#17/Wenn das Leben einen verlässt

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[! Explizite Beschreibung von Blut und Biologie (Zerstörung des Körpers) !]

PoV. Zombey

Ich hörte einen schrecklichen Schrei, vermutlich von Manu. Jedoch gewann in diesem Moment Maudado meine volle Aufmerksamkeit. Nur am Rande bekam ich mit, wie T und Ardy aus dem Raum stürmten und Palle sich, mit vor Schreck geweiteten Augen, an einem der Tische festklammerte. Allerdings rannte ich geradewegs auf Dado zu. Sie war auf die Knie gesunken und hielt ihre Hand gegen ihren Mund gepresst. Möglichst zügig kniete ich mich neben sie, hielt ihr einige blonde Strähnchen aus dem Gesicht. Ein paar Sekunden und wenige, tiefe Atemzüge später, konnte sie endlich die Hand, welche sie sich vor ihren Mund geschlagen hatte, entfernen. Fürsorglich schreichelte ich ihren Kopf, bis ihre schönen, grünen Augen meine kreuzten. Kurz dachte ich von ihnen in einen Bann gezogen zu werden, aber die Realität hielt mich davon zurück.

Ich merkte, dass ich kaum etwas aus meiner Umgebung mitbekam, viel zu sehr war ich bemüht meinen Freund so gut es geht zu versorgen. Ich sprach ihr gut zu, tätschelte sie und achtete darauf, dass ihre Atmung regelmäßig ging. Nach einer undefinierbaren Zeitperiode, in der ich mich sorgenvoll um mein Gegenüber kümmerte, hörte ich Palle plötzlich schreien. Nur ganz kurz schwenkte mein Blick herüber zu einem meiner besten Freunde, als ich plötzlich ein riesiges Wesen im Raum vernahm. Eingeschüchtert drückte ich die Blondhaarige näher an mich und hielt sie fest in meinem Klammergriff. Vor uns war ein imenser, weißer Drache, der wahrscheinlich mit einem Hieb enormen Schaden anrichten könnte. Palle schien vertraut mit dem Schuppentier, denn er stieg direkt auf dieses auf, bevor er erneut zu schreien begann: "MICHA BRING DADO IN SICHERHEIT! KIOTO NUTZ' DEIN GIFT".

Sofort kam ich Palles Befehl nach und trug Dado im Brautstil aus dem Saal. Ich riss die Tür der Glasfront auf und bog direkt rechts ab, um in unsere geliebte Gartenanlage zu gelangen. Ich war in einen solch schlimmen Panikzustand versetzt, dass ich nicht einmal mehr mitbekam, wie sich Maudado an meinem Nacken festhielt, um nicht so viel zu wackeln. Das Adrenalin wurde massenweise durch meinen Körper gepumpt und meine eigentlich schon müden Beine trugen mich unerbittlich weiter bis zu dem alten Gewächshaus. Unruhig ließ ich sie auf der Bank ab. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Nervös setzte ich mich neben die Bank auf den Boden und schaute sehr besorgt in Richtung des Eingangs.

Dann spürte ich etwas warmes an meiner Hand. Es war die von Dado. Sie hatte ihre Finger bereits mit meinen verschränkt, als sie mir eindringlich in die Augen sah. "Es sieht nicht so gut aus, Herr Bergmann versucht uns allen unsere Kräfte zu stehlen, weil die Legenden besagen, dass man dann unsterblich wird. Mach dich auf das Kämpfen bereit, er müsste dann wahrscheinlich auch eine Kraft besitzen. Wenn er schon alle absorbiert hat, wird er jetzt Leute mit Blicken einfrieren können, Gedanken kontrollieren können und sich in einen Vampir verwandeln können", teilte sie mir diese Masse an Informationen mit.

"Wenn du angreifst, halt meine Hand, dann kann ich mich auch bewegen, dann können wir unsere Kräfte bündeln", meinte sie noch, während sie meine sehnige Hand etwas fester drückte. Sie flüsterte danach auch noch etwas, dass ich mich zum Kämpfen bereithalten solle.

Mittlerweile hat Maudado sich ein wenig aufgerichtet. Man merkte ihr zwar noch an, dass der Schock tief saß, aber sie schien sich wieder etwas gefasst zu haben.

Wie aus dem Nichts vernahm ich mehrere Schreie. Ein kurzer Blick zu Dado verriet mir, dass ich wohl nicht der einzige war, der das gehört hat. Das hörte sich ganz grausam an.

Nur wenige Minuten später ist es sehr ruhig geworden, wir hörten nichts mehr. Ich hatte so viel Angst, dass ich mich im Laufe der Zeit Hand in Hand mit Maudado hinter einem Baum versteckt hielt. Doch dann waren da Schritte, bewusste, schwere Schritte. Es mussten die von Herr Bergmann sein. Maudado zog sich an meiner Schulter näher an mich.

