Als ich erwachte, spürte ich Ethans Körper an meinem. Ich hörte seinen leisen Atem, also schlief er noch. Er strahlte Wärme aus, vorallem weil er zusätzlich einen Arm um mich gelegt hatte und mich fest an sich zog. Ich fühlte mich geborgen und sicher, ja sogar geliebt. Ich schloss die Augen und genoss dieses Gefühl noch einen Moment.
Dann zog ich vorsichtig seinen Arm von mir und stieg leise aus dem Bett, um ihn nicht zu wecken. Schnell schnappte ich mir frische Unterwäsche und verschwand ohne Geräusche zu machen aus meinem Zimmer. Im Anflug leichten Wahnsinns nahm ich sein Shirt auch noch mit. Im Bad zog ich mir die Sachen kurz an und betrachtete mich im Spiegel. Zum Glück waren meine Eltern und Nick nicht da, denn sonst könnte ich nicht nur in Ethans Shirt durchs Haus rennen. Das schwarze Oberteil ging mir nämlich nur bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Aber es gefiel mir, wie ich in seinem Shirt aussah und zusätzlich dazu strahlte ich immer noch, auch wenn meine Haare ein wenig verwuschelt waren. Ich machte einen..sexy Eindruck, und das gefiel mir.
Fröhlich grinsend machte ich mich auf den Weg in die Küche, um Frühstück zu machen. Es war schon nach elf, wie ich bald feststellte und nach zwanzig Minuten hatte ich einen Stapel Pfannkuchen, Nutella, Sirup und Orangensaft auf meinem Tablett, das ich anschließend vorsichtig hochbalancierte.
Als ich die Tür öffnete und eintrat, sah ich Ethan gerade die Rollläden öffnen. "Guten Morgen, meine Schöne!", grinste er mich an und riss die Augen auf, als er mich betrachtete. Ich grinste zurück und stellte gerade das Tablett ab, als er mich von hinten schnappte und an sich drückte. "Weißt du eigentlich, wie scharf du in meinem Shirt aussiehst?", flüsterte er mir von hinten ins Ohr. Ich erschauderte und obwohl ich mir schon gedacht hatte, dass es ihm gefällt, musste ich grinsen. Ich genoss es sofort, als er begann mich von hinten im Nacken zu küssen und drehte mich um, um ihm einen kurzen richtigen Kuss aufzudrücken.
Seufzend löste ich mich von ihm, als ich an die Pfannkuchen dachte, die kalt werden würden. "Lass uns frühstücken!", sagte ich und zog ihn wieder zum Bett.
"Du in meinem Shirt und Frühstück im Bett..das ist der beste Morgen meines Lebens.", raunte er mir zu. "Nach der besten Nacht meines Lebens." Ich wurde rot, kicherte aber dennoch und drückte ihm fröhlich noch einen Kuss auf. Dann setzten wir uns gemütlich hin, um zu essen. Wir redeten über alles mögliche, und Ethan fragte mich in einem ernsteren Moment, ob alles in Ordnung bei mir wäre, im Bezug auf die letzte Nacht. Ich liebte ihn für diese Art von Fürsorglichkeit und bestätigte natürlich seine Frage. Ich ließ mich zwischendurch sogar von ihm füttern und Ethan beteuerte, es wären die besten Pfannkuchen gewesen, die er je gegessen hatte. Er brachte mich mit all seinem (teilweise übertriebenen) Lob und Dank erneut zum Lachen.
Nachdem wir anschließend noch eine Weile in meinem Bett kuschelten und redeten, erhob ich mich schwerfällig. "Hey, wohin gehst du?", beschwerte sich Ethan und schnappte sich in einem schnellen Griff mein Handgelenk. "Bleib da.", bettelte er mit Hundeblick. Ich lachte und versuchte mich loszumachen.
"Ethan! Lass mich los!", versuchte ich mich grinsend zu wehren, doch er ließ nicht locker. "Es ist schon spät, meine Eltern kommen bald wieder. Und schau mal was wir anhaben!", setzte ich ihm entgegen und warf einen bedeutungsvollen Blick auf seinen Oberkörper, der logischerweise nackt war, da ich ja sein Shirt trug. Deswegen saß er nur in Boxershorts in meinem Bett.
"Ich dachte dir gefällt das, wenn ich nichts anhabe und du mein Shirt trägst. Wir können auch gerne tauschen." Er betrachtete mich mit einem anzüglichen Blick, als versuche er sich daran zu erinnern wie ich oben ohne aussah. Ich bezweifelte, dass es ihm schwerfiel und unter seinem schweren Blick konnte ich nicht verhindern, dass die Spannung von gestern Nacht wieder in mir hoch kam.
"Das hättest du wohl gerne, hm?", konterte ich und setzte mich zurück auf seinen Schoß. Er hob leicht den Kopf und seine Augen strahlten mich dunkel an. Dann zog er mich ruckartig mit seiner Hand an meinem Hinterkopf zu sich herunter, sodass unsere Lippen aufeinander prallten. Ich schloss die Augen und war sofort in meinen Gefühlen für Ethan, und denen die sein Kuss in meinem Körper auslöste versunken. Seine Lippen waren rau, und er schmeckte süß, nach Orangensaft und..Ethan.
