Part 28

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Massimo

Wo war sie denn nur? Ich suchte sie mittlerweile schon in der halben Villa und nirgendwo war eine Spur von meiner Frau.
Ich wollte gerade Richtung Wohnzimmer gehen als ich draußen Schreie wahrnahm. Sofort lief ich zur geöffneten Gartentür.

Aber ich war nicht der Einzige der raus wollte. Alle drängelten sich durch die Tür und blieben um den Pool herum stehen. Ich versuchte durch die Masse hindurch zu kommen.
Dadurch sah ich auf dem Balkon Mancini sehen. Er und Max sahen amüsiert auf den Pool. Als sie mich sahen, fingen sie an triumphierend zu Grinsen. Bella.

Ich musste zu diesem verflixten Pool. Eine Hand packte mein Jacket und zog mich durch die Massen hindurch. Es war Josh. Er war komplett durchnässt. "Was ist passiert?" Wollte ich panisch wissen.

"Warum hast du sie alleine gelassen?" Wollte er sauer wissen. Überrumpelt sah ich ihn an. Ich wusste absolut nicht was passiert war. Er deutete mit seiner Hand auf eine Stelle neben dem Pool. Zwei Männer knieten über einer Person und versuchten diese zu reanimieren.

An den Fetzen des Kleides erkannte ich, dass es Bella war. Geschockt rannte ich zu ihnen. Ich wollte helfen.
Jedoch war ich ihnen im Weg und sie schubsten mich weg. Ich wollte zu ihr und ihr helfen. Doch Josh hatte nichts besseres zu tun als mich anzuschreien und auf mich einzuschlagen.

Hätte ich gewusst das Mancini hier ist, hätte ich sie doch niemals alleine gelassen. Ich war wie in einem Tunnel gefangen. Um mich herum nahm ich nichts wahr.
Nur den leblosen Körper meiner Frau. Ich wollte und konnte sie nicht nochmal verlieren. Das musste ich zu oft durchmachen. Würde ich sie ganz verlieren, wäre es definitiv mein Ende. Ohne Bella kann ich nicht sein. Niemals.

Ich würde diesen Kerl umbringen. Eigenhändig würde ich ihn für das Leiden lassen, was er meiner Frau angetan hatte. Nicht nur Mancini würde büßen sondern auch Max.
Nur wenig später traf die Polizei und der Rettungswagen ein. Die Polizisten zogen Josh von mir weg. Diese wollten von uns beiden eine Aussage zum Tathergang.
Der Einzige, welcher in der Lage war etwas zu sagen war aber Josh.

Ich konnte nur stumm da sitzen und weinen. Immer wieder fuhr ich mit den Händen durch meine Haare und fragte mich Warum.
Warum sie? Warum habe ich Idiot sie alleine gelassen? Wie konnte ich nur denken das ihr nichts passieren würde? Ich bin so ein elender Idiot.

Einer der Sanitäter kam während der Vernehmung zu uns.
"Sie ist vorerst stabil genug um sie ins Krankenhaus zu bringen. Dort wird sie weiter versorgt." Erklärte er.

"Sie lebt?" Wollte ich mit zitternder Stimme wissen.

"Ja aber sie ist in einem kritischen Zustand. Wir fahren jetzt." Und mit diesen Worten war er verschwunden. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Mancini und Max verhaftet und abgeführt wurden.

Jemand musste meinem Bruder bescheid gesagt haben denn dieser stand wenige Minuten später neben mir. Ohne seine Hilfe wäre ich wohl nicht ins Krankenhaus gelangt.
Dort wurden meine Platzwunden versorgt, welche Josh mir zugefügt hatte. Von alledem bekam ich nur wenig mit. Ich wollte zu ihr.

Ich hatte schreckliche Angst um sie und konnte das alles noch gar nicht richtig realisieren. Matteo erkundigte sich bei einem Arzt.

"Es geht ihr den Umständen entsprechend." War die Aussage.
Davon wollte ich mich aber selbst überzeugen. Gemeinsam mit Matteo suchte ich nach ihrem Zimmer.

Dieses fanden wir dank der Hilfe einer Krankenschwester ziemlich schnell. Wir gingen rein und ich ging sofort zu Bella. Sie war an vielen Schläuchen und Kabeln angeschlossen.
Sie musste sogar beatmet werden. Unbewusst fing ich wieder an mit weinen. Ich küsste mehrmals ihre Stirn und sprach leise zu ihr. Ich würde nicht von ihrer Seite weichen, nicht eine einzige Sekunde.

Isabella

Eine Erinnerungswelle nach der anderen strömte durch mein Gehirn.
So stark und plötzlich, dass ich dachte mein Kopf würde explodieren.
In diesem Moment wusste ich nicht ob ich noch lebte oder doch in diesem Pool gestorben bin.

"Ich will dich hier nicht mehr sehen Massimo. Sie ist bei dir nicht sicher. Erst der Einbruch in dein Anwesen und jetzt wäre sie fast gestorben. Und wo warst du jedesmal?! Du wirst sie so schnell nicht wieder sehen. Das verspreche ich dir hoch und heilig." Hörte ich von weitem die wütende Stimme meines Vaters. Aber Massimo konnte doch nicht ahnen das so etwas passieren würde. Wir haben uns sicher gefühlt. Zu sicher.

"Du kannst mir meine Frau nicht einfach so wegnehmen! Wie oft wollt ihr sie mir denn noch wegnehmen?!
Ja ich war zu dem Zeitpunkt nicht an ihrer Seite aber woher hätte ich denn wissen sollen das soetwas passiert?! Wisst ihr wie es mir geht?! Denkt ihr nicht das ich mir schon genug Schuldgefühle deswegen mache?!" Fuhr Massimo meinen Dad an. Man hörte an seiner Stimme wie fertig und verzweifelt er war. Es brach mir das Herz. Doch so sehr ich es auch wollte. Ich konnte mich weder bewegen, noch einen Ton von mir geben.

"Verschwinde oder ich prügel dich windelweich! Dieses Mal sind keine Bullen dabei die mich davon abhalten." Josh. Es war ein dumpfes Geräusch zu hören. Gleichzeitig hörte ich Massimo schmerzerfüllt aufkeuchen.
Wieder und wieder versuchte ich mich zu bewegen. Innerlich fluchte und schrie ich.

Ich spürte wie mein Blutdruck in die Höhe schoss und mein Herz wie wild raste. Gerade als ich dachte, meine Augen öffnen zu können, übermannte mich eine riesige Welle von Erinnerungen.
Es schienen alle zu sein, welche fest in meinem Unterbewusstsein verschlossen waren.
Verschiedenste Bilder tauchten vor meinem inneren Auge auf. Manche sah ich glasklar und andere verschwammen ineinander.
Ganz oft sah ich Massimo vor mir.
Auf jedem Bild hatte er ein anderes Alter.

Da war Matteo, mit welchem ich Blödsinn machte. Josh und Matteo wie sie mich ärgerten und Massimo mich tröstete. Massimos und mein erster Kuss. Die restlichen Bilder kamen und verschwanden so schnell, dass ich sie gar nicht richtig realisieren und wahrnehmen konnte.

Nicht nur die ganzen Bilder, sondern auch verschiedene Emotionen durchfuhren meinen Körper.
Die Kopfschmerzen gingen ins unermessliche. Dieses Mal war ich erleichtert, dass mich die schwarze Tiefe mit sich riss. Es wurde alles schwarz und die Kopfschmerzen verblassten.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt