Nach einem sehr seltsamen Klassenwechsel musste Agatha, so wie sie nun mal war, ihre Freude darüber mitteilen, wie romantisch sie es doch fand, dass ausgerechnet Yuna, die sonst den Mund nicht halten konnte, gegenüber einem Night-Class Schüler das scheue Reh spielte und dazu noch ein Spitzname bekam, der hervorragend zu ihr passte.
Yuna war es so leid um diesen jungen Mann und würde am liebsten Agathas Gedanken in den Wind schießen, als sie zu all dem ihr eine aus dem heiteren Himmel fantasievolle Frage stellte: »Wollen wir morgen nach dem Unterricht in die Stadt? Wenn ich mich daran erinnere, warst du noch nie außerhalb der Cross-Akademie.«
Die Blauhaarige hob eine Augenbraue. Normalerweise hätte sie dem zugestimmt, aber war das nicht gegen die Regeln, ohne Erlaubnis das Gelände zu verlassen? Yuna wollte ehrlich gesagt nicht schon wieder eine Regel brechen.
»Bist du verrückt geworden? Und wann gedenkst du sollen wir in die Stadt?«
»Sagte ich nicht bereits nach dem Unterricht? Die letzten zwei Stunden fallen aus, sodass wir genügend Zeit haben. Wir würden vor der Ausgangssperre rechtzeitig zurückkehren.«
Agatha schien sich ihrer Sache ziemlich sicher zu sein.
»Lass mich raten: Du hast das ganz schön oft gemacht, nicht wahr?«, fragte Yuna.
Auf diese Frage kratzte sich die Brünette verlegen am Hinterkopf. »Normalerweise dürfen wir nur am Wochenende das Gelände verlassen, aber am Wochenende schließen die Läden recht früh. Und jetzt mal ganz unter uns: Ein Frühaufsteher war ich doch noch nie, stimmts? Ich habe auch die Vertrauensschüler gefragt, warum es nicht erlaubt ist, unter der Woche das Gelände zu verlassen«, sie verzog angewidert das Gesicht, »aber sie finden es zu gefährlich, wenn man am späten Nachmittag ausgeht.«
Von den Vertrauensschülern hatte Yuna auch nichts anderes erwartet. Sie schienen ihren Job sehr ernst zu nehmen, vor allem wenn es darum ging, die Existenz der Vampire geheim zu halten. Dafür, dass sie das Geheimnis bis jetzt ziemlich gut behüten konnten, hatten sie definitiv großen Respekt verdient.
Am nächsten Nachmittag, nachdem der Unterricht vorbei war, entschied Yuna sich doch dafür, an Agathas Idee teilhaben zu wollen. Was die Brünette jedoch ziemlich spät erwähnte, war, dass sie wahrscheinlich über den hohen Gitterzaun klettern mussten, da die Vertrauensschüler sich oft am Haupttor aufhielten und darauf aufpassten, dass keiner das Gelände verließ. Diese Überwachung empfand Yuna ziemlich übertrieben, aber über einen Zaun zu klettern war ebenso nicht weniger weit hergeholt. Natürlich hätte sie klettern können, keine Frage, aber gerne hätte sie es nicht getan.
Seltsamerweise waren die beiden Mädchen dieses Mal nicht zum Klettern gezwungen worden, da von den Vertrauensschülern jegliche Spur fehlte. Nicht einmal deren Anwesenheit konnte Yuna spüren.
»Ob das wirklich eine gute Idee ist?«, fragte sie misstrauisch.
»Aber natürlich! Der Zufall hat gewollt, dass du endlich mal die Stadt kennenlernst. Also lass uns endlich los! Diese Möglichkeit bekommen wir nur ein einziges Mal!«, entgegnete Agatha und zerrte sie ungeduldig am Arm und wiederholte dabei, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre. Aber irgendetwas war hier garantiert nicht in Ordnung - darauf vertraute Yuna ihren Gefühlen. Es musste etwas passiert sein, sonst wäre es ihnen niemals mit Leichtigkeit gelungen, die Regeln zu brechen. Sie hoffte inständig, dass sie sich doch irrte.
Die Kleinstadt lag ungefähr eine halbe Stunde von der Akademie entfernt. Der Weg dorthin war von vielen Bäumen umrandet, da die Stadt von einem kleinen Wald umgeben war. Jetzt konnte Yuna sogar besser nachvollziehen, wie sehr die Vertrauensschüler auf ihre Regeln beharrten. Aber genug davon, denn vor ihnen erstreckte sich ein großer Marktplatz, der in der Mitte von einem majestätischen Brunnen geschmückt war. Agatha bestand unbedingt darauf, in so vielen Läden wie möglich zu gehen, bevor die Ausgangssperre stattfand, aber Yuna wollte unbedingt noch etwas klarstellen, bevor sie sich mit ihr in das Vergnügen stürzte.
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Ich werde dir folgen, bis ans Ende der Welt ♡
FanficAsuna alias Yuna lebte bei einer Familie, die aus adligen Vampiren bestand. Sie selbst aber war nicht als Level-B, sondern als Mensch mit besonderen Fähigkeiten geboren. Solche "Wesen" nannte man Shurshio. Vampire fürchteten diese Wesen, da ihre Fäh...