Nur mit größter Überwindung trennte ich unsere Lippen und widerstand der Verlockung, meine Lippen erneut zu senken. Stattdessen stand ich etwas atemlos auf und grinste schon wieder. "Wirklich Ethan. Stell dir mal vor, meine Mutter wäre gerade reingekommen." Während ich redete lief ich zum Schrank, und holte frische Sachen für mich heraus. "Das wäre wirklich peinlich gewesen. Sie mag dich zwar, aber wir sollten es nicht übertreiben. Du kannst duschen gehen wenn du möchtest, das Bad ist gleich nebenan." Ich redete mit dem Rücken zu ihm und bückte mich dabei bis zur untersten Schublade, in der die Klamotten waren, die ich bei meiner letzten Flucht aus Ethans Haus trug. Es war eine graue Jogginghose und das schwarze Pink Floyd T-Shirt. Ich grinste bei den Gedanken an diesen Morgen.
Dann drehte ich mich um. "Hier.", sagte ich und schmiss sie ihm zu. Er nickte, schien aber trotzdem abwesend zu sein. "Was ist los?"
Leichte Röte füllte sein Gesicht, und ich war schon etwas schadenfroh, dass nicht immer nur ich rot wurde, sondern er tatsächlich auch mal. Nur war die Frage, warum?"Ich..ähm..du solltest dich nirgendwo anders in dem Outfit bücken.", brachte er heraus und die Röte verschwand nach einem kurzen Moment aus seinem Gesicht, wo stattdessen ein breites, schmutziges Grinsen Platz nahm. Der nicht-rotwerdende Ethan war wieder da.
Ich war so auf meinen Redefluss vertieft und an meine Gedanken an den Morgen nach der Party, dass ich nicht darauf geachtet hatte in welcher Position ich Ethan meinen Hintern hinstreckte. Das fand er vermutlich nicht schlecht, da ich ja nicht mal eine Hose trug. Und ich war wirklich von mir selbst überrascht, denn ich fand es gar nicht schlimm oder peinlich. Stattdessen verdrehte ich als Antwort nur offensiv die Augen, konnte aber ein Grinsen trotzdem nicht verhindern."Und wie war das gleich mit dem Augenverdrehen?", fügte er noch hinzu und ich war stolz auf mich, dass ich nicht schüchtern, rot oder kleinlaut wurde, sondern einfach laut lachen konnte und die Augen absichtlich erneut verdrehte und meinen Blick dabei nicht von ihm nahm. Ich hatte seinen anzüglichen Witz natürlich verstanden und ich liebte diese Seite an ihm, die mich zum Lachen brachte aber auch, dass er einfach so viele verschiedene Seiten hatte.
Ich war den ganzen Morgen so gut drauf wie schon lange nicht mehr. Ich lachte, scherzte mit Ethan um die Wette und fühlte mich einfach nur glücklich. Er brachte mich zum Lachen und erfüllte mich mit Lebensfreude und Glück. Ich fühlte mich einfach rundum wohl, musste und wollte nichts vor ihm verbergen, etwas dass ich bei meinem Exfreund nie gespürt hatte. Er war es auch, der seit einigen Tagen in meinem Kopf herumgeisterte, da Ethan noch immer nur oberflächlich von seiner Existenz wusste, sonst aber nichts. Ich wusste, dass Ethan mir Zeit ließ, wusste aber auch, dass ich es ihm irgendwann erzählen musste. Und zwar am besten bevor die Zwei aus irgendeinem Grund aufeinander trafen und mein Exfreund Ethan keine schönen Dinge über mich erzählen würde.
Ein Gefühl sagte mir aber, dass heute nicht der ideale Moment war um es ihm zu erzählen. Dieser Morgen danach sollte nur uns gehören und in guter Erinnerung bleiben. Deswegen verdrängte ich die schwierigen Gedanken und Fragen zurück in meinen Kopf. Später war auch noch Zeit, jetzt wollte ich mein Glück vollends auskosten. Später.
Kurz darauf schmiss ich ihn aus meinem Zimmer ins Badezimmer zum Duschen. In der Zwischenzeit duschte ich selbst kurz in unserem zweiten Badezimmer, zog mich an und war fertig mit Aufräumen, als Ethan mit nassen, verwuschelten Haaren und einem Grinsen (verschwand das eigentlich nie?) in mein Zimmer kam. "Alle Spuren beseitigt?", fragte er augenzwinkernd und ich nickte. Meine Haare waren noch nass und ich beschloss, sie noch kurz zu einem seitlichen Zopf zu flechten. Währenddessen tippte Ethan irgendetwas auf seinem Handy. "Und was haben wir heute vor?", fragte ich ihn anschließend.
"Gut dass wir geduscht haben!", verkündete er als Antwort und ich sah ihn verwirrt an. "Wir gehen mit der Gruppe von gestern schwimmen!", fügte er hinzu und lächelte mich an.
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Closer to you
Teen FictionEigentlich führt Olivia Winter ein ganz normales Leben. Neben guten Noten in der Schule hat sie zwei beste Freundinnen und ihre Familie und lebt so glücklich ihren gewohnten Alltag. Das ändert sich, als auf einmal ein neuer Schüler in ihre Jahrgangs...