Kapitel 9 - Neue Entscheidungen

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Das eiserne Geschöpf setzt sich wieder in Bewegung und hebt sich unter den achtsamen Blicken von Luna und Nachtschleicher endgültig frei. Unerschütterlich beißt es ein Feld frei auf das nunmehr keine Brocken mehr fallen und Gesteinswesen ihren Fresszwang ausüben.
Auf dem Rücken der Kreatur, öffnet sich dampfend eine Luke. Gebannt schauen die beiden auf ihren weiße Rössern sitzend auf das Tor zwischen Maschine und Welt. Unter einem ächzenden Stöhnen der Maschine, steigt ein verschwitzter Mensch. Die beiden können ihn nicht erkennen und lassen sich von ihren Rössern näher tragen, doch wie sie näherkommen, erkennen sie ihn.
„Du!", rufen die beiden mit gemischten Gefühlen, der Nachtschleicher mit Wut und Luna mit unerfüllter Hoffnung.
„Ja, ich." Ruft er ihnen zu.
„Ich, der Lord, aber bevor ihr geht, hört mich an. Besonders - ", er sieht zu Nachtschleicher.
„Besonders du. Ich habe über deine Worte nachgedacht. Ich weiß ich war nicht immer der Held, doch du hast Recht. Als ich diese Steinwesen sah, wurde es mir klar. Ich habe nur noch diese eine Chance, bevor unsere Welt vielleicht auf ewig verschwindet. Meine Heimat.", er schaut kurz bedrückt und in sich blickend.
Luna sieht zu Nachtschleicher und flüstert zu ihm:
„Du musst ihm nicht verzeihen, doch scheinbar ist er gerade unsere einzige Chance."
Doch Nachtschleicher schaut nur zu dem Lord und der Ordnung, die er dem Flecken im scheinbar unendlichen Meer brachte.
„Letztlich ist es deine Entscheidung", gibt er dem Lord entgegen, „Doch vorher erklärst du mir, woher du diese Apparatur hast." Mit ernstem Blick schaut er ihn an.
„Die?", fragt der Lord, während er auf das Blech des Ungetüms klopft.
„Die habe ich im Meer entdeckt. Sie schwamm herum ohne Ziel und Leitung und fraß sich durch die auf dem Meer schwimmenden Brocken des Himmels."
Innerlich erstaunt, nickt Nachtschreiber nur Luna zu und beide landen auf dem Eisenwesen.
„So.", spricht Luna.
„Diese Kreatur alleine wird uns wohl nicht weiterbringen. Wir brauchen einen Plan."
Doch bevor sie Ideen vorschlägt, noch vorgeschlagen bekommt, ertönt eine dumpfe, dunkle, doch flammende Stimme durch den zerlöcherten Himmel über die ganze Welt.
„LUNA! Wo bist du, Verräterin?"
Die Stimme klingt wütend und alles andere als freundlich. Es ist Sol, der über der Welt scheinbar alles beobachtet, denn der Stimme folgt ein gewaltiges Auge mit flammend rot-oranger Iris, dass durch die Brüche suchend schaut.
Der Lord, Nachtschleicher und Pampelu, der noch auf dem Ross mit Nachtschleicher sitzt, schauen zur Traumzauberin. Doch sie steht nur regungslos da.
„Luna! Ich weiß, dass du da unten bist!"
Mit einem Schlag verschwindet da Auge und eine greift durch das größte der Löcher hindurch und reißt noch vorhanden Himmel in den Abgrund. Mit einem Lauten Knall prallt sie in den Ozean und die Welt beginnt zu beben. Riesige Wellen beginnen daraufhin über die sonst so stille See zu wüten.
„Luna! Zeig dich und wir können das alles ganz schnell beenden!", ertönt es wieder in der kraftvollen Stimme und die Hand bewegt sich suchend, wie zuvor das Auge durch die Welt, wodurch immer höhere Wellen auf der See peitschen. Eine davon trifft die Maschine, die sich wie vom Blitz getroffen verselbstständigt und mit den blinden Passagieren auf dem Rücken Richtung Hand schwimmt. Sie beginnt zu beißen und erwischt dabei einen Finger, welcher daraufhin ausschlägt und dir Maschine wegschlägt. Erschrocken, begeben sich die Rösser in den Himmel und der Lord verzieht sich in das Innere der Apparatur. Ohne ein Wort zu wechseln, ohne einen Plan zu besprechen werden die drei nun voneinander getrennt. Nachtschleicher, der Lord und Pampelu waren vom Schock getroffen ganz nervös. Nur Luna starrt weiterhin regungslos in den Himmel aus dem durch die Bewegung der Hand weitere Stücke brechen.

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