Part 8

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Ich wachte am nächsten Morgen durch die hereinscheinenden Sonnenstrahlen auf. Ich strich mir verschlafen über die Augen und öffnete diese.
Das erste was ich sah, war eine nackte, durchtrainierte Brust.

Kurzzeitig dachte ich das es Massimo war, denn es befand sich genau das gleiche Tattoo auf der Brust.
Ich erinnerte mich jedoch schnell an die Geschehnisse in der Nacht. Ebenfalls fiel mir auf das dieses Tattoo auf der rechten Brustseite war. Massimos war auf der linken.

Ich sah langsam hoch zu der Person und es war Matteo. Ich lächelte leicht und beobachtete ihn beim Schlafen.

"Ich merke das du mich beobachtest." Murmelte Matteo plötzlich und fing an mit grinsen. Ich sah ihn leicht erschrocken an und er öffnete seine Augen. Als er meinen Blick sah fing er noch mehr an mit grinsen.

"Hättest mich ja vorwarnen können das du schon wach bist." Meinte ich. Doch auch ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen.

"Du hast sehr unruhig geschlafen. Zwar hast du nicht mehr geschrien oder geweint aber du warst ein kleiner Kreisel." Erzählte Matteo.
Sein Grinsen verging ihm und er sah mich wieder mit besorgten Blick an.

"Wenn man bedenkt was ich die letzten Tage alles durchgemacht habe, kann man mir das nicht verübeln."
Matteo sah mich weiterhin mit dem Blick an und nickte schließlich.

Wir blieben noch eine Weile so im Bett liegen. Keiner von uns beiden sagte etwas. Diese Stille wurde von meinem Bauchgrummeln unterbrochen.

"Hat da jemand Hunger?" Hakte Matteo nach.

"Ein wenig." Matteo schob mich sanft zur Seite und stand auf.
Mit den Worten "Ich hole uns was zu Essen." verschwand er aus dem Raum.

Ich setzte mich leicht auf und fuhr mir durch die Haare. Ich zog die Decke an meinem Bein zur Seite.
Zum Glück stellte ich fest das sich der Verband nicht wieder rot gefärbt hatte. Nach zehn Minuten ging die Tür wieder auf. Doch es kam niemand rein.

Durch den Spalt sah ich das Matteo mit einem Tablett in der Hand vor der Tür stand. Seinen Kopf hatte er in eine andere Richtung gedreht. Anscheinend wollte jemand anderes in das Zimmer gehen, denn Matteo stellte sich komplett vor die Tür.

"Was wird das Matteo?" Es war Massimos Stimme und sie klang nicht sehr erfreut darüber das ihm der Weg versperrt wurde.

"Denkst du sie will dich nach deinem Auftritt in der Nacht sehen?" Stellte Matteo die Gegenfrage.

"Sie hat mich abgewiesen und nicht andersrum." Murrte Massimo.
Ich schnaubte verächtlich auf.
Am liebsten wäre ich jetzt rausgestapft und hätte ihm meine Meinung gesagt. Die Tür öffnete sich ein Stück mehr und Matteo stellte das Tablett auf die Kommode welche sich neben der Tür befand.

Er schenkte mir kurz ein Lächeln und trat dann wieder vor die Tür. Wieder war nur ein Spalt offen. Ich wusste nicht ob er es mit Absicht machte damit ich mithören konnte.

"Jetzt hör mir mal zu Massimo. Du bist zwar der Ältere von uns beiden aber du benimmst dich wie ein Kind. Du weißt genau was Isabella die letzten Tage durchgemacht hat. Sie hat eine Schussverletzung, dank dir! Sie hat Schmerzen, hat Alpträume und ich möchte nicht wissen was bei Mancini mit ihr passiert ist. Ihre Wunde musste nochmals genäht werden. Und du schwanzgesteuerter Idiot hast nichts anderes als Sex im Kopf! Du bist eingeschnappt nur weil sie dich abgewiesen hat und nimmst die nächste dahergelaufene. Was stimmt eigentlich mit dir nicht?!" Hörte ich Matteo erzählen.
Doch nur ein Gedanke schoss mir durch den Kopf. Massimo hat mich angeschossen.
Das durfte doch nicht wahr sein. Er hat mich gestern eiskalt angelogen.

"Versuchst du mir jetzt Schuldgefühle zu machen damit du sie bekommst?" Wollte Massimo wissen.
Ich wäre gerade am liebsten aufgestanden und hätte ihn mit jedem Gegenstand beworfen den ich gefunden hätte.

Was bildet dieser Idiot sich eigentlich ein?! Draußen im Flur war es eine Weile still. Zu still.
Plötzlich war ein Zusammenprall von Knochen zu hören und ein aufkeuchen. Genau wie ein unangenehmes knacken von Knochen.

"Vielleicht hilft es dir um wieder klar denken zu können." Knurrte Matteo und kam in den Raum. Während er die Tür schloss, schüttelte er mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht seine Hand.

"Hast du ihn gerade geschlagen?" Fragte ich vorsichtig nach.
Doch Matteos Blick und sein Gesichtsausdruck war schon Antwort genug.

"Geschieht ihm recht." Meinte ich und sah auf meine Hände. Matteo nahm das Tablett wieder und stellte es vor mir auf dem Bett ab. Er ließ sich neben mich fallen und atmetete mehrmals tief durch.

"Es tut mir leid. Ich wollte nicht das du es so erfährst." Ich sah zu ihm und lächelte ihn schwach an.
"Besser so als gar nicht." Flüsterte ich und fuhr mir leicht frustriert durch die Haare.

"Kannst du vielleicht dafür sorgen das er mir demnächst nicht über den Weg läuft? Ich habe dafür keine Nerven. Wenn meine Verletzung verheilt ist werde ich ihn mir vorknöpfen." Bat ich Matteo und sah zu ihm. Er lächelte leicht und nickte.

"Ich gebe mein Bestes." Ich nahm Matteos Hand welche er kurz zuvor geschüttelt hatte und sah sie mir an.
Die Knöchel an seiner Hand waren gerötet und an manchen Stellen leicht offen.

"Das geht schon. In ein paar Tagen ist es wieder verheilt." Er zog seine Hand langsam wieder zurück und lächelte mich sanft an. Mit seiner Antwort war ich nicht wirklich zufrieden.

"Lass uns frühstücken." Lenkte er dann ab und deutete auf das gut gefüllte Tablett vor mir.

"Du kannst gut ablenken." Meinte ich leicht grinsend. Matteo sah mich mit einem unschuldigen Blick an und zuckte mit seinen Schultern.
Ich verdrehte meine Augen aber beließ es dabei.
Ich sah mir das Essen an und suchte mir dann etwas aus.
Auch Matteo fing an mit essen.

Wir beide sagten während des Frühstücks nichts weiter.
Jeder hing in seinen eigenen Gedanken.

Ich konnte immernoch nicht begreifen das Massimo derjenige war der mich angeschossen hatte.
War es Absicht? War es Ausversehen?
Lief ich gerade in dem Moment in sein Schussfeld als er auf jemand anderes schießen wollte?
Ich musste mit ihm darüber reden. Jedoch nicht jetzt. Meine Nerven machten da noch nicht mit.
Ich musste das ganze erstmal verdauen.

The Mafiaboss & IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt