Wir fuhren ungefähr anderthalb Stunden bevor Massimo anhielt.
Ich sah mich um, doch wir befanden uns irgendwo im nirgendwo.
Er hatte auf einem verlassenen Rastplatz gehalten. Weit und breit war keine Stadt oder ähnliches zu sehen."Was machen wir hier?" Fragte ich sichtlich verwirrt.
Schmunzelnd drehte Massimo sich zu mir."Wir sind noch nicht da. Wir fahren noch ungefähr eine halbe Stunde." Erklärte er.
"Und was machen wir jetzt hier?" Wollte ich wieder wissen. Massimo fasste auf den Rücksitz und hielt eine Augenbinde in der Hand.
Misstrauisch zog ich meine Augenbraue hoch."Willst du jetzt mit verbundenen Augen weiterfahren?" Massimo fing an mit lachen.
"Baby, du sollst sie aufsetzen." Erwiderte er. Da hätte ich eigentlich auch selber drauf kommen können.
Ich nahm ihm die Augenbinde ab und setzte Sie mir auf. Sie erfüllte definitiv ihren Zweck. Denn es war nun stockdunkel. Ich spürte wie Massimo mir immer näher kam. Nur eine Sekunde später lagen seine sanften Lippen auf meinen. Sofort erwiderte ich den Kuss."Wir fahren jetzt noch die restliche Strecke. Ich sage dir nachher bescheid wenn du die Augenbinde abnehmen darfst." Ich stimmte ihm mit einem Nicken zu. Massimo startete das Auto wieder und fuhr weiter. Die restliche halbe Stunde verging wie im Flug. Als wir ankamen, schnallte Massimo mich ab.
"Darf ich sie abnehmen?" Fragte ich nach und sah in eine zufällige Richtung.
"Nein noch nicht. Ich komme gleich und helfe dir raus. Ich bringe nur schnell unsere Sachen weg." Ich spürte einen kurzen Kuss auf meiner Wange. Danach hörte ich das auf und zugehen der Autotür. Massimo holte etwas aus dem Kofferraum. Dabei handelte es sich vermutlich um unsere besagten Sachen.
Für ungefähr fünf Minuten war alles still. Dann wurde meine Autotür geöffnet."Bin wieder da." Ertönte Massimos Stimme. Er half mir beim Aussteigen und direkt nahm ich eine kühle Brise wahr.
Ich hörte leises rauschen von Wasser und einige Möwen kreischten im Himmel."Sind wir am Wasser?" Wollte ich wissen. Ich hörte wie Massimo das Auto zu schloss. Eine Hand legte er an meinen Rücken und mit der anderen nahm er meine Hand.
"Du wirst es gleich heraus finden."
Ich hörte sein Grinsen heraus. Ich seufzte leise und ließ mich weiter von ihm führen. Plötzlich hob er mich hoch und er machte einen großen Schritt nach unten. Leicht ängstlich klammerte ich mich an ihn."Du hättest mich ja auch vorwarnen können." Meckerte ich meinen Ehemann an. Leise lachte Massimo und stellte mich vorsichtig wieder hin.
Ich bemerkte direkt, daß der Boden unter uns schwankte. Massimo nahm mir die Augenbinde ab. Ich blinzelte mehrmals damit sich meine Augen an den plötzlichen Lichteinfall gewöhnen konnten. Nachdem sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah ich mich um.
Wir standen beide auf einem Hausboot. Lächelnd sah ich zu Massimo. Er löste gerade die Leinen des Boots vom Anlegesteg. Er drehte sich zu mir und erwiderte mein Lächeln.
"Überraschung." Ich zog ihn lächelnd an mich und umarmte ihn fest.
"Komm, ich zeig dir alles." Massimo küsste meine Stirn und betrat mit mir den Innenraum.Vor uns erstreckte sich ein großes Wohnzimmer, welches mit einer Fensterfront ausgestattet ist.
Diese zeigte einen wundervollen Ausblick auf das Wasser.
An das Wohnzimmer grenzte eine offene Küche. Hinter dem Wohnzimmer befand sich ein kleiner Flur. Auf der linken Seite war ein geräumiges Schlafzimmer mit angrenzendem Bad.
Auf der rechten Seite befanden sich die Technikräume. Am Ende des Flurs befand sich eine weitere Tür. Diese führte auf eine Terasse."Das ist wundervoll." Meinte ich strahlend.
"Diese Überraschung hatte ich eigentlich schon vor drei Monaten geplant. Aber leider kam ja alles anders." Erzählte Massimo.
Ich nickte und ging durch den Flur zurück zu ihm. Er stellte gerade unsere Taschen in das Schlafzimmer."Jetzt sind wir hier. Und gemeinsam blicken wir jetzt in unsere Zukunft.
Die Vergangenheit hat uns stark zusammen geschweißt. Egal was für Steine uns noch in den Weg gelegt werden. Zusammen können wir alles schaffen." Massimo seine Gesichtszüge wurden wieder weicher. Er küsste sanft meine Stirn bevor er tief in meine Augen sah."Ich liebe dich, Bella. Mehr als alles andere. Mehr als mein eigenes Leben. Von Anfang an wusste ich, dass du etwas besonderes für mich bist. Du bist alles für mich." Flüsterte mein Ehemann. Eine angenehme Gänsehaut bildete sich auf meiner Haut, als ich seinen Worten lauschte.
"Ich liebe dich auch Massimo. Auch wenn wir einen schwierigen Start hatten. Tief im Inneren waren meine Gefühle für dich schon immer da gewesen. Du hast mir gezeigt, was es heißt zu lieben. Ich bin so dankbar dich an meiner Seite zu haben. Es war ein schwieriger Weg bis hierhin aber wir haben es geschafft." Antwortete ich.
Nachdem Massimo mir aufmerksam zugehört hatte, drehte er sich zu eine der Taschen und holte etwas raus. Ich beobachtete ihn neugierig dabei. Grinsend hielt er mir das Fotoalbum hin. Das, was er mir an unserem Hochzeitstag geschenkt hatte.
"Ich habe gedacht, da du ja jetzt deine Erinnerungen wieder hast, wäre es vielleicht an der Zeit das zu öffnen."
Sofort schnappte ich mir das Buch, zog Massimo mit mir und ließ mich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen.
Mein Ehemann beobachtete mich belustigt."Ich steuer das Hausboot schnell von dem Anleger. Du kannst ja schonmal überlegen welches Datum ich als Code gewählt habe." Meinte er. Ich nickte schnell und sah mir das Zahlenschloss an. Es waren vier Zahlen.
"Ist es eine Jahreszahl oder ein genaues Datum?" Wollte ich noch wissen.
"Es ist ein genaues Datum." Und mit diesen Worten verschwand er aus dem Wohnzimmer. Ich nahm mir erstmal einen Stift und einen Notizblock.
In meinen Kopf fing es an mit rattern.Wann hatten wir uns das erste Mal kennengelernt? Oder war es ein anderer Tag? Vielleicht der Tag an dem wir uns das erste Mal unsere Liebe gestanden haben? Mein oder sein Geburtstag? Oder vielleicht unser Hochzeitstag? Wann hatte er mich nochmal bei Mancini raus geholt?
Zu dem Zeitpunkt hatte ich kaum ein Zeitgefühl. Auf dem Zettel standen bereits sechs genaue Daten.Bei dem Tag meiner Rettung hatte ich zwei verschiedene Tage stehen.
Es gab noch andere Tage die Massimo hätte auswählen können.
Nach einer viertel Stunde kam Massimo wieder zu mir. Neugierig sah er auf meinen Zettel."Und ist das richtige dabei?" Wollte ich von ihm wissen.
"Hast du sie denn schon ausprobiert?" Stellte er die Gegenfrage.
"Nein noch nicht. Ich habe mein Gehirn noch weiter durchforstet." Antwortete ich.
"Ich könnte jetzt gemein sein und sie dich alle durch probieren lassen. Das sind zwar alles besondere Daten in unserem Leben aber das richtige ist noch nicht dabei." Meinte Massimo und setzte sich neben mir hin.
"Gibst du mir wenigstens einen Tipp?" Bittete ich meinen Ehemann.
"Gerne." Antwortete er und küsste mich. Ich sah ihn nach dem Kuss verwirrt an. Mein Kopf ratterte und dann fiel es mir ein."Unser erster Kuss, an unserem Lieblingsort. Wir hatten an dem kleinen See ein Picknick am Abend gemacht. Wir hatten uns aneinander gekuschelt da es etwas kühler an dem Abend war. Wir hatten eine Sternschnuppe gesehen. Und dann haben wir uns geküsst. Das war so magisch." Sagte ich begeistert.
"Das ist mein Mädchen." Grinste Massimo.
"Jetzt fehlt dir nur noch das genaue Datum."
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The Mafiaboss & I
RomanceEin Leben, was sich nicht zu Leben lohnte. Doch eine schicksalhafte Begegnung sollte alles ändern. Isabella taucht plötzlich in die Welt der Mafia ein. Einige Herausforderungen stehen ihr bevor. Wird sie diese bewältigen können?