Kapitel 61

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"Normale Sicht"
A

m nächsten Morgen wachte Charlie wie gewohnt viel zu früh auf. Leicht genervt dreht er sich noch einmal um, bevor er es endlich aufgab zu schlafen. Er war kurz davor zu verzweifeln, was er über sich gebracht hat. Als sein Blick auf den Wolf fiel, der seelenruhig zu ihm hinauf schaute und mit den Schwanz wedelte. Sanft streichelte er über ihn hinweg und seufzte leise: „Ich… bin gespannt was das werden soll…“ Yuni wachte langsam wieder auf, sie streckte sich erstmal und ging dann duschen danach schnappte sie sich ihr Buch und lass noch ein bisschen drinnen. Mit Missmut und Determination starrte er hinüber zur Toilettentür. Vorsichtig stieg er aus den Bett aus und versuchte selbstständig hinzulaufen. Doch es nützte Nichts, schon musste er sich zu Boden setzen. Etwas gekränkt seufzte und schaute dann lächelnd zu seinen Wolf: „Könntest du… vielleicht…?“ Bevor er seine Frage beenden konnte, hatte der Wolf schon den Schalter aktiviert und lief zu ihm um ihn etwas aufzuheitern. Yuni war fertig mit lesen und trank ein fläschchen Blut. Danach lief sie zum Krankenzimmer von Charlie. Das was gestern in der Traumwelt passiert war, steckte ihr immer noch in den Knochen. Sie konnte nicht begreifen wie ihr Vater noch leben konnte wenn sie ihn doch umgebracht hatte. „Guten Morgen, 575.“ Lächelte die Ärztin sie nur an, als sie gerade auf Charlie wartete. „Hm… Ah guten Morgen Ich wollte ihnen noch ein paar leere Fläschchen geben“ Yuni griff in ihre Tasche und gab ihr 2 leere Fläschchen. „Sehr gut. Vielen Dank.“ Sie nahm ihr die Fläschchen ab und ließ sie in ihrer Tasche verschwinden, „Du weißt nicht zufälligerweise wo 573 hingehen wollen würde?“ fragte sie einfach mit einen sachten Lächeln. „Nein leider nicht…“ Yuni lächelte die Ärztin leicht an. Sie seufzte etwas: „Zu schade…“ „Ich… ich bin fertig…“ kam es plötzlich kleinlaut aus den Badezimmer, schon öffnete sie die Tür und schob Charlie im Rollstuhl wieder heraus, zurück zum Bett. Etwas überrascht schaute er zu Yuni auf, aber dann wieder weg. Er wollte nicht, dass sie ihm ablesen konnte das er noch gar keine Worte hatte und völlig unschlüssig war was er jetzt wirklich tun sollte. Sanft ließ er sich ins Bett zurück fallen, jetzt war ihm doch nach Schlafen zumute. Doch das ließ sein Wolf nicht zu, schon zog er ihm das Kissen unterm Kopf weg und schaute ihn auffordernd an. „Ugh… ist ja gut… ist ja gut…“ stöhnte Charlie etwas entnervt auf, bevor er sich im Bett aufsetzte und sich sein Kissen als Rückenstütze zurückgeben ließ. Doch er konnte ihr noch immer nichts ins Gesicht blicken, stattdessen deutete er nur an, dass sie sich zu ihm setzen soll. Yuni setze sich neben ihn. Sie konnte ihn nicht ansehen es schmerzte immer noch. „Also…. Ich weiß nicht wie ich anfangen soll… Ich kann leider nur sagen das mir alles leid tut was ich dir in den letzten Tagen angetan habe… Und… Ich liebe dich wirklich ich weiß nicht wie ich in einer Welt leben soll in der du nicht bist…. Und danke das du mir geholfen hast in der Traumwelt…. Warst…. Warst du schon vorher da gewesen?“ Er nickte leicht: „Ja… war ich…“ Dann seufzte er leicht entmutigt, „Ich… will was klar gestellt bekommen…“ Verletzlich schaute er zu ihr, „Bin ich… sein Ersatz…?“ Yuni sah zu ihm in seine Augen. „Nein!!! Bist du nicht ich liebe dich wirklich nur ich weiß nicht wie ich dir das beweisen oder zeigen soll..“ sie sah traurig wieder weg. „Ich könnte vielleicht helfen….“ Yuni hob ihren Kopf ihre Augen trafen die von Seran. „Wie willst du helfen?...“ Yunis Ohren hingen herunter ihre Lippe zitterte. „Ich glaube eher weniger das er deine Hilfe annehmen würde Seran“ Seran nickte nur und lehnte sich an eine Wand weit weg von ihnen. Verwirrt starrte Charlie Seran nur an, drehte dann aber wieder den Kopf weg. Kurzzeitig schwieg er, als er seine Worte zusammen suchte: „Ich…Ich…“ Wieder stockte er, „Es ist nicht das Problem… dass ich dir das nicht glaube… aber… das hattest du die letzten Male auch gesagt. Du sagtest du würdest mich lieben und dann warst du Minuten später bei ihm… also… wie könnte ich diesen Worten jetzt trauen…? Das sie so viel bedeuten wie du sagst…?“ Er seufzte etwas, „Versteh mich bitte nicht falsch… Ich weiß, dass du jemanden brauchst der dich liebt… und… ich lass dich nicht einfach zurück. Keinesfalls! Dann spring ich eben als Ersatz ein, solange bis du jemand anderen hast, der die Rolle übernimmt. Aber…“ Etwas durcheinander wuschelte er sich mit beiden Händen durch die Haare, während ihm wieder die Tränen in die Augen stiegen, „Aber… ich… ich…!“ Seine Worte versiegten, als er fort von ihr zu Boden starrte. Sachte zitterte er, als er versuchte sich die Tränen zurückzuhalten und wieder zu beruhigen. „Man Charlie… Ich will dich aber nicht als Ersatz und sehe dich auch nicht so…“ Yuni ergriff sachte sein Kinn und drehte sein Gesicht zu sich. Sie kam ihn langsam mit ihren Gesicht näher „ich würde für dich wirklich alles tun…“ Hauchte sie bevor sie ihre Lippen sachte auf seine legte. Er konnte nicht anders als ihren Kuss zu erwidern. Doch als er seine Augen wieder öffnete schaute er sie mit leichter Angst an. Leicht zitterte sein Blick hin und her, bis endlich seine Stimme zaghaft ertönte: „Ich… will dir vertrauen können… aber… das kann ich nach all dem nicht mehr…“ kurz pausierte er als er seinen Gedanken horchte, „Ich frag mich… ob du letzten Endes doch wieder von meiner Seite weichen wirst… weil es schwierig mit mir wird…“ traurig senkte er seinen Kopf etwas, doch noch immer blieb er nah bei ihr, „Ich… sollte dir wirklich nicht noch eine Chance geben…“ sachte lachte er plötzlich auf und blickte dann lächelnd zu ihr auf, „Aber ich glaube ich bin ein Trottel.“ „Ich kann dich verstehen wenn ich in deiner Situation wäre würde ich das selbe tun aber ich kann wirklich nur das sagen was ich auch fühle….“ Yuni liefen Tränen über die Wangen. „Ich weiß einfach nicht was ich machen soll damit du mir glaubst das ich dich liebe!!! Und das tue ich wirklich… Seran kannst du ihm bitte zeigen das ich es ernst meine?...“ Yuni sah sie mit Tränen in den Augen an, Seran lief langsam zu ihnen. „Ich tue dir nix ich will dir wirklich nur zeigen das Yuni es wirklich ernst meint“ sie nahm seine Hand er konnte sehen was Yuni gerade alles in sich fühlte was er aber sehr klar spüren konnte war die Liebe zu ihm. Sein Wolf knurrte fürchterlich, als Seran ihn berührte. Doch erst als sie ihn wieder losließ, stellte er sich schützend vor ihn. „Ist schon gut… alles ok…“ lächelte Charlie sachte und strich ihm beruhigend über den Rücken. Als sich sein Wolf wieder ruhig auf seinen Schoß legte, blickte er zu Yuni: „Ich… gebe dir diese Chance nochmal… dabei sollte ich es echt besser wissen nicht zuwider meiner eigenen Worte zu handeln.“ Er seufzte etwas, „Aber… das ist wirklich das letzte Mal… und auch nur weil Elli einen Narren an dir, warum auch immer, gefressen hat.“ Wie auf Kommando wedelte der Wolf zufrieden mit seinen Schwanz und schaute dann zu Yuni. Yuni winkte mit ihrer Hand zu sich und der Wolf sprang zu ihr Yuni landete mit ihren Oberkörper im Bett und lachte. „Hahaha ich habe dich auch gern Elli“ sie strich ihr über den Kopf. Dann sah sie lächelnd zu Charlie. „Ich Danke dir…“ Yuni setzte sich wieder auf und umarmte Charlie und legte ihren Kopf auf seine Brust. Sanft nahm er sie in die Arme und legte schützend seinen Kopf auf ihren. Dann zog er sie einfach mit einen Ruck zu sich ins Bett. Sie immer noch fest im Arm warf er geschwind die Decke über sie beide und kuschelte sich ganz nah an sie heran. Es war warm, sein warmer Atem und sein warmer Körper, der sich an sie schmiegte, unter der warmen Decke. Alles war warm. Ein paar einzelne Blätter, die wohl sein Wolf verloren hatte lagen noch mit unter Decke. Der Wolf selbst sprang vom Bett herunter und legte sich auf den Boden. Er schien klar verstanden zu haben, dass für mehr einfach kein Platz war. Vorsichtig schloss Charlie seine Augen: „Und jetzt… schlafen…“ seufzte er noch bevor er auch schon wegetreten war. Yuni lächelte und schloss selbst ihre Augen und kuschelte sich näher an Charlie.

die Zwei VerlorenenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt