#20/Eine Übergabe

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PoV. Maudado

Verträumt öffnete ich meine Augen. Ich befand mich offenbar in einem Krankenhaus. Langsam setzte ich mich auf. Zu meiner Linken befand sich ein schlafender Palle und schräg gegenüber von mir lag T, der schon wach zu sein schien.

Meine Erinnerungen an den gestrigen Tag waren verschwommen. Ich hatte geweint, Micha hatte mich gerettet oder habe ich ihn gerettet? Verwirrt schüttelte ich den Kopf und ließ diesen müde in meine Hände fallen.

„Hey, alles okay bei dir?", fragte mich T auf einmal. „Ja", antwortete ich, „ich weiß nur nicht mehr ganz, was gestern passiert ist".

Verständnisvoll nickte mein Gegenüber. Ein Arzthelfer kam ins Zimmer: „I'm seeing you're doing fine so far. Your teacher told me to inform you that one of his friends will fly back with you today. How about packing some stuff?".

Ein wenig verunsichert nickte ich und setzte meinen Fuß auf den kalten Boden. Mein Koffer stand direkt neben meinem Bett. Benommen öffnete ich diesen und pickte mir einfach irgendwelche Klamotten raus. Dann verschwand ich auch schon im kleinen Bad und ließ meine Sachen auf den Boden fallen. Erst während des Anziehens schaute ich mir die Kleidung genauer an. Ein orangefarbener Hoodie, eine blaue Hose und Socken mit süßen Hunden drauf. Bei dem Anblick musste ich ein wenig schmunzeln. Hunde waren schon niedlich.

Ich trat aus dem Badezimmer und schaute direkt auf einen oberkörperfreien Palle. „Uah, kannst du dich nicht woanders umziehen?", rief ich ihm verlegen zu, als ich meinen hochroten Kopf hinter meiner Hand versteckte.

„Warum denn, ich weiß doch, dass ihr beide zwei andere Liebhaber habt", sagte er lachend, nachdem er sich auch einen Hoodie über den Kopf gezogen hatte. T lachte nur belustigt. Ich hingegen trat kopfschüttelnd aus der Tür und schloss meinen Koffer.

„Jetzt müssen wir nur noch auf den Kumpel von Herr Jokezal warten, oder?", wollte T sichergehen. „Joa", meinte Palle knapp, während er sich gelassen zurücklehnte. „Ey wir könnten ja auch eigentlich Wahrheit oder Pflicht spielen, oder?", schlug er gleich darauf vor. Ich schüttelte erneut den Kopf: „Bei dir jagt auch eine dumme Idee die nächste". Palle seufzte daraufhin nur. Wahrheit oder Pflicht, jetzt geht's aber los hier.

Es dauerte nichtmal lange, da kam schon ein großer, rothaariger Mann mit Brille in unser Zimmer. „Ich habe gehört, ihr und ich fliegen zurück", sprach der Fremde in gebrochenem Deutsch.

Wir nickten ihm alle zu und schon griff ich zu meinem Koffer, bevor wir ihm folgten. Als wir aus dem Krankenhaus traten, stand auch schon ein Auto davor, welches seines zu sein schien. „Wenn etwas ist, einfach sagen, ja?", teilte er uns mit. Ich konnte nicht anders als zu schmunzeln. Er gab sich so viel Mühe mit uns auf deutsch zu reden.

Wir fuhren nicht lange, da waren wir auch schon am Flughafen angekommen. Die Person, dessen Namen ich immernoch nicht wusste, drückte uns allen Flugtickes in die Hand und schon ging die Prozedur am Flughafen los. Check-in, Boarding, zum Gate laufen und schneller als ich dachte, saßen wir auch schon im Flieger auf den  Weg nach Köln. Ich schloss die Augen. Ich war einfach viel zu müde, aber ich wusste, dass ich wahrscheinlich heute noch bei der Polizei aussagen müsste. Oh man.

Ich wurde wach, weil mich jemand oder etwas oft anstupste. Schlaftrunken blinzelte ich ein paar Mal. Es war T, der mich so sanft wie möglich wecken wollte. Mit Palle und T an meiner Seite verließ ich das Flugzeug. „Ich komme noch mit euch mit in Zug", erklärte uns der Kumpel von unserem Lehrer. 

Und schon saßen wir zu viert im Zug auf dem Weg nach Hause. Ich konnte es gar nicht abwarten Zombey um den Hals zu fallen. Nicht lange dauerte es, da konnten wir auch schon aussteigen. Vom  Bahnhof dauerte es nur 5 Minuten zu Micha. „Manu hat gerade in unsere Gruppe geschrieben, dass wir alle zu Micha sollen", teilte Palle uns mit. Na toll, also keine Zweisamkeit mit mir und ihm. „Tschüss", verabschiedete sich der Mann, der uns die ganze Zeit begleitet hat. Wir winkten ihm noch zum Abschied zu, bis wir uns selbst auf den Weg machten.

Jeder ist irgendwann am Ende ~Glpalle, Zomdado, TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt