"..Pool.", endete er. "Plus Umkleiden, Whirlpool und Sauna." Ich war mal wieder geschockt, wie toll eines ihrer Zimmer aussehen konnte. Es war ein Traum. Der gesamte Raum war weiß gefließt, und ich kam mir vor wie in einem großen Hallenbad, abgesehen davon dass es leer war. Der längliche, stark beleuchtete Pool ging weit in den Raum hinein und war mit vielen Lichtern ausgestattet, was ihn durch die Dunkelheit draußen noch mehr zum Vorschein brachte, da er regelrecht strahlte. Es machte die Atmosphäre geheimnisvoll und ein wenig romantisch. "Ich ziehe hier ein.", verkündete ich entschlossen, während ich zum Beckenrand lief, um es mir aus der Nähe anzusehen. Ethan folgte mir und wir liefen am Beckenrand entlang, denn ich wollte mir noch den Whirlpool anschauen. Es war wirklich total toll, ich musste dringend mal zum Baden vorbeikommen. Allerdings ohne Ethan, was in seinem Haus wohl schlecht möglich war.
Ich wendete meinen Blick zum Wasser und sah dabei zu wie es kleine Wellen schlug, als ich meine Hand hinein tat und sie bewegte. Gerade als ich mich aufrichtete und zu Ethan drehen wollte, spürte ich einen Stoß in Richtung Wasser, der logischerweise von einem fies grinsenden Ethan stammte. Ich besaß gerade noch die Geistesgegenwärtigkeit, während ich schwankte, seinen Arm zu packen und ihm mit mir zu reißen. Gemeinsam tauchten wir in das blaue Nass ein.
Prustend kam ich wieder an die Oberfläche, und stellte erst mal fest, dass das Wasser total warm war. Dann sah ich mich nach Ethan um, der keinen Meter hinter mir auch auftauchte. Ich schwamm, so schnell es mit den triefenden Klamotten ging zu ihm und schmiss mich auf ihn. "Aaaaargh! Du Mistkerl!", rief ich, konnte mich aber nicht zusammenreißen und musste lachen. "Das wirst du büßen!" Ich versuchte ihn mit all meinem Körpergewicht unterzutunken, aber er schien unbezwingbar zu sein. Lachend und mit einer Leichtigkeit hob er mich stattdessen hoch und wirbelte mich herum, um dann mich unterzutauchen. Leider war er erfolgreicher als ich, was mich aber nicht entmutigte. Ich startete einen neuen Angriff und bespritzte ihn mit einem Schwall Wasser, der ihn daraufhin mitten um Gesicht traf. Er schaute böse und rachesuchend und kam zu mir. "Ich krieg dich!", rief er, und sein wunderschönes Lachen hallte laut. Wir blödelten im Wasser herum, wie zwei Kleinkinder und ich muss sagen, ich hatte eine Menge Spaß dabei und schon lange nicht mehr so viel gelacht.
"Ich kann nicht mehr.", verkündete ich irgendwann keuchend und noch kichernd und schwamm zum Beckenrand. Dort stellte ich mich auf die Erhöhung, so dass ich problemlos im Wasser stehen konnte. Ethan folgte mir und lächelte auch, allerdings nicht mehr belustigend, sondern eher verführerisch. Wir blickten uns in die Augen und ich hatte das Gefühl, dieser Moment würde ewig andauern. Es war wie ein Gespräch ohne Worte, und ich hatte Mühe, die aufkommenden Gedanken zu unterdrücken. Ein fast ununterdrückbares Verlangen ihn zu küssen kam in mir auf. Gerade als ich daran dachte es umzusetzen, unterbrach er ganz plötzlich den Blickkontakt, und das Verlangen verließ mich großteils wieder. Ich kam mir mal wieder blöd vor, da ich wirklich den Wunsch hatte und ihn sogar als realistisch ansah. Dies war nicht der Fall, obwohl ich kurz davon überzeugt gewesen war. Starr stand ich einen Moment da, während Ethan sich aus den Pool hievte.
Dann drehte er sich um und gab mir seine beiden Hände, um mich dann rauszuziehen. Sie waren nass und rutschig, aber strahlten trotzdem Wärme aus. Ich bekam sofort Gänsehaut, die Frage war jedoch ob wegen der Kälte oder wegen des Hautkontakts. Zusätzlich zu meinem Gewicht, kamen noch die wassergetränkten Klamotten, aber Ethan zog mich mit einem kräftigen Ruck hinaus, so dass ich fast auf ihm landete. Schnell wich ich ihm aus, um die Situation nicht zu wiederholen. Er holte aus einem Regal große, weiße und flauschige Handtücher, mit denen wir uns einwickelten. "Wir machen ja alles nass.", bemerkte ich als wir in Richtung Flur liefen. "Das macht nichts, mach dir keine Sorgen." Still liefen wir die Flure entlang, und hingen beide unseren Gedanken nach. Bei der geheimnisvollen Türe lief ich langsamer und besah sie nochmal genauer, aber außer schwarz war da nichts zu entdecken.
Oben angekommen blieb ich an der Türschwelle stehen und ließ Ethan an mir vorbei laufen. Die Tatsache dass mir total kalt war und meine Klamotten an mir klebten, ließ mich inne halten. Meine Haare klebten an meiner Kopfhaut und ich musste aussehen wie der letzte Depp. "Scheiße, ich bin total nass!", fluchte ich. Er wendete seinen Kopf zu mir und blieb dann im Raum stehen. Endlich wurde sein ernster Gesichtsausdruck wieder durch einen fröhlichen ersetzt, denn er lächtelte hämisch. "Echt jetzt? Ich dachte tatsächlich, du wärst auf dem Weg nach oben getrocknet." "Haha.", erwidere ich nur trocken, es war kein Grund sich schon wieder über mich lustig zu machen. Er öffnete seinen Schrank und kramte kurz in ihm herum. "Hier fang!", rief er dann und ich reagierte sogar. "Was ist das?", fragte ich skeptisch, nachdem ich mir den Pulli und die graue Jogginghose angesehen hatte, die ich nun in der Hand hielt. "Also wenn du das nicht siehst kann ich dir auch nicht helfen.", war sein Kommentar, während er nochmal den Kopf in den Schrank steckte und etwas suchte. "Das Bad ist gleich nebenan, rechts."
Toll, jetzt sollte ich auch noch seine Klamotten anziehen? Das kam ja total, als wäre ich seine Freundin oder so. Ich blieb im Zimmer stehen und sah wohl immer noch zweifelnd aus, aber eigentlich hatte ich keine Wahl, außer ich wollte eine Lungenentzündung kassieren. Anscheinend hatte er jetzt wohl gefunden was er suchte und sah mich wieder an. "Du kannst auch nass bleiben wenn du willst.", sagte er und sein Blick blieb an meinem schwarzen Top hängen, das eng, wirklich sehr eng anlag und alle Rundungen betonte. Genauer gesagt hing sein Blick in meinem Ausschnitt. "Ich hätte absolut nichts dagegen wenn du so bleibst." Das gab mir zusätzlich zu der Kälte den letzten Ruck und ich drehte ihm den Rücken zu, um ins Bad zu stampfen. Ich bildete mir ein, ein leises Schmunzeln von ihm zu hören.
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Closer to you
Teen FictionEigentlich führt Olivia Winter ein ganz normales Leben. Neben guten Noten in der Schule hat sie zwei beste Freundinnen und ihre Familie und lebt so glücklich ihren gewohnten Alltag. Das ändert sich, als auf einmal ein neuer Schüler in ihre Jahrgangs...