»Wow!«, stieß Agatha laut hervor, als sie die neue Schülerin in der Day-Class Uniform betrachtete. Sie passte ihr wie angegossen, doch Yunas prüfender Gesichtsausdruck verriet ihr eher, dass sie die Uniform nicht besonders mochte, wie sie sich schließlich eingestehen musste.
»Der Rock ist gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten lässt sich die Uniform tragen, glaub ich«, entgegnete sie und beäugte die Länge des Rocks mit Skepsis. Komisch, bei Yuki sah der Rock nicht so kurz aus. Sie wollte sich liebend gerne noch genug Zeit nehmen, um sich mit dem Gedanken abzufinden, diese Uniform nun täglich tragen zu müssen, aber leider stand ihr die Zeit nicht zur Verfügung, denn ein Blick auf die Uhr reichte bereits, um in Panik auszubrechen: Der Unterricht begann in fünf Minuten! Agatha war bereits in Hysterie ausgebrochen, denn wenn sie nicht pünktlich erscheinen würden, gäbe es für beide Nachsitzen. Deshalb ergriff sie nach Yunas Handgelenk und zerrte sie aus ihrem Zimmer, auch wenn für die neue Schülerin die Versuchung sehr groß war, sich am Türrahmen festzukrallen und das Gebäude erst gar nicht zu verlassen.
Als sie sich dem Schulgebäude näherten, wuchs in Yuna eine zunehmende Panik. Sie fühlte sich von der neuen Umgebung alles andere als wohl, und allein der Gedanke, in wenigen Sekunden von einer Vielzahl an fremden Menschen umgeben zu sein, ließ ihr Herz nur noch höherschlagen. Agatha war in diesem Moment ihre einzige Bezugsperson, an der sie sich klammern konnte. Die Brünette spürte das am eigenen Leibe, da die neue Schülerin ihre Hand stark festhielt, bis sie sie kaum noch spüren konnte. Für einen kurzen Augenblick befürchtete Agatha, dass ihr bald die Hand abfallen würde, doch das unbeschreiblich, glückliche Gefühl, eine Freundin gefunden zu haben, überwog dem Gefühl einer absterbenden Hand. Es wunderte sie, warum sie Yuna so schnell Vertrauen schenken konnte, was zumal bisher noch keiner geschafft hatte. Bereuen wollte sie es trotzdem nicht.
Kurz bevor die beiden den Klassenraum erreichten, sahen sie schon aus der Ferne, wie die Lehrerin bereits eintrat und die Tür hinter sich schließen wollte, weshalb aus Yunas Mund die Worte »bitte warten Sie!«, ausversehen herausplatzten.
Die Lehrerin drehte sich auf halbem Wege um und betrachtete die Mädchen mit ernstzunehmendem Blick. »Aber nun rasch! Begeben Sie sich sofort ins Klassenzimmer, bevor ich Ihnen Nachsitzen einhandle!«
»Ja!«, antwortete Agatha sofort und entschuldigte sich mit einer Verbeugung. Yuna blieb hingegen eingeschüchtert stehen. Diese Frau mit der hochgesteckten Frisur und der schmalen Brille machte nicht gerade den Eindruck einer Lehrerin von der netten Sorte. Yuna hatte durch ihren Privatunterricht schon einige zu Gesicht bekommen, jedoch verhielten sich selbst die strengsten ihr gegenüber eher höflich und respektvoll, was auf Dauer ziemlich nervig war.
Aber das hatte so seine Gründe...
Die Lehrerin ließ ohne einen weiteren Kommentar die Mädchen im Gang stehen und riss die bereits offene Tür weiter auf, um die Aufmerksamkeit der lauten Schüler auf sich zu ziehen – das laute Gemurmel, das Yuna plötzlich wahrnehmen konnte, erweckte in ihr eine große Unsicherheit.
»Keine Angst«, sagte Agatha und legte eine Hand auf ihre Schulter, »du bist nicht allein. Du musst dich einfach nur kurz vorstellen und dann kommst du zu mir hoch. Ich werde dir einen Platz freihalten.«
Yuna nickte zuversichtlich und gab ihr zu verstehen, dass sie sich schon mal hinsetzen sollte.
Für einen Moment der Einsamkeit nahm Yuna ihren ganzen Mut zusammen, atmete tief durch und versuchte, ihr Herz zu beruhigen, ehe sie sich ebenso langsam zum Klassenraum begab und ohne der Klasse eines Blickes zu würdigen, hinter sich die Tür schloss. Das laute Gemurmel verstummte urplötzlich und wurde durch ein kleines Getuschel ersetzt, der den ganzen Raum umhüllte. Es war ihr sehr unangenehm, doch Yuna wollte sich das nicht anmerken lassen und ging schnurstracks auf die Lehrerin zu, die ihre Materialien aus der Tasche herauskramte und ordentlich auf dem Pult platzierte.
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Ich werde dir folgen, bis ans Ende der Welt ♡
FanfictionAsuna alias Yuna lebte bei einer Familie, die aus adligen Vampiren bestand. Sie selbst aber war nicht als Level-B, sondern als Mensch mit besonderen Fähigkeiten geboren. Solche "Wesen" nannte man Shurshio. Vampire fürchteten diese Wesen, da ihre Fäh...