#10/ Tränen unter Mondschein

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PoV. Zombey

Als Dado und ich in unser Zimmer des Hotels eintraten, waren wir beide überwältigt von der Schönheit des Raumes. Es sah wirklich wunderschön aus. Vorallem das große Doppelbett in der Mitte schien Maudado direkt aufgefallen zu sein. Sie bewegte sich nämlich langsam auf dieses zu und strich hauchzart über die weiche Decke. "Hey Micha, schau wie schön weich diese Decke ist, die ist perfekt zum Einkuscheln, jedoch vermutlich Synthetik ...", sprach sie nachdenklich vor sich hin. Aber für genau solche Sachen liebte ich sie doch. Warte. Habe ich "lieben" gesagt? Ach, ich weiß doch selbst nicht, was das Gefühl ist, geschweige denn wie sich wahre Liebe überhaupt anfühlt, doch ich vermutete schon länger in sie verliebt zu sein.

Da Herr Bergmann netterweise zu uns meinte, dass wir am Anreisetag erstmal machen können, was wir wollen, beschlossen Dado und ich ein wenig auf dem Campus herumzulaufen. Das Hotel schien nicht sonderlich gut besucht, was vermutlich damit zusammenhängt, dass es sehr weit außerhalb der Innenstadt liegt. Immerhin müsste man ca. 40 Minuten mit dem Bus fahren, um in der Stadt anzukommen. Trotzdem machte das dieses Hotel ja nicht schlechter, denn nach nur kurzem Laufweg fanden Maudado und ich eine schöne Gartenanlage. Die Anlage bestand zwar eigentlich nur aus einem ziemlich großen Gewächshaus, welches nur so von Pflanzen überwuchert war. Es führten kleine Wege durch die Tunnel aus Grün und am Ende der zwei Pfade stand jeweils eine weiße Bank. Außerdem war das Glas an der Decke beschädigt, wodurch man permanent einen Luftzug spürte. Wirkt fast schon kitschig.

Dadolein, die ganz begeistert von allem schien, schaute sich gefühlt jedes Blatt ganz genau an. "Siehst du das neben dem ganzen Efeu? Das ist Blauregen, er gehört zu den Hülsenfrüchtlern genauer gesagt zu den Schmetterlingsblütlern", teilte sie mir aufgeregt mit. Und schon wieder wurde mir warm ums Herz. Es gibt nichts cuteres als Maudado dabei zu beobachten, wie sie einen mit ihrem Wissen überhäuft. Ich folgte ihr weiter bis zum Ende des Hauses, wo dann auch die schöne weiße Bank stand. Mit einem wohligen Seufzen ließ ich mich auf eben dieser nieder und schloss entspannt meine Augen. "Es ist so wunderschön hier", säuselte ich, während mir der Wind leicht durch die Haare pustete. Ich merkte wie sich auch Dado auf die Bank setzte, sich jedoch nicht so anlehnte, wie ich es tat. Ich öffnete langsam meine Augen und sah zu Dadolein herüber. Ich muss sagen, ich habe selten etwas so Hübsches gesehen. Dort saß einfach Maudado, wie sie verträumt die violetten Plflanzen, die von der Decke hingen, anblickte, während der Wind auch ihr leicht ihre blonden Haare umherwehte. Ihre grünlichen Augen glitzerten im Sonnenlicht. "Warum bist du nur so schön?", dachte ich, bis Dado sich zu mir umdrehte und eine leichte Röte ihre Wangen umspielte, sodass mir auffiel, dass ich das anscheinend laut gesagt hatte. Verlegen hielt ich mir die Hand vor den Mund und spürte auch mir das Blut in den Kopf schießen. Leicht beschämt blickte ich zu ihr hinüber, bis sie anfing zu reden:"Du? Du findest mich hübsch?". Unwissend, was ich sagen sollte, sammelte ich mir ein paar Wörter im Kopf zusammen. "Ähm also...ich äh...lass uns heute Abend nochmal reden, ja?", bot ich ihr an, um mir etwas Zeit zu schinden mir eine Erklärung auszudenken. "O-okay", antwortete sie mir, während sie auf ihre Hände schaute.

Bis zum Abend passierte nicht mehr viel, unsere gesamte Clique hat sich versammelt und wir haben ein paar Spiele gezockt. Nach dem Abendessen teilte Herr Bergmann uns freundlich mit, dass wir jetzt wieder Freizeit haben, aber bis spätestens 23:30 Uhr im Zimmer sein müssen und ab Mitternacht komplett ruhig sein müssen. "Ähm Z-Zombey, mö-chtests du n-nicht noch reden über h-heute?", stotterte Dado leicht, nachdem sie zart an meinem Hoodie gezogen hatte. Mist jetzt habe ich total vergessen, was ich als Ausrede nehmen könnte. Ich würde wohl einfach ein wenig von heute Nachmittag ablenken müssen, um mir etwas Gutes zurechtzusetzten. "Wollen wir wieder zu unserem Lieblingsplatz?", fragte ich sie, woraufhin ich ein Nicken als Bestätigung bekam. Also machten wir uns auf den Weg zum Gewächshaus, jedoch sagte keiner von uns etwas. Allerdings empfand ich die Stille nicht als unangenehm. Für mich war Stille nie unangenehm. Ich empfand die Stille wie so oft eher als Moment zum Durchatmen.

Bei der Bank angekommen, wartete ich darauf, dass sich Maudado zuerst hinsetzte; einfach als Zeichen der Höflichkeit. Langsam ließ sie sich nieder und fordete nun auch mich mit ihrem Blick auf, mich auf die weiße Bank zu setzten. Dabei fielen mir erneut ihre schönen Augen auf, in welchen sich das kühle Mondlicht spiegelte. Ein wenig abgelenkt von dem Funkeln in ihren Augen, setzte ich mich nun auch hin. "Weißt du", ergriff ich die Initative, "ich denke oft an die Vergangenheit". "Du weißt ja bereits, was mir widerfahren ist, schließlich war ich recht offen, aber...was ist eigentlich mit dir und deiner Vergangenheit?", redete ich weiter. Sie schaute, wie schon öfter heute, auf ihre Hände, sodass viele ihrer blonden Strähnen ihre Augen bedeckten. Leicht verwundert, da sie nichts sagte, richtete ich mich etwas auf. Plötzlich fiel mir ein Wassertropfen auf, der auf ihre Fingerspitzen fiel. Naiv wie ich war, schaute ich nach oben in den Mondschein, weil ich dachte es finge an zu regnen. Nach kurzer Zeit, die ich für meine Gewissheit brauchte, wurde mir klar, dass auch der zweite Tropfen nicht aus dem Himmel stammte. Und schon hörte ich sie leise schluchzen. Mit guter Absicht wollte ich meine Hand beruhigend auf ihren Oberschenkel legen. Das bereute ich jedoch, als sie kurz stark zusammenzuckte, woraufhin ich meine Geste doch lieber zurückzog. Immerhin wollte ich nicht, dass sie sich wegen mir unwohl fühlte. "Möchtest du mir sagen, was los ist?", fragte ich. "Frag doch l-lieber wie alle a-anderen, ob es m-mir gut geh-het. Dann kann i-ich dir auch s-sagen, dass alles g-gut ist", weinte sie. Ich würde mich zwar nie als Menschenkenner betiteln, jedoch meinte ich starken Schmerz in ihrer Stimme zu vernehmen. "Also möchtest du nicht reden?", bot ich ihr an, da ich nicht wusste, ob sie nun ihre Ruhe brauchte oder nicht. "D-doch ich vertraue d-dir Micha", meinte sie unter Tränen, als sie mir in die Augen blickte. Ich wusste nicht, ob ich mich schlecht fühlen sollte, dass ich sie zum Weinen gebracht habe oder ob ich mich gut fühlen sollte, weil sie mir ein Geheimnis anvertrauen wollte. "Also", holte sie tieft Luft,"damals hat es gebrannt bei uns. Alle waren in der Küche, in welcher das alles passierte. Ich habe gelernt, bis ich alle habe schreien hören. Also bin ich schnell nach unten und stand vor den Flammen und...dann wurde das Feuer weniger und alle l-lagen t-tot in der K-üche". Zum Ende hin musste sie wieder etwas mehr schluchzen. "Das tut mir leid...aber wie ist das Feuer denn ohne fremde Hilfe weniger geworden?", fragte ich interessiert, obwohl das vielleicht nicht der beste Zeitpunkt war, so etwas zu fragen. Dado hingegen riss die Augen auf. "Du Micha, ich kann dir doch alles sagen, oder?", hakte sie vorsichtig nach. Ich nickte ruhig. "A-also ich habe...die Flammen...aufgesogen. Mit den Augen und meine Familie...sie sind nicht tot...sie leben, nachdem ein paar Tränen von mir auf ihre Körper gefallen sind", redete sie mir unsicher zu. Verwundert sah ich sie an. "Du kannst Menschen wiederbeleben?", fragte ich zur Sicherheit. "Ja, aber nur wenn ich vorher Feuer aufgesogen habe und auch nur 5 in meinem Leben...und naja 3 habe ich schon wiederbelebt. Und...ich kann auch Feuer entfachen, aber das kann ich nicht kontrollieren, es passiert einfach, wenn ich vor Wut koche. Ich habe viel zu den ganzen Legenden gelesen, ich würde gerne die anderen 6 Kraftträger finden. Aber du wirst mich jetzt eh hassen, nicht wahr?", sagte sie, als sie sich beim Reden ihre Beine an die Brust gezogen hat. Ich wusste nicht, ob es der richtige Zeitpunkt wäre es ihr zu offenbaren, jedoch fasste ich all meinen Mut zusammen und legte auch sanft meine Hand auf ihre. "Nein...", sagte ich, "ich bin auch Kraftträger...ich habe alle meine Freunde verloren, ich bin nur durch die Kraft des Anhaltens der Zeit entkommen...". "Wirklich?", fragte sie mich mit großen Augen. Ich nickte, hielt ihre Hand ein wenig fester. Auch mir schossen Tränen in die Augen. "Ich habe zwar nicht mehr die Freunde von früher, aber...ich habe dich", flüsterte ich ihr zu. "Und ich meinte das heute genauso, wie ich es gesagt habe. Du bist wunderschön", sagte ich weiter, "darf...darf ich dich küssen?". Mit einem bezaubernden Lächeln beugte sich Dadolein zu mir rüber, wodurch ich mit allen Gefühlen in mir meine Lippen auf ihre legte.

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Ui so ein cuter fluff. Nächste Woche Samstag kommt noch ein Kapitel. Warum so "viel" kommt? Kp bin hyped.
Und ja ich habe Maudado jetzt weibliche Pronomen gegeben, weil sie ja non-binary ist und joa.

Thanks für 1,15k O.o
1500 Wörter

Jeder ist irgendwann am Ende ~Glpalle, Zomdado, TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt