Sich der Night-Class nicht näheren zu dürfen, war unerklärlich.
›Irgendetwas stimmt da nicht‹, dachte Yuna skeptisch. Mittlerweile ging sie mit ihren Gedanken so weit, dass sie selbst den Vertrauensschülern misstraute. Zero und Yuki wussten etwas und hielten es um jeden Preis vor der Day-Class geheim, nur warum?
Als Yuna wieder zurück auf ihr Zimmer kehrte, verschwand jegliche Wut und Misstrauen, als sie ihr Augenmerk auf ihre Freundin richtete, die mit einem nassen Lappen auf der Stirn zu schlafen schien. Mit einem mitfühlenden Gesichtsausdruck begab sie sich lautlos zu ihr und setzte sich auf die Bettkante hin, jedoch knarrten dabei die Bodendielen, wodurch Agatha augenblicklich wach wurde.
»Verzeih mir, habe ich dich geweckt?«, fragte Yuna in einer ruhigen Stimmlage und nahm den nassen Lappen von der Stirn, der mittlerweile warm geworden war, »fühlst du dich besser?«
Agatha nickte leicht. »Ein wenig, danke. Und es ist nicht schlimm, dass du mich geweckt hast«, ihre Stimme klang so rau, dass Yuna für einen Moment dachte, dass ihre Freundin krank war. Agatha so zu sehen, ertrug sie nicht, selbst wenn es sich nur um Kopfschmerzen handelte. Yuna legte ihre Hand auf die Stirn, was ihre Zimmergenossen in kurzes Erstaunen versetzte, aber letztendlich die Augen schloss.
»Deine Hand ist eiskalt.«
»Schneeballschlacht ohne Handschuhe«, erwiderte sie mit einem leichten Schmunzeln. Wenn sie wüsste.
Die Ruhe in diesem Raum war unglaublich entspannend gewesen, und plötzlich fühlte Yuna es wieder - die Erschöpfung. Es war furchtbar, dass sie bereits nach einem so unsinnigen Spiel vollkommen ausgepowert war, obwohl das Spiel keinerlei Anstrengung erforderte. Und das alles nur, weil die Albträume ihren wertvollen Schlaf störten. Heute hatte Yuna genug darum gekämpft, wach zu bleiben, selbst wenn sie im Unterricht eingeschlafen war. Diese entspannte Atmosphäre in der Luft ließ es zu, dass ihre Augenlider schwerer wurden.
»Yuna, was hast du?«, fragte Agatha besorgt, als die Blauhaarige ihren Kopf auf den Bauch legte.
»Ich bin... so kaputt«, antwortete sie und verfiel augenblicklich in den Schlaf, ließ aber dennoch ihre kalte Hand auf die warme Stirn ihrer Freundin.
Für eine Weile blieben die Freundinnen so liegen. Agatha rührte sich keinen Zentimeter aus Angst, dass sie Yuna wecken könnte, weswegen sie die Zeit nutzte und die schlafende Blauhaarige genauestens beäugte. Insgeheim verehrte sie sie unglaublich sehr. Ihr Haar fühlte sich an wie Seide und obwohl sie leider an einer Schlafstörung litt, ähnelte ihre blasse Hautfarbe dem reinen, weißen Schnee, was Yunas Besonderheit auszeichnete. Ihre Art und Weise, sich auszudrücken und ihr Benehmen waren manchmal so edel – sie sah in ihr eine Art... Prinzessin! Agatha würde gerne viel mehr von ihrem Leben erfahren, doch dazu war Yuna zu ihrem Bedauern sehr verschlossen.
Als Yuna etwa eine Stunde später wieder zu sich kam, fiel ihr auf, dass Agatha nicht mehr im Bett lag und nur eine Decke zurückblieb, mit der sie zugedeckt war.
»Oh, du bist schon wach«, sagte die Brünette überrascht, jedoch fiel ihr schnell wieder ein, warum, »schon wieder der Albtraum?«
Yuna nickte.
»Willst du... mir vielleicht davon erzählen?«
Yuna schüttelte den Kopf. »Der Albtraum ist unaussprechlich«, sie erhob sich vom Bett und setzte sich im Schneidersitz auf die Matratze hin, »wie auch immer. Ich hätte da eine Frage an dich«, ihre traurige Stimme veränderte sich sofort in Ernsthaftigkeit, was Agatha ein ungutes Gefühl bereitete.
»J-Ja?«
»Was weißt du so alles über die Night-Class?«
Agatha legte den Kopf schief. »Huh?«
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Ich werde dir folgen, bis ans Ende der Welt ♡
FanfictionAsuna alias Yuna lebte bei einer Familie, die aus adligen Vampiren bestand. Sie selbst aber war nicht als Level-B, sondern als Mensch mit besonderen Fähigkeiten geboren. Solche "Wesen" nannte man Shurshio. Vampire fürchteten diese Wesen, da ihre Fäh...