In dieser Nacht hatte Yuna erneut so gut wie keinen Schlaf finden können. Grund dafür war Zero, der mit einer schlechten Laune, die jeden Day-Class Schüler in die Flucht schlagen würde, in ihr Zimmer hereinplatzte und ihr die Anweisung erteilte, in einer Stunde fertig zu sein, bevor sie zum Verband aufbrachen. Nachdem Yuna dies jedoch ignoriert hatte und inständig hoffte, ihn dadurch vertrieben zu haben, spürte sie ein schweres Buch an ihrem Kopf, das er nach ihr geworfen hatte. Völlig geladen sprang Yuna aus ihrem Bett und hätte ihn dafür am liebsten erwürgt, unterließ es jedoch und schmiss ihn raus. Ihre noch schlafenden Mitschülerinnen sollten sich glücklich schätzen, dass sie ihn nicht buchstäblich angeschrien hatte, so wie er sich verhielt. Dieser Typ besaß keinen Anstand!
»Was ist passiert?«, fragte Agatha schlaftrunken und gähnte diskret, als Yuna die Tür wieder zuschmiss. Doch ihre Zimmergenossin antwortete ihr nur mit einem gereizten Blick und verschwand dann im Bad. Die Brünette zuckte mit den Schultern und ließ sich wieder in ihre Kissen fallen, denn es war noch viel zu früh, um weitere Fragen zu stellen, und die wenigen Stunden Schlaf, die ihr zur Verfügung standen, wollte sie nicht einfach wegwerfen. Das Letzte, was sie jedoch vernehmen konnte, bevor sie in ihren Träumen fiel, war Yuna, die sich im Badezimmer über Zero beschwerte. Dabei fielen die ein oder anderen Gegenstände mal zu Boden.
Schweren Schrittes schlenderte Yuna mit halb geöffneten Augen die Treppe zur Küche hinunter. Dieser Tag fing super an und sie ahnte bereits, dass es nur noch schlimmer werden konnte. Hoffentlich endete der Tag so schnell es nur ginge.
Ihr war überhaupt nicht danach, zum Verband zu gehen. Allein die Tatsache, dass sie bald aufbrechen musste, verschlechterte ihre Laune ins Unermessliche. Gleichzeitig aber machte sie sich Sorgen, wie diese Menschen auf sie reagieren würden, obwohl es sie eigentlich nicht zu interessieren hatte. Yuna hoffte inständig, dass sie durch ihre Kampfkünste beweisen konnte, kein zusätzliches Training zu benötigen, damit dieser Unsinn schnell ein Ende fand.
Mit seinem Seufzer trank sie den letzten Schluck ihres Kaffees, als Zero plötzlich im Türrahmen stand und die Arme verschränkte. »Los jetzt.«
Als die beiden gemeinsam zum Eingangstor gingen, wo der Rektor sie bereits erwartet hatte, wechselten sie kein einziges Wort untereinander. Irgendwie war es schon immer schwierig gewesen, mit diesem Miesepeter wie ihm ein Gespräch anzufangen, und die Tatsache, dass er unter einem schweren Schicksal litt, tat ihr zwar aus tiefster Seele sehr leid, aber in Freundschaften schließen war sie nicht besonders gut gewesen. Yuki war in ihren Augen wirklich sehr bewundernswert, da sie ununterbrochen um die Freundschaft zu ihm kämpfte. Yuna wusste ganz genau was es bedeutete, wie sich das Leben eines Einzelnen schlagartig ändern konnte.
»Da seid ihr ja!«, rief der Rektor aus der Entfernung und winkte ihnen zu.
»Guten Morgen, Herr Rektor. Verzeihen Sie, dass es so lange gedauert hat, aber der hat genervt.« Nur weil er ein schweres Leben zu führen hatte, hieß es noch lange nicht, dass er eine Sonderbehandlung von ihr bekommen würde. Sie hatte auch ein schweres Schicksal und wurde nicht auf Armen getragen. Das Leben war nun mal nicht leicht, aber die Welt drehte sich weiterhin.
Zero gab ein genervtes Schnauben von sich, ehe er allein vorging.
»Mach dir nichts daraus. Er verhält sich immer so«, sagte der Rektor ermutigend und schenkte ihr dazu ein Lächeln. Wenigstens einer hatte an diesem Tag gute Laune.
»Ja, ich weiß.«
Der Wind frischte auf und die Veränderung der Temperaturen war deutlich zu spüren. Der Sommer rückte näher, wobei Yuna sich wirklich fragen musste, warum der Rektor einen dicken Wintermantel und -mütze trug. Sie selbst trug für den heutigen Tag eine weiße Tunika gefolgt von einer schwarzen Hose und schwarzen Stiefeln. Eine zusätzliche Jacke war überhaupt nicht nötig gewesen, da sie ohnehin nie ein Problem mit der kühlen Brise hatte.
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Ich werde dir folgen, bis ans Ende der Welt ♡
FanfictionAsuna alias Yuna lebte bei einer Familie, die aus adligen Vampiren bestand. Sie selbst aber war nicht als Level-B, sondern als Mensch mit besonderen Fähigkeiten geboren. Solche "Wesen" nannte man Shurshio. Vampire fürchteten diese Wesen, da ihre Fäh...