Kapitel 27

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POV. Milan

Kurz erstarre ich, als Jessy sich mir um den Hals geworfen hat. Aber kurze darauf umarme auch ich sie. Neben uns ist ein leises Knurren zu hören und ich werfe Nick einen bösen Blick zu. Ja, wir sind Gefährten und ich gehöre zu ihm, aber er soll nicht denken, dass ich mir nun alles verbieten lasse. Der Blick scheint die gewünschte Wirkung zu haben, den er senkt seinen Blick. "Guten Morgen wehrte Luna. Verzeihung, dass ich sie einfach umarmt habe, aber ich habe mich so gefreut euch zu sehen", sagt sie, während sie sich von mir löst und senkt ihren Kopf. Ich lege meine Hand unter ihr Kinn und hebe ihren Kopf an, damit sie mich ansieht. "Guten Morgen Jessy. Alles gut, ich freue mich darüber. Aber um eins klarzustellen, ich bin weiterhin Milan und lass das Siezen klar?". Eifrig nickt sie mit dem Kopf und schenkt mir ein Lächeln. Jessy bleibt die ganze Zeit bei uns oder wohl eher direkt bei mir. Mir fallen die Blicke, der anderen auf als sie sehen, dass sie bei uns ist. 

Na ja, ist ja auch komisch, dass sie nun bei uns ist, obwohl sie mich vorher fertig gemacht hat. Aber wie gesagt, jeder verdient eine zweite Chance. Auf dem Weg zur Klasse meldet sich meine Blase und ich sage den anderen, dass ich schnell noch aufs Klo gehen. Schnell betrete ich eine der Kabinen und leere meine Blase. Ich höre, wie die Tür aufgeht, schenke dem aber keine Aufmerksamkeit. Als ich fertig bin, verlasse ich die Kabine, um mir die Hände zu waschen. Als ich hinaustretet, steht dort ein Junge, den ich hier noch nie gesehen habe. Am Geruch kann ich feststellen das auch er ein Wolf ist, ein Alpha sogar. Ich gehe zum Waschbecken und wasche mir die Hände und werde die ganze Zeit von ihm beobachtet.

Langsam werde ich nervös, weil er mich so anstarrt. Als ich fertig bin, will ich grade gehen als er mich am Handgelenk packt und zu sich um dreht. "Hey Cutie wo willst du so schnell hin hmm?" "Könntest du mich bitte loslasse? Und wie wäre es, wenn du dich erstmal vorstellen würdest?" "Meinen Namen möchtest du wissen? Den verrate ich dir doch gerne, Cutie. Ich bin Robin, nenn mich einfach Rob Cutie", sagt er und zwinkert mir zu. Ich versuche mich von ihm loszureißen, aber wie gedacht gelingt es mir nicht. Und langsam bekomme ich auch Angst vor ihm. Dies scheint er zu spüren, den sein Gesicht ziert ein fieses Grinsen. Und ehe ich mich versehe, zieht er mich an sich und umarmt mich. "Ich rieche deine Angst, Cutie. Aber diese macht alles nur um so interessanter für mich und ehrlich gesagt turnt es mich auch an. Ach, wenn du doch nur wüsstest, Milan, was noch alles passiert, dann würdest du jetzt schon vor mir knien, um all das zu verhindern." "Lass mich los! Ich weiß nicht, was du von mir willst, aber lass mich einfach in Ruhe. Und niemals würde ich vor einem anderen als meinem Gefährten Knien verstanden?". Er lachte einfach nur und verstärkte seinen Griff. Da es mir nun reicht, wollte ich um Hilfe rufen, aber er erkannte meine Absicht und hielt mir schnell genug die Hand vor den Mund. "Wage es ja nicht, irgendwen zu rufen! Sonst werde ich noch ungemütlich und glaub mir, dass du das nicht willst", sagt er knurrend. Scheiße, ich hab Angst vor diesem Typen. Ein Wimmern verlässt meinen Mund, als er plötzlich seine Lippen an meinen Hals legt. 

Genau in dem Moment wurde die Tür aufgerissen und es erklang ein sehr lautes Knurren. "An deiner Stelle würde ich sofort die Hände von ihm nehmen oder du hast keine mehr verstanden!", schrie Jessy den Typen an und marschierte auf uns, bereit ihn in Stücke zu reißen. Und endlich ließ er mich los und so schnell ich konnte lief ich in die Arme von Jessy. "Schade Cutie, wie es scheint, ist für heute erstmal Schluss mit spielen. Aber merke dir meine Worte. Und nun gehe ich lieber, bevor mir dein Hündchen die Augen auskratzt. Wir werden uns bald wieder sehen, Milan also auf Wiedersehen". Und mit diesen Worten verließ er die Toilette. Ich zittre nur noch und kralle mich regelrecht an Jessy. Sie nimmt mich fester in den Arm und streichelt mir über den Rücken. "Shh Milan alles gut. Ich hatte irgendwie gespürt das etwas mit dir ist also bin ich ohne groß denken hier hin. Und als ich vor der Tür war, hörte ich dich wimmern und bin hineingestürmt" "Danke Jessy. Ich weiß nicht, was er sonst noch alles gemacht hätte. Und er hat so komische Sachen gesagt", sage ich und schmiege mich an sie. Irgendwie beruhigt mich ihre Anwesenheit, warum das so ist, kann ich nicht sagen. Langsam beruhigte ich mich, auch wenn ich mir immer noch Sorgen über das mache, was er mir gesagt hat. Kann nicht einmal alles gut laufen? Ich möchte einfach nur glücklich mit Nick sein und irgendwann eine Familie gründen. 