"Halt gleich direkt die Zeit an", flüsterte sie mir ins Ohr. Die Schritte wurden lauter. Ich erschrak kurz, als ich schließlich die Gestalt unseres Lehrer im Eingang des Gewächshauses sah. Sofort schnellte mein Arm nach vorne in Richtung des Monsters. Direkt fror alles um uns herum ein. Wir kamen aus unserem Versteck und ich hielt meinen weiblichen Gefährten weiterhin an der Hand, damit sie nicht auch einfriert. Sie zog mich ein wenig mehr zu Herr Bergmann und platzierte uns nah vor ihm. Sie kniff ihre Augen zusammen. Ich dachte kurz sie würde meine Hand zerdrücken, denn sie verkrampfte unnormal stark.

Sie öffnete die Augen wieder, in ihrem Blick lag purer Hass und der Wille nach Rache. Vor ihr funkelten aprupt ein paar Funken auf. Es wurden immer mehr, bis sie sich allmählich zusammenfanden und aus den Fünkchen lodernde Flammen wurden. Je länger Maudado den Boden vor ihr fixierte, desto größer und bedrohlicher wurden die Flammen. Ich spürte, wie ich nicht mehr lange die Kraft dazu hatte, die Zeit weiter anzuhalten, als das Feuer schon langsam auf Herr Bergmanns Kleidung übersprang. 

Ich wollte sie gerade noch an ihrer Hand zurück in unser Versteck ziehen, als mich meine Kräfte entgültig verließen und alles um uns herum wieder anfing, sich zu bewegen.

Die Zeit lief wieder normal, vor uns brannte ein lichterlohes Feuer. Nur ein paar Sekunden später hörten wir schmerzvolle Schreie. Wahrlich klägliches Gebrüll, welches in die Helligkeit des Tages entlassen wurde.

Ich wurde wieder ein wenig hoffnungsvoller. Hatten wir es wirklich geschafft, hatten wir ihn so stark verletzt, dass wir ihn überwältigen konnten und dieser Alptraum endlich ein Ende hatte?

Ich konnte mir ein schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen, als die Flammen weniger wurden. Die Schreie hatten bereits aufgehört, das Feuer legte sich. Doch es kam anders als erwartet ...

Vor uns stand kein verbrannter Mensch, von dem nur noch ein Bruchteil seines Körpers vorhanden ist, stattdessen stand vor uns Herr Bergmann in seiner besten Form, den Arm zu uns ausgestreckt. An dem Arm waren noch die Partikel von großen Wassermassen, die auf die Steine unter uns tropften, zu erkennen. Ein in vielen Farben leuchtendes Auge und ein schiefes, wahnsinniges Lachen, zierten seine unausstehliche Visage.

„Ihr seid zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut", meinte er hasserfüllt und im nächsten Moment wurde ich mit einem brutalen Schlag aus Wasser zu Boden gedrückt, bevor eine weitere Welle über uns zusammenbrach und ich aus Atemnot viel Wasser verschluckte. Doch ich wurde von Maudado getrennt. Immer mehr Wasser schlug neben mir ein und ich hustete und röchelte kläglich. 

Auf einmal hörte ich Dado nach mir rufen, doch das Wasser schlug so wild um mich, dass ich kaum die Augen öffnen konnte, ohne sie gleich darauf aus Schmerz wieder zu schließen. Obendrein vernahm ich auch noch kleine Schreie meines Lehrers, die ich in dieser Weise schon einmal gehörte hatte, genau an diesem Ort. Mir blieb kaum Zeit. Weder zum Denken, noch zum Atmen, da spürte ich auch schon eine gewaltige Masse Energie auf mich einwirken. 

Es musste etwas wie ein Energieball gewesen sein, die starke Macht des Wassers wurde von jeder meiner Zelle aufgenommen und zerbarst diese von innen. Ein Schrei aus purem Schmerz verließ meine Kehle, doch es wurde nicht weniger. Ich spürte wie immer mehr meiner Zellen platzten. Meine Haut-, Blut-, Hirn- und Nervenzellen. Ich konnte jede einzelne Zelle platzen spüren, wie das Blut in den Adern aufbrach und durch die fehlenden Hautzellen meinen Körper verließ. Eine gewaltige Blutlarche fing an sich unter mir zu bilden. Auch in meine Hirnzellen bohrte sich die enorme Wasserenergie hinein, die Struktur meines Gehirns brach auf, meine Schädeldecke zersprang, es schien, als würde mich der Wasserball auffressen und dann zu Boden drücken. Das schlimmste waren dennoch die Nervenzellen. Die reizbaren, sensiblen Bahnen, wurden brutal von den Energiepartikeln angegriffen und durch das Einreißen der Zellmembran zum Aufplatzen gebracht, wodurch all das Zellplasma austrat und sich mit der Masse an Blut unter mir zu einem übel riechenden Gemisch zusammenband, was mich entgültig über die Klippe stieß und mir bewusst wurde, dass ich hier genau in diesem Moment mein Leben lassen würde.

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Was hab ich da nur fabriziert?

Naja Grüße an meine Schwester, die mir Grundlagen in Bio nochmal beibringen musste, weil ich 'ne richtige Niete in Bio bin und das deswegen möglichst schnell abgewählt habe hehe...

Sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt, ich war ein bisschen stupid und habe es einfach vergessen ;-;

Naja egal. Bis bald eure Mana~

Danke für 1,49k reads <3

1359 Wörter

Jeder ist irgendwann am Ende ~Glpalle, Zomdado, TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt