Part 20

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Meine Beine hatte ich nah an meinen Körper gezogen. Meine Arme umschlangen meine Beine.
Ich zitterte am ganzen Körper.
Zum Teil vor Angst und zum Teil vor Kälte. Draußen war es zwar angenehm warm aber hier oben war es doch sehr frisch. Zudem war mein Bikini noch nass und das Handtuch wärmte auch nicht.

"Sucht auf dem Dachboden. Der hat seine Frau sicherlich hier gelassen." Hörte ich eine unbekannte männliche Stimme unter mir. Ich schluckte schwer und starrte zu der Luke.

Nur zwei Sekunden später hörte ich, wie die Treppe ausgeklappt wurde. Scheiße.
Ich sah mich schnell im Raum um.
Im Schrank, welcher in einer Ecke steht, wäre zu auffällig.
Geheimtür. Euer Raum.
Wieder ein Gedankenblitz.
Unser Raum? Was soll das sein?

Jemand ruckelte an der Luke. Ich ließ meinen Blick durch den Raum gleiten.
Links von mir stand ein Gemälde an eine Holzkiste gelehnt. Irgendetwas zog mich zu diesem Platz. Ich stand leise auf und versuchte schnell aber unbemerkt dorthin zu gelangen.

Meine Finge glitten über die mit Holz verzierte Wand. Ich ertastete eine kleine Wölbung und öffnete die kleine schwerfällige Tür.
Gerade als ich hinein schlüpfte und die Tür hinter mir wieder geschlossen hatte, hörte ich wie die Luke aus den Angeln gerissen wurde.

Sie waren auf dem Dachboden. Ich konnte nicht sagen wie viele es waren.
Ich hoffte und bangte nur, dass sie mich nicht finden und ich unversehrt aus dieser Lage kam.
Ich spürte eine weiche Matratze hinter mir. Vorsichtig setzte ich mich darauf und rutschte soweit an die Wand wie es nur ging.
Nur ein fahler Lichtschein schien unter der Tür hindurch.
Den Raum erleuchtete es leider nicht.

Sie suchten den ganzen Dachboden ab.
Ich hörte wie sie einige Möbelstücke und andere Gegenstände durch die Gegend warfen.
Wo ist denn Massimo wenn man ihn einmal benötigt?
Schwere Schritte kamen auf mein Versteck zu. Tränen der Angst bildeten sich in meinen Augen.
Mein Körper zitterte immer mehr.
Ein lauter Schuss dröhnte in meinem Ohren.

"Das ist mein Anwesen!" Hörte ich Massimos grollende Stimme.
Ich atmete leise erleichtert aus und Hoffnung flammte in mir auf. Schnell entfernten sich die schweren Schritte, welche ich nah an meinem Versteck gehört hatte. Es brüllten mehrere Stimmen durcheinander.
Ich konnte Joshs und Massimos heraus hören.

Sie schienen in ein Handgemenge verwickelt zu sein. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Wieder war ein Schuss zu hören. Ein Aufschrei.
Und dann war es still.
Ich war unentschlossen ob ich aus dem Versteck kommen sollte.

Vielleicht haben Josh und Massimo die Eindringlinge nicht erledigt, sondern-. Nein, daran möchte ich gar nicht denken. Leise rutschte ich ein Stück auf der Matratze nach vorne.

"Bella? Bist du hier?" Hörte ich Massimos Stimme. Er war außer Atem. War es eine Falle?

"Bella bitte komm raus. Gott ich hoffe sie haben sie nicht vorher schon gefunden." Jemand lief hin und her.

"Massimo du blutest. Lass dich von Marco versorgen. Wir finden sie." Mischte sich Josh ein.

"Die Wunde ist mir egal. Ich muss Bella finden." Antwortete Massimo mit leicht verzweifeltem Unterton.
Es war anscheinend keine Falle.

Ich krabbelte zur Tür und stieß sie auf. Während ich aus meinem Versteck kam, wurden zwei Taschenlampen auf mich gerichtet. Ich hielt mir die Hand schützend vor meine Augen. Hinter den Lichtkegeln versuchte ich etwas zu erkennen. Vergeblich, meine Augen wurden zu sehr geblendet.

"Bella." Hörte ich die erleichterten Stimmen meines Bruders und meines Mannes.
Arme schlangen sich augenblicklich um mich. Massimos angenehmer Geruch stieg in meine Nase.

"Du bist eiskalt." Murmelte er eher zu sich selbst. Kurz darauf fand ich mich auf seinem Arm wieder.

"Soll ich sie nehmen?" Hörte ich Joshs Stimme im Hintergrund.

"Es geht schon." Murrte Massimo.
Doch ich spürte wie sehr Massimo sich anstrengen musste um mich zu tragen.

"Lass mich runter. Du bist verletzt. Es geht mir gut. Mir ist nichts passiert." Flüsterte ich sanft.
Ich sah hoch in sein Gesicht und seine blauen Augen fixierten meine.
Sein Blick und seine Gesichtszüge zeigten, dass er mich nicht herunter lassen wollte. Nach kurzem Überlegen gewannen seine Schmerzen.

Er ließ mich wieder runter und schob mich sanft zur Treppe. Wir kletterten alle drei die Leiter hinunter.
Im hellen Sonnenlicht konnte ich nun auch die Männer vor mir näher betrachten. Josh schien nur eine aufgeplatzte Lippe und Augenbraue zu haben.
Massimo hingegen sah schlechter aus.

An seinem linken Oberarm floss langsam Blut herunter. Seine Lippe war blutig und sein Shirt leicht zerrissen. Darunter ließ sich ein blauer Fleck erahnen. Ich schluckte schwer und mir wurde flau im Magen. Matteo und Marco gesellten sich zu uns.

"Gott sei Dank dir geht es gut." Sagten Marco und Matteo fast gleichzeitig als sie mich erblickten.
Ich sah zu Marco und deutete mit meinen Kopf auf Massimo.

"Kümmer dich bitte um ihn ja?" Marco folgte meinem Blick, musterte den Verletzten kurz und zog ihn sofort mit sich.
"Die anderen kümmern sich um die Leichen." Erwähnte Matteo und sah Josh an.

"Oben liegen auch zwei." Antwortete mein Bruder. In dem Moment war ich froh das ich dort oben zu sehr geblendet war um etwas zu sehen.

"Ich gehe mich umziehen." Flüsterte ich und ging mit schnellen Schritten zum Schlafzimmer. Glücklicherweise traf ich dabei auf keine der erwähnten Leichen.

Schnell zog ich mir Sachen über und ließ mich auf das Sofa fallen, welches vor der Glasfront zum Balkon stand.
Ich starrte hinaus auf den Garten. Die ganzen Ereignisse des heutigen Tages realisierte ich allmählich immer mehr. Tränen brannten deshalb in meinen Augen. Welchen ich freien Lauf ließ.

Da mein Körper noch immer vor Kälte zitterte, kuschelte ich mich in eine Decke. Es vergingen Minuten, wenn nicht sogar Stunden die ich einfach nur da saß und ins Leere starrte.
Ein leises räuspern riss mich aus meiner Starre.

Automatisch wischte ich mit meinem Pulloverärmel über meine Augen.
Ich drehte mich um und sah Massimo hinter mir stehen. Er hatte mittlerweile kein zerrissenes Shirt mehr an sondern war oberkörperfrei.

Sein linker Oberarm war verbunden wurden.
Den blauen Fleck, welchen ich durch sein zerrisenes Shirt gesehen hatte, war größer als vermutet.
Massimos Blick wurde etwas weicher als er meine verheulten Augen sah. Während er ein paar Schritte auf mich zu kam, flüsterte er: "Komm her."

Ich kroch aus der Decke hinaus, stand auf und ging zu ihm. Massimo schlang seine Arme um meinen Oberkörper. Dabei hörte ich, wie er durch seine Verletzung leise auf zischte.

"Ich bin so froh das dir nichts passiert ist." Murmelte er.

"Zwei kurze Erinnerungen haben mir wohl das Leben gerettet." Flüsterte ich. Ein Stück schob Massimo mich von sich und sah mich fragend an.

"Mir schoss ein Gedanke vom Dachboden in den Kopf. Auch das man diesen von oben verriegeln konnte. Als ich dann hörte wie die Eindringlinge auf den Dachboden wollten, kam mir der Gedanke mit der versteckten Kammer." Erzählte ich.

"Hast du in dem Raum etwas gesehen?" Wollte Massimo wissen. Ich schüttelte leicht meinen Kopf. Mein Ehemann nickte und zog mich wieder an seine Brust.
Demnächst sollte ich mich wohl dort oben mal umsehen.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt