"Also meinst du ich kann so gehen oder eher nicht?", fragte ich besorgt bei Sophie nach. Ich hatte ihr ein Bild
von mir in meinem Outfit geschickt, und brauchte jetzt ihre modische Beratung. Ich wollte für Ethan gut aussehen."Hmm, klar.", murmelte sie, und klang ganz weit weg, obwohl wir vorher schon eine Weile telefoniert hatten. Was war denn jetzt los? "Sophie? Noch anwesend?", hinterfragte ich nochmal etwas lauter.
"Hä? Was?", fragte sie jetzt ins Telefon und ich hörte wie sie kichern musste. "Tut mir leid Liv, ich hab grade mit Colin geschrieben und er ist einfach total mein Typ!" Ihr verliebtes Lachen freute mich. "Also was war jetzt?", kam wenig später ihre Reaktion.
"Was ich anziehen soll, Sophie! Ich hab ein Bild in die Gruppe gestellt, und dich nach deiner Meinung gefragt."
"Achso stimmt ja", wieder hörte ich sie kichern und ich konnte nicht anders, als instinktiv die Augen zu verdrehen. "Sorry, ehrlich, ich versuche mich zu bessern." Sie räuspere sich. "Also, graue Hose, schwarze Bluse, roter Schal, lange Ohrringe. Du siehst perfekt aus. Alltäglich, aber trotzdem elegant und ein Touch sexy. Mach dir keinen Kopf und genieß einfach den Abend.", riet sie mir.
Ich beobachtete mich selbst im Spiegel und drehte mich bei ihren Worten um meine Achse. Sie hatte Recht, es sah gut aus. Ich war mega aufgeregt, obwohl es nicht unser erstes Date war, und wir schon zusammen waren. Ich hatte mir vorgenommen, heute meine letzten Zweifel abzulegen und alles mit Ethan zu besprechen. Und nach allem, was er mir anvertraut hatte, verdiente er es eigentlich, von Robert zu erfahren. Doch ich war mir nicht sicher, ob ich schon so weit war.
Kopfschüttelnd verschob ich den Gedanken. Jetzt eher volle Konzentration auf Ethan.
Ich verabschiedete mich von Sophie, die mir viel Spaß wünschte, und sagte ihr nochmal, wie sehr ich mich darüber freute, dass sie jemanden kennengelernt hatte, und dass sie mich mit Geschichten über ihn niemals nerven würde.
Pünktlich um 19:00 Uhr klingelte es an der Tür. Da ich diesmal total im Zeitplan war, zog ich noch meine Jacke an, schlüpfte in meine Schuhe und öffnete dann die Tür.
Und mal wieder stand er da. Mit einem verwegen Grinsen sah er mich an und drückte mir dann einen kurzen Kuss auf. Das Kribbeln in meinen Lippen ließ mich grinsen und ich sah ihn an. Kurz verlor ich mich in seinem Anblick, schüttelte dann den Kopf und zog die Tür hinter mir zu. Sobald ich ihn angeschaut hatte, war meine Nervosität wie verflogen. "Irgendwie hab ich ein Deja- Vu.", teilte ich ihm meine Gedanken mit.
Er grinste und nahm meine Hand, um zum Auto zu schlendern. Die Wärme seiner Hand übertrug sich auf meine und ich erwiderte den Handdruck. "Aber letztes Mal war ich wesentlich nervöser.", verriet er mir.
"Ehrlich?", fragte ich nach, während ich ins Auto stieg. Er nickte und startete den Motor. "Ich hatte Angst, dass du es dir anders überlegst." Er lächelte mich liebevoll an. "Danke Liv."
Ich lächelte nur vor mich hin und ließ das unkommentiert. Ich bereute es keineswegs, ihm eine Chance gegeben zu haben und war absolut glücklich damit. Er fuhr in die Dunkelheit und ich spürte, wie er nach einiger Zeit meine Hand ergriff. Ich betrachtete unsere verschlungenen Hände, die auf meinem Oberschenkel lagen, und konnte nicht anders, als verliebt (und wahrscheinlich ziemlich dämlich) zu grinsen.
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"Warum verrätst du mir nicht einfach, welchen Film wir sehen?", fragte ich ihn etwas genervt.
"Weil ich will.", sagte er grinsend und zog mich zum Popcornstand. "Und weil es so spannender ist." Ethan hatte eine kleine Geheimniskrämerei um die Filmwahl gemacht, und trotz meiner ständigen Fragen nichts verraten. Die Tickets waren auf seinen Namen reserviert, und wir mussten den geschlossenen weißen Umschlag extra an einem anderen Schalter abholen. Er hatte selbstverständlich darauf bestanden, zu bezahlen und ich hatte ihn gelassen.
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Closer to you
Teen FictionEigentlich führt Olivia Winter ein ganz normales Leben. Neben guten Noten in der Schule hat sie zwei beste Freundinnen und ihre Familie und lebt so glücklich ihren gewohnten Alltag. Das ändert sich, als auf einmal ein neuer Schüler in ihre Jahrgangs...