und drehte meinen Kopf und lächelte. Noch leicht verwirrt von der Szenerie schaute sich Charlie um, bis er endlich mich entdeckte. Er lächelte leicht, doch seine Augen waren matt. „Was ist los“ Ich sah ihn fragend an und lief auf ihn zu. „Ich…“ Er seufzte, aber dann lachte er etwas. „Es sieht wohl nicht gerade gut für uns aus, was?“ Er grinste komplett verquer. „Ja also wir dürfen uns 3 Tage nicht besuchen aber ich darf mich bei Kathleen über eure Zustände erkundigen darf“ Ich setzte mich in die Wiese. „Setzt du dich zu mir?“ Charlie nickte und setzte sich neben mich. „Sie haben wohl vor mich die nächsten 3 Tage nicht mehr aus der Zelle zu lassen. Meine Schmerzmittel haben sie mir auch abgesetzt…“ Er blieb eine Weile ruhig und starrte einfach nur die Wiese runter, „Sie haben uns völlig unter Kontrolle, wir haben ihnen nichts entgegenzusetzen…“ „Ja leider und das alles nur weil ich Yula retten wollte…. „ Ich sah auf meine Schuhe. Er schüttelte den Kopf. „Nein… wir haben alle versucht ihr zu helfen. Wir hatten von Anfang an keine Chance…“ Er lachte wieder etwas, „Was wohl aus mir und Dario geworden wäre, wenn du uns nicht gerettet hättest?“ Mit einen dankbaren Lächeln schaute er zu mir herüber, doch er zitterte etwas. Ich sah auf und lächelte ihn dankend an. „Ist dir Kalt?“ „Ich wünschte!“ lachte er, „aber ehrlich gesagt…“ er konnte den Augenkontakt nicht mehr halten, weshalb er wieder die Wiese herunter starrte, „Mir ist nicht ganz wohl damit, dass…“ er seufzte schmerzlich, „Ich der Grund deiner Misere bin…“ „Wieso den das?“ Ich sah ihn verwundert an. „Hättest du mich zurückgelassen, hättest du sicherlich fliehen können…“ Noch immer blickte er nicht zu mir. „Das ist mir egal ob ich dann hätte fliehen können!!! Ich lasse dich nicht zurück!!!! Ich lasse niemanden zurück der mir wichtig ist!!!“ Schrie ich wütend und die Flamme tauchte wieder Mal nach langer Zeit auf, die Flamme tanzte leicht. Etwas erschrocken schaute er endlich zu mir hoch. In seinen Augen immer noch Schmerz, bis er plötzlich sanft lächelte. Da nahm er mich einfach in die Arme. Ich sah kurz zu ihm hoch. „Hast du jetzt verstanden das ich niemanden zurücklasse und schon gar nicht die Person die ich liebe“ beim letzten Teil sah ich Charlie lächelnd in die Augen. Er schaute mir mit einen Lächeln direkt in die Augen und nickte. Langsam füllten sich seine Augen mit Tränen, da konnte er nicht anders als über sich selbst zu lachen. „Was ist den so lustig?“ Ich sah ihn lächelnd an und strich ihm über die Wange. Er wollte gerade was erwidern, da weckte ihn die ohrenbetäubende Wecksirene. Erschrocken fuhr er hoch und krümmte sich direkt wieder unter seinen Schmerzen. Ich verlies die Traumwelt.

die Zwei VerlorenenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt