Fragen und Antworten

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»Mutig schreitest du voran und überwindest jede Hürde. Und sei sie noch so groß. Oh Asuna, ich wünschte, ich könnte dich noch ein letztes Mal in meinen Armen spüren.«

Ein dichter Nebel umschloss ihren zarten Körper und ließ sie nach Atem ringen, bis die gesamte Luft aus ihrer Lunge verschwand. Das Gefühl von Stabilität und Kraft verließ sie, doch hielten zwei Hände ihren Körper fest und drückten sie an den zierlichen Körper einer Person, dessen Wärme sie zuletzt vor vielen Jahren gespürt hatte.


»Asuna-Sama?«

Die blauen, strahlenden Augen blinzelten mehrmals hintereinander, ehe die Angesprochene zurück in die Realität kehrte und in das sorgenvolle Augenpaar der Ärztin erblickte, während sie auf der Bettkante saß. Die Frau dachte mit Sicherheit, dass ihre geistige Abwesenheit durch die letzten Ereignisse geschuldet war, was sie auch nicht verneinen wollte. Es stimmte, dass sie noch immer verstört von den neusten Erkenntnissen war – gerade weil sie sich just in diesem Moment noch im Zimmer ihres Bruder befand, der zu ihrer Erleichterung sie allein ließ, als die Frau ihn bei ihrer Ankunft hinauszitierte.

»Trauer nicht um mich, mein liebstes Kind. Heb deinen Blick an und kämpfe weiter!«, ertönte erneut die sanfte Stimme einer Frau, die definitiv ihrer Mutter zuzuordnen war.

»Geht es Euch gut?«

Wieder blinzelte Asuna und schüttelte den Kopf. »J-Ja, Verzeihung. Ich war in Gedanken.«

Die Frau lächelte matt. »Das verstehe ich zu gut.« Sie widmete sich erneut ihren Unterlagen, die sie an einem Klemmbrett befestigt hatte. Asuna schenkte ihr diesmal die volle Aufmerksamkeit, und beobachtete haargenau, wie diese Frau durch die Dokumente blätterte, bis sie schließlich ergeben seufzte. »Ich verstehe es nicht.«

»Entschuldigen Sie?«

Die Frau legte das Klemmbrett zur Seite und streckte die Arme nach Asuna aus, um ihr vorsichtig aufzuhelfen. Die Blauhaarige widersprach ihr nicht, selbst dann nicht, als die Frau ihre Wunden behutsam abtastete, von denen nicht mehr als blauen Flecken übrig waren. Selbst die tiefe Schnittwunde an der Seite war kaum noch zu sehen. Die Ärztin hatte mit einer Narbe gerechnet – sofern sie es überleben würde, aber selbst ihr plötzliches Aufwachen war ein unzulösendes Rätsel. Sie konnte nicht anders als ihre Überraschung zugeben.

»Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass Ihr diese Verletzungen überleben würdet. Geschweige denn der tödliche Blutverlust.«

Asuna war der Anrede der Frau durchaus bewusst gewesen. Sie konnte auf ihrer Verwunderung keine Antwort geben und fragte sich stattdessen, als was sie sie sehen würde.

»Es ist ein Wunder«, fuhr sie fort und verhalf Asuna dabei, sich wieder hinzusetzen. »Ihr habt das Blut Eures Bruders bekommen – sogar täglich! Doch Eure körperliche Verfassung verbesserte sich erst in den letzten 24 Stunden.«

Sie errötete kurz bei der Wortwahl und nickte zögerlich. Sie befeuchtete ihre Lippen, um zu antworten. »I-Ich kann es mir auch nicht erklären.«

Die Frau legte nachdenklich einen Zeigefinger an ihrem Kinn. »Vielleicht hat das auch etwas mit Eurem Wesen zu tun. Ich bin mit der Anatomie einer Shurshio alles andere als vertraut. Ihr hattet mir damals schon Probleme bereitet.«

»Sie meinen, dass Aido-Senpai Ihnen Probleme bereitet hatte?«, korrigierte sie und sah ihr dabei tief in die Augen. Sie stellte schnell fest, dass die Frau verlegener und zurückhaltender wurde, sobald sie mit ihr Blickkontakt aufnahm. Interessant. »Hatten Sie vor einem Jahr herausfinden können, was ich bin?«

Sie zuckte kurz zusammen und räusperte sich. »Nun ja. Eine Tätowierung am Arm einer jungen Frau, die vielen Narben, sowie die fehlende Information bezüglich Ihrer Blutgruppe wirft Fragen auf. Ich habe zur Befriedigung meiner Neugier nach Informationen gesucht – wurde aber erst bei Ihrem Nachnamen fündig. Der Name Hayomi ist nicht gerade bei den Menschen vertreten. Und so ergab sich ein Puzzle aus vielen Teilen, die in einer bestimmten Reihenfolge zusammenpassen konnten. Ich behielt aber jegliche Vorahnungen für mich.«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 24, 2023 ⏰

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