Er nickte und schaute mich herausfordernd an. "Keine Ahnung wie du da draufkommst, aber ich bin für Verrücktes immer zu haben. Lass uns doch wetten."
Ich zog bei Wetten oder beim Losen eigentlich immer den schwarzen Peter oder eben die Niete, weshalb ich kurz stockte. Aber jetzt wollte ich keinen Rückzieher mehr machen.
"Ok und um was?", fragte ich.
"Wenn du meine Eissorte errätst, hast du einen Wunsch bei mir frei. Wenn ich aber deine Eissorte errate, kommst du am Montag zu mir. Ich weiß dass du nicht gekommen wärst, aber das Angebot steht noch und wenn ich es rauskrieg kommst du." erwiderte er und ich sah den Einfallsreichtum in seinen Augen aufblitzen. Dabei hielt er mir die Hand hin.
"Naja, ich kenn dich ja gar nicht, da kann ich nicht gleich in dein Haus kommen, vielleicht bist du ja verrückt oder so.", versuchte ich mich zu verteidigen.
"Ja ist klar.", grinste er. "Zurück zur Wette: machst du jetzt mit oder kneifst du?"
"Ich denk nicht mal dran zu kneifen.", sagte ich und ergriff seine Hand. Wie immer als er mich berührte ging dieses ungewohnte Gefühl durch meinen Körper. Man sollte meinen, dass ich es inzwischen wüsste und mich daran gewöhne, aber es war jedes Mal, als ob er mich das erste Mal berührt. Das Gefühl verging, als er meine Hand losließ, dann konnte ich auch wieder klar denken.
"Und was ist wenn wir sie beide erraten?", fragte ich nach und grinste ihn dabei an.
"Das ist für uns beide zum Vorteil, würde ich mal sagen.", antwortete er und zwinkerte mir dabei zu.
Aus einem mir unbekannten Grund wurde ich plötzlich rot. Ich ließ meine Haare ins Gesicht fallen und sah nach unten, damit das nicht auffiel. Nur weil er mir zuzwinkert werde ich rot?
Anscheinend findest du ihn wohl doch nicht so doof, flüsterte mir meine innere Stimme zu. Ich wies sie an, gefälligst die Klappe zu halten,
und versuchte weiterhin die Röte zu verstecken.
Dummerweise merkte er es doch. "Bist du schon wieder rot? Bringe ich dich etwa in Verlegenheit?", sagte er und lachte kurz.
"Gar nicht!", rief ich aus und boxte ihn leicht in die Seite. "Lass uns endlich Eis kaufen und mich gewinnen!"
Er stellte sich vor die Gefriertruhe. "Du fängst an."
Früher, als Nick noch klein war haben wir immer Eisraten gespielt, aber irgendwann wurde es langweilig, da wir unsere Lieblingssorten inzwischen kannten. Er stand auf Schokoladeneis und ich Erdbeere. Allgemein mochte ich gerne Fruchteis. Und jetzt musste ich rausfinden, was Ethan mochte.
Ich sah ihn prüfend an und überlegte was er wohl so mochte. Er sah aus, als wäre er auch ein Schokotyp.
"Schokolade?",sagte ich also.
Er schüttelte den Kopf. "Hältst du mich für so einen Langweiler? Wer mag denn Schokoladeneis?"
"Mein Bruder Nick", antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Du hast einen Bruder?, fragte er erstaunt, so als ob es mir verboten wäre einen zu haben.
"Ist das denn falsch oder so?", erwiderte ich pampig. "Muss ja nicht jeder deinem Idealbild als Einzelkind entsprechen."
Das tat ich sowieso nicht, ich wich so von einem Idealbild ab, mehr ging gar nicht.
"Nein. Abgesehen davon hab ich gar kein Idealbild von Mädchen.", schmunzelte er. "Erzähl mir mehr über deine Familie."
Und so kam es, dass wir 20 Minuten später immer noch in der selben Reihe an der selben Gefriertruhe lehnten und über unsere Familien redeten. Also hauptsächlich ich, denn ich fand es toll dass er was über mich wissen wollte und hatte auch das Bedürfnis ihm mehr zu erzählen.
Ich wusste jetzt über ihn, dass er zwei Schwestern, Kate und Quinn, und einen Bruder Julian hatte, also war er auch kein Einzelkind.
"Die kleinste ist Kate, sie ist erst 6 Monate alt.", sagte er als stolzer großer Bruder.
Ich stellte mir ein kleines Mädchen mit Ethans Augen vor und schmolz dahin.
"Wie süüüüß! Du musst sie mir mal vorstellen, ich liebe kleine Babys."
"Aber klar doch. Wenn ich gewinne, lernst du sie umso schneller kennen. Was mich wieder zurück bringt: du hast doch zwei Versuche."
"Irgendwas mit Nuss? Haselnuss oder so?", riet ich weiter.
Er grinste. "Nein. Du hast noch eine Chance."
"Wer hat gesagt dass ich nur 3 Versuche hab? Jaja ich weiß ok, wie wärs mit Zitrone? Komm schon!", ich schaute ihn fragend und ein bisschen bittend an, aber er schüttelte nur wieder den Kopf.
"Ich verlier immer.", motzte ich vor mich hin.
"Oh du armes Mädchen.", grinste er. "Jetzt bin ich dran und lass dir eins gesagt sein: Ich verliere nie. Und wenn ich was besonders will, dann erst recht."
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Hey an alle :) sorry, dass ich letztes Wochenende nicht weitergeschrieben hab, ich war mit meiner Klasse in Berlin (*.*). Danke dass ihr meine Geschichte lest und votet, nächste Woche geht's weiter. :)
Hel :*
pauli98
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Closer to you
Teen FictionEigentlich führt Olivia Winter ein ganz normales Leben. Neben guten Noten in der Schule hat sie zwei beste Freundinnen und ihre Familie und lebt so glücklich ihren gewohnten Alltag. Das ändert sich, als auf einmal ein neuer Schüler in ihre Jahrgangs...