Kapitel 6 - Wunder der Zeit

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Diamanti schaute mich an. „Warte kurz, ich muss nur schnell etwas erledigen.“ Ihr Blick fiel auf Saphira, sie nickten sich zu und dann verschwand Diamanti auch schon in einen anderen Zugabteil. Saphira lächelte mich an. Auf einmal hörte man Lärm aus den hinteren Abteilen. „Ich bitte um Ruhe!“ hörte man leise Diamanti rufen. „Ist es möglich, dass ihr euch still verhaltet! Eigentlich hätten wir euch absetzen müssen, doch dafür ist es zu spät. Ihr bekommt nun eine neue Anweisung.“ Ihre Stimme wurde leiser, sodass ich sie kaum hören konnte, weshalb ich mich bei Saphira entschuldigte und Diamanti gefolgt bin. Saphira griff mich an der Schulter und sprach noch leise: „Aber pass auf.“ Ich ging durch einige Abteile, in einem hörte ich jemanden flüstern. Er war scheinbar allein, denn ich habe nur eine Stimme wahrgenommen. Auf einmal konnte ich wieder Diamanti rufen hören: „Ihr werdet ab heute wieder dem Grafen unterstehen.“ Ich schaute ins Abteil und sah den Jungen. Er blickte bei dem Wort Graf wild um sich, bis er mich schließlich sah. Ich hielt meinen Zeigefinger über meine Lippen um ihm anzudeuten, dass er ruhig sein sollte, doch da überkam es mich: Wie war es möglich, dass er noch lebte? Ich rief laut aus: „Junge!“ und lachte und sprang ihm an den Hals. „Wie kann es sein, dass du noch lebst?“ Er fiel mir ebenfalls in den Arm: „Graf! Aber was ist passiert? Du wolltest mir doch eine Geschichte erzählen.“ Auf einmal kam Diamanti herein. „Hatte ich nicht gesagt, dass du warten sollst?“ Sie schaute mich mit ernstem und strengem Blick an. „Na ja was soll‘s.“ Fuhr sie fort. „Sicherlich willst du wissen, wie er hierhergekommen ist.“ Sie schaute mich an und ich nickte bloß. Sachte deutete sie auf einen Sitz in dem Zugabteil, auf den ich mich setzte und sie sich mir gegenüber mit dem Jungen platzierte. „Also“ Sprach sie und holte einen reichlich verzierten Spiegel heraus. „Das ist ein Zeitspiegel. Es ist wohl besser, wenn du siehst, was passierte.“ Daraufhin begann der Spiegel leuchtend rot zu strahlen. Sein rotes Leuchten wurde durch eine kurze blaue Flamme unterbrochen woraufhin sich in ihm die zusammenbrechende Brücke, der Zug und die Wachen, die den Jungen versuchten zum Springen zu ermuntern, spiegelte. Kurz schaute der Junge gespannt auf den Spiegel, doch als er sich selbst erkannte wendete er seinen Blick ab. „Aber das habe ich doch schon gesehen.“ sagte ich zu Diamanti. „Schau hin!“ Befahl sie mir eindringlich, doch bevor ich sehen konnte, was als nächstes passierte, kam Saphira herein und schaute Diamanti ernst an: „Wir haben ein Problem.“ erläuterte sie ernst, woraufhin Diamanti aufsprang und den Spiegel liegen ließ. Sie drehte sich noch im Gehen um und sagte: „Schau es dir weiter an, wenn du möchtest.“ Ich nickte.

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