Nachdem ich mich wieder beruhigt habe, gingen wir gemeinsam zu den anderen. Jessy wich nicht mehr von meiner Seite, wofür ich ihr sehr dankbar war. Bei den anderen angekommen zog Nick mich sofort an sich und knurrte. "Wer war bei dir? Und warum riechst du nach einem anderen Alpha?". "Ganz ruhig Nick. Milan hat nichts gemacht. Er wurde auf der Toilette von einem Typen bedrängt. Ich hab dir doch gesagt das ich spüre das irgendwas mit Milan ist. Also bin ich ihm ja hinterher. Vor der Tür hörte ich ihn wimmern und bin rein. Der Typ war dabei seinen Hals zu küssen und da hab ich rotgesehen und bin auf ihn zu gestürmt. Danach ist er verschwunden."  Bei dem Gedanken an den "Vorfall" muss ich wieder wimmern und schmiege mich noch enger an Nick. Dieser legt beschützend seine Arme um mich. "Wenn ich den erwische, kann der sich auf was gefasst machen. Niemand und wirklich niemand rührt meine Luna an!", knurrte er mit seiner tiefen Alpha Stimme, sodass mir ein Schauer über den Rücken läuft. Wir begeben uns ins Klassenzimmer und setzen uns auf unsere Plätze. Nach kurzer Zeit erscheint auch der Lehrer, dieser ist aber nicht allein. Als ich die Person sehe, kralle ich mich an Nicks Arm fest und fange an zu zittern. "Milan, was ist los?" "Daasss ist der Typ von vorhin." Ich spüre die Wut von Nick, seine Augen bekommen das tiefe Alpha-Rot. Ein sehr lautes Knurren verlässt seine Kehle, sodass alle zu uns schauen. Dieser "Rob" sieht auch zu uns und sein Gesicht ziert ein widerliches Grinsen. "Ach, wenn das nicht mein Cutie ist. Ich freue mich, dass wir in einer Klasse sind. Und das muss dann wohl dein ach so toller Gefährte sein. Mal sehen, wie lange Milan noch zu dir steht". Und das brachte das Fass zum Überlaufen und Nick stürzte sich auf ihn. Er packt ihn am Hals und drückt ihn gegen die Wand. "Pass mal auf, du Möchtegern Alpha. Milan gehört mir verstanden? Solltest du ihm auch nur schief ansehen, werde ich dir eigenhändig deinen Scheiß Kopf abreißen!" "Ganz ruhig brauner. Milan mag zwar dein Gefährte sein, doch gibt es eine Sache, die du nicht weißt über deinen ach so geliebten Omega". 

Er beugte sich vor und flüstert Nick was ins Ohr, was ihn erstarren ließ. Er ließ ihn runter und man sah plötzlich Angst in seinen Augen. Sein Blick glitt zu mir und ich kann nicht beschreiben wie er mich anschaut. "Und merk dir meine Worte gut, Nick. Den früher oder später wird genau das passieren. Bist du stark genug dazu?", sagte Rob und klopfte ihm auf die Schulter.  Nick schien immer noch woanders zu sein, aber begab sich wieder auf seinen Platz. Bei mir angekommen, griff ich nach seiner Hand. Erst kam keine Reaktion, aber dann drückte er feste zu, so als ob ich ihm davon laufe. "Nick, was ist los? Du machst mir Angst". "Wir müssen zu Hause dringend reden". Nun war ich beunruhigt. Was hatte er Nick erzählt, dass er sich jetzt so verhält? "Ich denke, ich weiß, was er gesagt hat. Aber du solltest warten, bis Nick es dir sagt. Und bitte glaube davon nicht alles Okay?", meldet sich plötzlich auch Saphir zu Wort. Ich spürte seine Unruhe und auch die Angst. Aber ich vertraue ihm, also warte ich das Gespräch mit Nick ab. 

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Oh oh oh das ist die Sache mit Jessy vorbei und jetzt taucht ein Geheimnis voller Typ auf...

Was weiß er wohl über Milan?

Und warum hat Nick plötzlich solch eine Angst?

Die Liebe findet ihren weg (AlphaxOmega) BoyxBoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt