Part 6

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Massimo und Matteo waren schon kurz nachdem wir uns hingesetzt hatten in ein Gespräch vertieft.

Anfangs versuchte ich noch ihrem Gespräch zu folgen, doch schon nach kurzer Zeit hatte ich keine Ahnung mehr um was es überhaupt ging.

Vielleicht machten sie es auch mit Absicht damit ich keine Hintergrundinfos oder sonstiges bekam. Das Essen wurde uns serviert. Jedoch hielt das die Zwei auch nicht davon ab sich weiter zu unterhalten.

Das Essen sah total lecker aus, jedoch drehte sich mein Magen um, nur wenn ich daran dachte es zu essen. Ich stocherte etwas im Essen rum. Kleinere Stückchen landeten auch in meinem Magen. Dies gefiel ihm aber nicht. Ich seufzte leise und legte meine Gabel dann zur Seite. Ich schob den Teller ein Stück von mir weg.

Wir saßen eine gefühlte Ewigkeit in dem Esszimmer. Massimo und Matteo schienen mich komplett vergessen zu haben. Zumindest schenkten sie mir kein bisschen Beachtung. Warum auch?

Immerhin war ich eine Fremde für sie. Sicherlich hatte Massimo mich nur gerettet, weil einer seiner Männer auf mich geschossen hatte. Sein einer Satz hatte sich in mein Gedächtnis geprägt. 'Du gehörst mir.'

Ich kann mich zwar noch daran erinnern, dass Mancini mich an Massimo geben wollte aber er wollte lieber sein Geld haben und nicht mich. Hatten sie sich etwas anderes ausgemacht nachdem sie aufgehört hatten aufeinander zu schießen? Haben sie überhaupt aufgehört oder haben sie alle umgebracht?

Ich kann mich noch daran erinnern das mehrere blutende Männer auf dem Boden lagen. Manche hatten trotz ihrer Verletzungen weiter geschossen.
Ich hatte gehofft dort einfach rauslaufen zu können. Naja, wie man sieht, wurde mein Plan durchkreuzt. Von irgendeinem Idioten der mich anschießen musste. Na warte ab, wenn ich dich in die Finger bekomme. Doch dann fiel mir ein das ich gar nicht wusste wie der Mann ausgesehen hatte. Dann muss meine Rache wohl noch etwas warten.

Es wurde langsam unangenehm auf dem Stuhl zu sitzen. Meine Verletzung fing an zu schmerzen. Ich rutschte mehrmals vorsichtig auf dem Stuhl herum. In der Hoffnung eine angenehme neue Sitzposition zu finden. Doch das Vorhaben gab ich schnell wieder auf. Ich sah runter auf meinen Oberschenkel.
Ich schluckte schwer als ich sah wie sich der weiße Verband rot färbte. Es war nicht nur ein ganz kleiner Fleck, nein. Der Fleck breitete sich mehr und mehr aus. Ich sah schnell wieder auf, da ich merkte wie mir schlecht wurde. Ich sah zu Matteo und Massimo aber wie sollte es anders sein, sie redeten. Immernoch.

"Matteo?" Versuchte ich ihn in seiner Erzählung zu unterbrechen.
Doch er reagierte nicht. Auch nicht als ich seinen Namen etwas lauter wiederholte. Ich sah rüber zu Massimo. Er sprach gerade nicht, hörte seinem Bruder aber angestrengt zu.

"Massimo?" Auch er reagierte beim ersten Mal nicht. Wut und Panik machten sich in mir breit. Wie können sie mich denn nicht hören?

"Massimo!" Rief ich dieses Mal laut. Sein Kopf schnellte in meine Richtung und er sah mich fragend an.

"Ich blute." Meinte ich ernst. Erst runzelte er verwirrt seine Stirn. Doch dann sprang er von seinem Stuhl auf und kam auf mich zu. Massimo sah sich mein Bein an und hob mich dann vorsichtig hoch.

"Nur weil du sie unbedingt beim Essen dabei haben wolltest! Sie hätte im Bett bleiben sollen!" Beschuldigte Massimo seinen Bruder und ging mit mir schnell aus dem Raum.

"Marco!" Schrie Massimo schon fast den Namen des Arztes. Vermutlich hatte man es im ganzen Anwesen gehört.

Der Gerufene kam nach wenigen Sekunden um die Ecke gelaufen und sah zu uns. Sofort bemerkte er mein blasses Gesicht und den mittlerweile blutdurchtränkten Verband an meinem Bein. Marco deutete Massimo an ihm zu folgen. Beide verschnellerten ihre Schritte immer mehr.

Wir gingen kurz darauf in einen Raum, welcher wie ein Untersuchungsraum in einer Arztpraxis aussah. Massimo legte mich auf die Liege. Währenddessen desinfizierte Marco seine Hände und kam dann zu uns. Er machte den Verband ab und ich starrte an die Decke. Ich bemerkte das mein Puls und meine Atmung schneller ging.

"Die Nähte haben sich gelöst. Ich muss es neu nähen." Meinte Marco und kramte in mehreren Schränken rum. Ich kaute nervös auf meiner Lippe rum und versuchte auf andere Gedanken zu kommen.

"Ich werde die Betäubung um die Verletzung herum einspritzen. Dann warte ich kurz bis es wirkt und werde es neu nähen. Du wirst dabei wach sein ok?" Erklärte mir Marco.

Ich sah ihn verunsichert an, nickte dann aber leicht. Denn was blieb mir denn anderes über. Marco zog eine Flüssigkeit in einer Spritze auf. Ganz leicht bemerkte ich die Einstiche. Doch der Schmerz, welcher von meiner Verletzung ausging, war schlimmer als die Einstiche. Trotzdem klammerte ich meine Hände in mein Shirt und kaute weiter auf meiner Lippe herum. Meinen Blick hielt ich stur auf die Decke.

"Versuch sie abzulenken." Hörte ich Marco leise zu Massimo sagen. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Massimo sich auf mich zu bewegte.

Ich spürte plötzlich seine warme Hand auf meiner kalten. Er löste meinen Griff von meinem Shirt und nahm meine Hand in seine. Ich sah langsam zu Massimo rüber. Massimo schien die Panik in meinem Gesicht gesehen zu haben.

Er lächelte mich beruhigend an und legte seine andere Hand in meine Haare. Ich bemerkte wie Marco anfing meine Wunde zu nähen. Ich spürte zwar keinen wirklichen Schmerz, außer den, den ich schon die ganze Zeit gespürt hatte aber trotzdem war es unangenehm. Ich verstärkte meinen Griff um seiner Hand.

"Hey es ist alles gut." Flüsterte Massimo und fing an durch meine Haare zu streichen. Dabei hielt er die ganze Zeit Augenkontakt.

"Es wäre alles gut wenn ich nicht mit einer Schusswunde hier liegen müsste." Murmelte ich mit zitternder Stimme.

"Derjenige der dir das angetan hat, hat seine Strafe schon bekommen." Meinte Massimo leise. Ich sah ihn fragend und misstrauisch an, ging aber nicht weiter darauf ein. Mein Griff verstärkte sich unbewusst immer mehr. Massimo lachte leise.

"Ich brauche meine Hand noch Bella." Ich formte mit meinen Mund ein 'O' und ließ wieder lockerer.

"Mich hat bisher noch niemand Bella genannt." Flüsterte ich und ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen.

"Ab jetzt wirst du es wohl öfters hören." Antwortete Massimo. Ich nickte leicht und bemerkte wie das unangenehme Gefühl an meinem Bein verschwand.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt