Part 9

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Seit zweieinhalb Wochen befand ich mich mittlerweile im Anwesen von Massimo und Matteo.
Meinem neuen Zuhause, auch wenn es sich noch nicht so anfühlte.

Nachdem ich erfahren hatte das Massimo mich angeschossen hatte, versuchte ich ihm so gut wie es ging aus dem Weg zu gehen.
Überwiegend geling mir dies auch.
Und wenn ich mal auf ihn traf, verschwand ich auf dem schnellsten Wege.

Mehrmals schleppte er irgendwelche Weiber an, die er in irgendwelchen Clubs und Bars aufriss. Am Abend schloss ich meine Tür mittlerweile ab. Ich wusste ja nicht auf was für Ideen Massimo im betrunkenen Zustand kam.
Viel Zeit verbrachte ich mit Matteo.
Er ist ein guter Freund geworden, nun ist er wie ein großer Bruder für mich. Meine Alpträume waren anfangs fast jede Nacht aber mittlerweile habe ich sie nur noch selten.

Marco hat sich regelmäßig meine Verletzung angesehen und sie ist gut verheilt.
Die Fäden konnte er ein paar Tage später schon ziehen.
Ich darf auch wieder ganz normal gehen und muss mich nicht mehr schonen.
Zwischendurch gab es immer mal noch Momente wo es kurz schmerzte aber auch das wurde weniger und seltener. Matteo hatte mich vor ein paar Tagen durch das Anwesen geführt.
Ich finde es bisher immer noch total riesig aber ich muss zugeben, dass es mir hier gefiel.

Verarbeitet, dass Massimo mich angeschossen hat, hatte ich noch nicht. Und ich denke das wird längere Zeit dauern. Jedoch fühlte ich mich jetzt stark genug um mit ihm darüber zu reden. Ich wollte unbedingt wissen warum er es getan hatte.

Genau dieses Thema würde ich heute mit Massimo besprechen. Dies wird meine Tagesaufgabe und ich hoffte, dass mir seine Antwort helfen würde es zu verarbeiten.
Ich aß mittlerweile mit Matteo und Massimo wieder gemeinsam im Esszimmer.
Während sich Matteo auch mit mir beim Essen unterhielt, schwieg Massimo mich an. So war es auch eben beim Frühstück wieder. Naja was solls.

Massimo war als erstes nach dem Frühstück verschwunden.
Ich sprach noch kurz mit Matteo und verließ dann auch das Esszimmer.
Da ich nicht genau wusste wohin Massimo gegangen war, suchte ich zuerst sein Schlafzimmer auf.
Dort klopfte ich an und wartete nervös auf eine Antwort oder eine Reaktion. Nach wenigen Sekunden öffnete sich die Tür.
Als Massimo mich sah, veränderte sich sein neutraler Blick. Er war überrascht.

"Können wir kurz reden?" Wollte ich wissen. Massimo zog eine Augenbraue hoch, ließ mich dann aber in sein Zimmer rein.
Ich sah mich kurz in dem Raum um bevor ich mich zu ihm umdrehte.

"Ich vermute du weißt weshalb ich dir aus dem Weg gehe?" Fing ich zögernd an. Massimo schloß die Tür und stellte sich ein paar Schritte von mir entfernt hin. Seine Arme hatte er vor seiner durchtrainierten Brust verschränkt.

"Wahrscheinlich weil Matteo dich beeinflusst hat. Auf welche Weise auch immer." Meinte Massimo schulterzuckend.
Entgeistert sah ich ihn an. War das sein Ernst? Hat er schon vergessen das er mich angeschossen hat? Was läuft mit ihm falsch?

"Das hat er nicht im geringsten." Murrte ich und ging einen Schritt auf ihn zu. Massimo schien das nicht weiter zu beeindrucken. Denn er sah nur zu mir herab.

"Du hast mich angeschossen verdammt! Und mir dann auch noch ins Gesicht gelogen!" Meinte ich laut.
Massimos Blick veränderte sich leicht, doch ich konnte nicht deuten in welche Richtung.
"Ich habe keine Ahnung warum du dich so aufspielst. Immerhin standest du in meiner Schussbahn. Ich kann doch nichts dafür wenn du da lang rennst, wo ich gerade wen anders eine Kugel verpassen wollte." Erklärte Massimo mit einem missbilligenden Unterton in der Stimme. Geschockt sah ich ihn an. Ich habe heute mit allem gerechnet aber nicht damit.

Er schien es überhaupt nicht zu bereuen. Kein winziger Schimmer Reue. Während ich noch geschockt von seinen Worten war, kam er näher auf mich zu. Ich wich mehrere Schritte zurück. Doch schon bald spürte ich sein Bett in meiner Kniekehle. Oh oh.

"Du wirst mich nicht nochmal von dir wegstoßen Isabella. Immerhin hast du ja bei Mancini für alle die Beine geöffnet." Knurrte Massimo und stieß mich unsanft auf sein Bett. Ich riss meine Augen vor Schock weit auf und sah ihn mit offenem Mund an.

"Ich... WAS?" Schrie Ich ihm entgegen. Ich wollte mich zur Seite wegrollen.
Ich wollte entkommen.
Ich wollte ganz weit von ihm entfernt sein.

Jedoch hielt Massimo meine Handgelenke fest. Er beugte sich über mich und wollte seine Lippen gierig auf meine legen. Schnell genug konnte ich meinen Kopf zur Seite drehen und er traf nur mein Haar.
Dies ließ Massimo ein tiefes Knurren entweichen. Panik machte sich in mir breit. Ich fühlte mich mehr als unwohl. Ich frag mich wie er auf so eine dumme Idee ko- Mancini. Der muss ihm diese Lüge erzählt haben.

Wie kann ich mich jetzt aus der Situation retten? Er wird mir nicht zuhören und mir definitiv nicht glauben.
Mir fiel nur eine Idee ein und ich hoffte das es funktioniert. Schnell zog ich mein Knie hoch und traf genau seine Männlichkeit.

Massimo stöhnte schmerzvoll auf und fiel neben mir aufs Bett. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
Zügig rappelte ich mich auf und lief zur Tür, öffnete sie und rannte durch den Flur.
Kurz darauf hörte ich Massimo meinen Namen schreien.
Ich schluckte schwer.

Ich hatte Angst. Angst vor ihm.
Angst vor dem was passiert, wenn er mich in die Finger bekam. Ich hörte schnelle, schwere Schritte hinter mir. Wo ist denn Matteo wenn man ihn einmal braucht? Jemand griff nach meinem Arm und schleuderte mich rum. Massimo.

"Du verdammte Schlampe!" Schrie er halb und stieß mich leicht zurück.

"Ich kann nichts dafür das du so dumm bist und jeden scheiß glaubst." Meinte ich laut und aufgebracht.

"Hast du mich gerade als dumm bezeichnet?" Gereizt zog Massimo seine Augenbrauen zusammen.

"Wäre dir hirnloser, schwanzgesteuerter Idiot besser?!"
Ich war außer mir.
Massimo stapfte wütend auf mich zu. Und im nächsten Moment holte er mit seiner Hand aus, welche unsanft auf meiner Wange landete.

Mein Kopf schnellte zur Seite und ein stechender Schmerz durchfuhr meine Wange. Er hatte mich geschlagen. Tränen drängten sich in meine Augen. Ich versuchte sie wegzublinzeln.
Ich wollte nicht weinen. Zumindest nicht vor ihm. Meinen Blick hielt ich auf den Boden gerichtet.
Dabei drängte ich mich schnell an ihm vorbei und rannte in mein Zimmer.

Mit einem Knall fiel die Tür hinter mir ins Schloss. Den Schlüssel drehte ich einmal um. Dann ließ ich mich an der Tür runter gleiten und die ersten Tränen bahnten sich den Weg über meine Wangen.
Womit hatte ich das alles verdient?

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt