Part 4

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Ich versuchte mich anfangs gegen Max zu stemmen aber ich war zu schwach. Je mehr ich mich wehrte, desto grober wurde Max.

Wir liefen auf eine große Marmortreppe zu, welche wir herunter gingen. Immer wieder trafen wir auf andere Männer in schwarzen Anzügen. Während sie Max zunickten, musterten sie mich mit lustvollen Augen.
Ich fühlte mich immer unwohler und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Immer wieder sah ich prüfend an mir herunter ob der wenige Stoff noch die wichtigsten Partien meines Körpers verdeckte. Doch zum Glück blieb alles an seinem Platz.

Wir kamen in einem Wintergarten an. An den Seiten rankten sich Blumen über die Wände bis hoch an die Decken. In der Mitte des Raumes war ein kleiner Brunnen. Das plätschern des Wasser beruhigte mich. Ich sah mich weiter um.
Im Raum standen vier Säulen an denen sich Efeu hoch rankte. Vor diesen Säulen stand jeweils ein Mann im schwarzen Anzug. Sie alle schauten streng drein und musterten mich und meine Bewegungen genauestens.

"Hallo meine Liebe. Na bist du aus deinem Traumland erwacht." Ertönte eine Stimme von der linken Seite des Raumes. Ich schluckte schwer und sah langsam in die Richtung.
Es war der kleine dickere Mann aus dem Kinderheim. Er saß zwischen zwei der Säulen in einem großen Sessel.

"Wo ist denn dein freches Mundwerk hin? Haben wir dich so schnell gebrochen Isabella?" Fragte der Mann grinsend. Mancini. Max setzte sich wieder in Bewegung und brachte mich zu Mancini.
Ich wollte nicht zu ihm. Ich wollte hier nicht sein. Ich will zurück. Zurück ins Kinderheim. Zurück in mein altes Leben.

"Gut, wenn du nicht reden willst, dann rede ich eben weiter. Gleich kommt ein guter Freund von mir und ich denke du wärst das perfekte Schmuckstück für ihn." Erzählte Mancini belustigt weiter.

Mein Mund öffnete sich leicht und ich sah ihn geschockt an.
Er will mich verkaufen? An wen? Wer ist dieser gute Freund? Wird es da noch schlimmer als hier? Was wird aus den anderen Frauen?

Mancini stand aus seinem Stuhl auf und kam auf Max und mich zu. Max ließ meine Fesseln los und entfernte sich wenige Meter von mir. Mancini musterte mich eindringlich und ging dabei langsam um mich herum.
Wie ein Tiger, welcher seine gefangene Beute beobachtet und nur den richtigen Moment abpasste, bis er sich auf sie stürzte.

"Woher kommt der blaue Fleck?" Fragte er streng. Mancini musterte meinen mittlerweile leicht blauen Oberarm.

Als er keine Antwort bekam drückte er mein Kinn grob in seine Richtung, wodurch ich ihn ansehen musste.
Er wiederholte seine Frage streng und sein Blick zeigte mir, dass er erst zufrieden war, wenn er die Antwort bekam. Ich sagte nichts, sondern sah zu Max. Er bemerkte meinen Blick und spannte sich an.

"Du Miststück." Knurrte Max wütend. Doch bevor Mancini noch etwas sagen oder machen konnte, öffnete sich die Tür des Wintergartens erneut. Mancini nickte Max kurz zu. Dieser zerrte mich zu sich und hielt meine Fesseln wieder fest.

"Das wirst du büßen." Knurrte er leise in meine Richtung und drückte meine Handgelenke fest zusammen. Ich zischte schmerzvoll auf und versuchte seinen Griff zu lösen. Jedoch ohne Erfolg.

"Ah Massimo. Da bist du ja endlich mein Freund." Unterbrach Mancini die aufgekommene Stille. Ich hielt meinen Blick gesenkt. Ich wollte diesen Freund nicht sehen. Ich wollte am liebsten gar keinen mehr sehen.

Bitte Fußboden, spalte dich auf und lass mich versinken. Jedoch tat mir der Fußboden diesen Gefallen nicht.

"Du weißt warum wir hier sind Mancini. Ich will endlich mein Geld. Und ohne das Geld, werden wir nicht gehen." Antwortete eine tiefe raue Stimme.
Ich zuckte leicht wegen dieser Stimme zusammen und ein warmer angenehmer Schauer lief über meinen Rücken.

"Aber, aber mein Lieber. Schau was ich extra für dich gefunden habe. Das ist Isabella. Sie hat sich extra für dich schick gemacht Massimo. Sie ist nur etwas schüchtern." Meinte Mancini.

Ich schnaubte verächtlich auf, doch Max drückte sofort meine Handgelenke wieder mehr zusammen. Wütend sah ich hoch in seine Augen, doch er beachtete mich nicht.

"Mein Geld Mancini. Ich will nur mein Geld und keines deiner Mädels." Seufzte der Angesprochene ungeduldig.

Dies entfachte eine hitzige Diskussion zwischen den beiden. Mancini ging nicht auf die Aussagen von Massimo drauf ein, sondern versuchte mich weiter anzupreisen. Als jedoch ein Schuss erklang, verstummten alle. Ich zuckte erschrocken zusammen.

Max ließ mich los und zog auch sofort seine Waffe. Ich stolperte ein paar Schritte zurück. Mehrere Männer fingen an zu schreien und dann fielen wieder Schüsse.
Ich sah mich erschrocken um und bemerkte das einer von Mancinis Männern blutend auf dem Boden lag. Das brachte anscheinend das Fass zum überlaufen. Beide Seiten fingen an die jeweils anderen zu erschießen.

Ich beobachtete die Situation kurz und fing dann an mit laufen. Ich versuchte mich bis zum Ausgang des Wintergartens durchzukämpfen. Doch es war nicht leicht. Als mein Ziel immer mehr in mein Blickfeld kam, hörte ich wieder einen Schuss. Ich stoppte abrupt als sich ein stechender Schmerz in meinem Oberschenkel breit machte.
Ich schrie schmerzerfüllt auf und ließ mich langsam an der Wand heruntergleiten.

"Sie war unschuldig du Idiot!" Hörte ich Max wütende Stimme schreien. Ich starrte geschockt auf die Schusswunde.

Blut fing an heraus zu fließen. Erst nur ein wenig, doch es wurde mit jeder Sekunde mehr. Das warme Blut floß seitlich meinem Oberschenkel herunter. Meine Atmung verschnellerte sich und Panik machte sich in mir breit.

In meinem Kopf wiederholte sich immer wieder der gleiche Satz. 'Ich wurde angeschossen.'
Ich hob meine zitternde Hand und wollte sie auf die Wunde drücken, doch ich war zu schwach, zu geschockt.
Ich starrte weiter auf das Blut welches unaufhörlich floß. Doch plötzlich pressten sich zwei große Hände grob auf die Wunde. Es dauerte nicht lange bis diese Hände blutig waren. Geschockt sah ich hoch zu der Person welcher die Hände gehörten. Ich sah in strahlend eisblaue Augen.

"Keine Sorge. Ich werde dir helfen." Meinte der Mann.

Die Stimme. Es war Massimo.
Ich öffnete meinen Mund, doch es kam kein einziges Wort aus mir heraus. Wieder sah ich runter auf mein Bein. Das Blut drückte sich zwischen seinen Händen hervor.

Schwarze kleine Punkte fingen an vor meinen Augen herum zu tanzen. Erst waren es nur ein paar, doch sie wurden schnell immer mehr und mehr. Ich bemerkte wie ich immer mehr abdriftete. Von weitem hörte ich mehrere aufgebrachte Stimmen.
Meine Augen fühlten sich in diesem Moment so schwer an und ich war auf einmal so unendlich müde. Ich schloss meine Augen. Das letzte was ich mitbekam war, dass ich zur Seite kippte.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt