Mit Schmetterlingen im Bauch kehrte Yuna benommen zum Sonnenwohnheim zurück.
»Dann lass mich dir beweisen, dass dem nicht ist«, hörte sie ihn nach wie vor in ihrem Kopf sprechen und strich nachdenklich einen Finger über die Wange, wo er seine Hände zuvor daraufgelegt und ihr die sinnlichsten Gefühle geschenkt hatte. Aido setzte der Sinnlichkeit jedoch die Krone auf, als Yuna seine Lippen auf ihren gespürt hatte. Gedankenverloren strich sie auch mit dem Finger darüber und erinnerte sich an seinen süßlichen Geschmack, als sie seinen Kuss erwiderte und sich ihre Lippen zu bewegen anfingen. Yuna glaubte, einem Traum verfallen zu sein, von dem sie nicht wieder aufwachen wollte.
Am Wohnheim angekommen, öffnete Yuna lautlos die Tür und hoffte, ihre Zimmergenossin dabei nicht aufzuwecken. Als sie die Tür jedoch vorsichtig hinter sich schloss, wurde die Deckenlampe urplötzlich angeschaltet und ein lautes »Überraschung!« ertönte hinter ihr, was sie zusammenzucken ließ. Yuna drehte sich hastig um und sah vor ihr ihre Freundinnen Yuki, Sayori und Agatha um einen kleinen Tisch stehen, den sie mitten im Zimmer aufgebaut hatten. Auf diesem Tisch stand eine Erdbeer-Sahnetorte mit zwei Kerzen, die die Zahl »16« formten.
»Alles Gute zum Geburtstag! «, riefen die Mädchen synchron.
»W-Wahnsinn. Ich bin überrascht«, gab Yuna perplex zu und näherte sich dem Tisch. »Eine Geburtstagstorte zu dieser Uhrzeit?«
Sayori gähnte kurz. »Also ich wurde geweckt. Die anderen zwei Verrückten blieben die ganze Nacht wach.«
»Irgendeiner musste sich um die Torte kümmern. Und Yuki würde ich ganz bestimmt nicht nochmal in die Küche stellen!«, versetzte Agatha und stemmte die Hände in die Hüften.
»Hallo? Was soll das denn bedeuten?«, rief Yuki empört, »Ich bin gar nicht so schlecht, wie du mich hier darstellst. Yakisoba kann ich zum Beispiel ganz allein zubereiten! Und die schmecken! Frag Yuna!«
Die kleine Diskussion entfachte sich in einen kleinen Streit, der aber keineswegs die Stimmung zu zerstören drohte. Viel mehr amüsierte es Yuna, so wie sie sich über Yukis Koch- und Backkünste unterhielten. Unweigerlich fing sie an zu kichern, wobei alle Beteiligten verstummten.
»Ihr seid so lieb zu mir, Dankeschön«, erwiderte Yuna und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
»Sag nichts, Yuna«, meinte Yuki, »wir wollen, dass dein Geburtstag in guter Erinnerung bleibt.«
Diese Worte erwärmte ihr Herz. Zusammen mit ihren Freundinnen setzten sie sich auf die vielen Sitzkissen hin und nahmen ein Stück vom Kuchen. »Oh, da kam euch einer bereits zuvor«, fuhr Yuna fort.
»Wie meinst du das?«, fragte Sayori.
Yuna atmete tief durch und senkte den Blick. »Ich habe Aido-Senpai getroffen.«
Daraufhin stürzte sich Agatha regelrecht auf sie. »Erzähl mir alles!«
Sie zögerte und wechselte kurz einen Blick zu Yuki, die bereits das schlimmste befürchtet hatte, doch mit zittriger Stimme schaffte sie es, von ihrer kurzen Begegnung zu erzählen, auch wenn es ihr missfiel, den Kuss dabei zu erwähnen. Dieses Kapitel erschien ihr viel zu intim, um es überhaupt in Worte fassen zu können. Agatha jedoch machte keinerlei Anstalten, um Diskretion zu bewahren. Sie steigerte sich regelrecht in ihrer krankhaften Fantasie hinein und fragte selbst nach dem Geschmack des Kusses.
»Agatha!«, rief Yuna mit geröteten Wangen, »untersteh dich! Das gehört sich nicht!«
Sayori lächelte. »Du sprichst manchmal wie eine Prinzessin.«
»S-Seid ihr ein Paar?«, fragte Yuki schließlich, um von Sayoris Bemerkung abzulenken. Die Vertrauensschülerin war sehr bemüht darum, die Frage vorsichtig zu stellen, da sie nicht wusste, was diese plötzliche Situation zu bedeuten hatte. Yuki freute sich für Yuna, doch hoffte sie nur, dass ihre Freundin, so wie sie es ihr erzählt hatte, seine Erinnerungen an der Nacht tatsächlich verloren hatte.
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Ich werde dir folgen, bis ans Ende der Welt ♡
FanfictionAsuna alias Yuna lebte bei einer Familie, die aus adligen Vampiren bestand. Sie selbst aber war nicht als Level-B, sondern als Mensch mit besonderen Fähigkeiten geboren. Solche "Wesen" nannte man Shurshio. Vampire fürchteten diese Wesen, da ihre Fäh...