Jack - vielleicht morgen Herz

50| ›»Camping à la Aiana «‹

21:20 Uhr
Kapitel 5 des Leseabends

„Aua!" böse sah ich Aiden an, welcher mir eben den langen Rucksack in welchem sich die Heringe und Bögen für unsere Zelte befanden in mein Gesicht geschlagen hatte.
„Würdest du mir etwas abnehmen wäre das nicht passiert." stellte er fest woraufhin ich ihm einen willst-Du-mich-verarschen-Blick zu warf.
„Hallo? Wie soll ich dir etwas abnehmen wenn ich selbst alle Hände voll habe?" Fragte ich während ich mir Mühe gab nicht über eine Wurzel oder einen Stein zu stolpern, da meine Sicht durch Kissen und eine Luftmatratze welche ich in den Händen hielt eingeschränkt war.
Wir also: Aiden, Allie, Evie (das Mädchen mit welchem Allie ausging) Ivy, Leo, Wren, Ryan, Reeve, leider Gottes auch Jackson und Ivanna, ich und der Rest des Footballteams mussten vor dem Wald parken da die Wege hier zu schmal und holperig wahren als das wir mit dem Auto bis zum See hätten fahren können.

Mittlerweile dämmerte es schon. Ein sanfter Wind wehte durch den Wald während das Geräusch vom stimmen der anderen an mein Ohr drang.
„Warum muss ich eigentlich diesen riesigen Rucksack tragen?" fragte ich Aiden.
Denn Aiden hatte von irgendwo große Wanderrucksäcke hervor gekramt welche wir bis zum Rand mit dem nötigsten gefüllt hatten. Allie trug den zweiten während ich mich zusammenreißen musste bei dem Gewicht nicht nach hinten umzukippen.
„Darum." zuckte Aiden mit den Schultern. Genervt verdrehte ich die Augen, ehe plötzlich eine Stimme jubelte.

„Wir sind da!" das war bestimmt Ryan. Nach einer gefühlten Ewigkeit (Aiden und ich waren mal wieder die letzten gewesen), betraten wir auch endlich die Lichtung welche an einen im Abendlicht schimmernden See grenzte. Meine Kinnlade klappte nach unten und augenblicklich bereute ich es heute zum ersten Mal mit dabei zusein, es war einfach bezaubernd und wahnsinnig idyllisch.
Die Lichtung war groß und umgeben von Sträuchern, Gräsern und natürlich den Bäumen. Auf der linken Seite führte ein Pfad runter zum Ufer. Durch die Gräser hindurch konnte man das Wasser im Abendlicht schimmern sehen. Auf der anderen Seite ging es noch tiefer in den Wald und von hier aus konnte ich einige weitere Wege erkennen. Ein Paar wenige Zelte standen schon und eine Feuerstelle war in der Mitte der Lichtung errichtet worden.

Eine Halbe Stunde später standen alle Zelte. Bis auf das von Aiden und Mir.
„So eine Scheiße!„ fluchte Aiden erneut während er sich frustriert durch die Haare fuhr.
„Du sagst es. Gibt es nicht irgendeine Anleitung oder sowas in der Art?" hoffnungsvoll sah ich Aiden an.
„Nope. Ich versteh einfach nicht warum es dieses mal nicht klappt, letztes Jahr hatten Allie und ich das Zelt in zehn Minuten fertig aufgebaut." mit gerunzelter Stirn betrachtete Aiden das Zelt vor uns.
„Dann liegt es wahrscheinlich wieder an meiner Inkompetenz." stellte ich fest und stemmte die Hände in die Hüften während ich die Lichtung nach Alistair absuchte.
„Möglich." grinste Aiden woraufhin ich ihm die Zunge rausstreckte.

„Aber Allie wird uns auch nicht helfen." stellte ich mit einem Nicken in Richtung der Feuerstelle fest, da dort besagter stand und sich lachend mit Evie unterhielt. Meinen Bruder so zusehen ließ mich augenblicklich auch lächeln.
„Tja, dann schlafen wir heute wohl unter freiem Himmel." beschloss Aiden.
„Auf keinen Fall!"
„Wieso?"
„Weil die Mücken uns jetzt schon attackieren und hier nachts weiß ich nicht was noch für Tiere umher rennen." erklärte ich und schlug energisch mit der flachen Hand auf meinen Oberarm da dort schon wieder einer dieser lästigen Blutsauger gelandet war.
Geräuschvoll atmete Aiden aus.
„RYAN!?" hallte es danach auch schon über die Lichtung.
„HIER!" kam es zurück.
„KANNST DU KURZ RÜBER KOMMEN?"
Keinen Moment später tauchte Ryan hinter mir auf.
„Du hast gerufen?"
„Genau. Wir bekommen das Zelt nicht aufgebaut." verkündete Aiden.